Henry Jacobi stürmt in die Top-10

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Voller Tatendrang fieberte Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team seinem ersten richtigen Heim Grand Prix im Talkessel zu Teutschenthal entgegen. „Zwar habe ich hier bereits im letzten Jahr mit einer Wildcard starten dürfen, aber jetzt ist das eine ganz andere Herausforderung. Nach meinem Entschluss, in diesem Jahr permanent in der Motocross Weltmeisterschaft zu starten, ist der eigene Anspruch mit der persönlichen Entwicklung in den letzten Wochen schon gewachsen. Mein Ziel ist es auf jeden Fall zweimal gut zu punkten und in den Top-15 ins Ziel zu kommen“, so die Zielsetzung des ehemaligen Junioren-Weltmeisters.

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Dass so ein Heimrennen auch gewisse Pflichten mit sich bringt, zeigte sich bereits im Vorlauf der Veranstaltung. So stand Jacobi, Clubmitglied des veranstaltenden MSC Teutschenthal, bei einer Presse-Konferenz in der Vorwoche zahlreichen Medienvertretern von Funk, Fernsehen, Print und Online-Portalen Rede und Antwort. Am Renn-Wochenende gab es dann den ein oder anderen weiteren Medien-Event und die Präsentation der neuen 2016er Bekleidungskollektion seines Ausrüsters Scott. Am Renn-Sonntag startete der 18-Jährige auch gleich mal im neuen Outfit.

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Da aber der Sport weiterhin im Vordergrund steht, nun zum Renngeschehen im Talkessel. Am Samstag ging es vorrangig um die Abstimmung der Sarholz-KTM für die Rennläufe. Der, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte, Bad Sulzaer ließ es mit der notwendigen Cleverness angehen und fuhr im Qualifying Race auf einem soliden fünfzehnten Rang ins Ziel.

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„Startplatz fünfzehn ist absolut ok, denn die Punkte gibt es morgen. Es bringt nichts, heute bereits viel zu riskieren nur um dann zwei, drei Plätze vorher ans Startgate zu rollen. Da konzentriere ich mich lieber richtig auf den Start und mach was draus“, so die Ansage am Samstagabend.

Was Jacobi dann aber daraus machte, ließ den gesamten Talkessel beben. Mit zwei tollen Reaktionen katapultierte er die Sarholz-KTM aus dem Startgatter und reihte sich gleich in beiden Läufen in den Top-10 ein. Als Achter aus Runde eins gekommen, übernahm er kurzzeitig gar Rang sieben ehe er sich wieder auf dem achten Platz einfand. Erst drei Runden vor Schluss gab er klug der heftig drängenden Konkurrenz nach und kreuzte auf einem sensationellen zehnten Rang die Ziellinie.

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„Die letzten Runden waren extrem anstrengend. Wenn du so weit vorne bist, musst du noch dreimal mehr achtgeben. Gerade wenn die arrivierten Cracks zur Schlussattacke blasen, da musst du dann deine Entscheidungen gut und überlegt treffen. Ich für meinen Teil bin dem Risiko aus dem Weg gegangen und habe die Streithähne ziehen lassen. Was nützt es am Ende, wenn ich dann noch auf der Nase liege und gar nichts mehr habe. Als Zehnter bin ich mehr als happy, ein geiles Gefühl!“.

Und das Gefühl sollte anhalten, denn auch im zweiten Lauf des Tages münzte Jacobi den hervorragenden Start ebenfalls in den zehnten Platz um und holte so auch Rang zehn in der Tageswertung. Im Zwischenklassement der MX2-Weltmeisterschaft gelang so der Sprung auf Rang einundzwanzig.

„Was für ein Gefühl dort vorne mitzufahren. Dabei lernst du so viel und verstehst gleich einiges noch viel besser. Die Atmosphäre war unglaublich, die Fans haben mich so sehr gepusht und ich habe jetzt noch Gänsehaut. Von Woche zu Woche fühle ich mich besser und ich merke, wie ich mehr und mehr in der Weltmeisterschaft ankomme. Jetzt gilt es auf dieser Leistung aufzubauen und weiter hart zu arbeiten. Da ist noch viel zu tun, wenn ich die Lücke nach ganz vorne schließen will. Ein steiniger Weg, aber da will ich hin. Allerdings ist es vermessen, wenn man denkt das geht so einfach mal ruckzuck“, zeigt sich der 18-Jährige auch nach dem tollen Wochenende realistisch.

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com

Lotteriespiel im Piemont

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Zur neunten Runde der Motocross Weltmeisterschaft führte der Weg für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team in die Region Piemont nach Norditalien. Eine knappe Autostunde nordwestlich der Metropole Mailand und nur zwanzig Kilometer vom berühmten Lago Maggiore gelegen, erwartete mit dem Maggiora Park eine höchst anspruchsvolle Aufgabe auf den ambitionierten Thüringer.

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Allerdings hatte der Wettergott etwas gegen ein sonniges Sommer-Wochenende in Italien und bereits bei der Anreise am Donnerstag öffnete der Himmel seine Schleusen. Bis zu den Trainings- und Qualifikationseinheiten am Samstag beruhigte sich die Wetterlage dann ein wenig und bei guten Bedingungen lief der Tag nach Plan. Henry Jacobi freundete sich mit der spektakulären Berg- und Talbahn recht schnell an und markierte gleich mal die elftschnellste Rundenzeit im ersten freien Training. Beim Zeittraining zur Startaufstellung des Qualifying Race lief es dann nicht ganz rund und der zwanzigste Startplatz spiegelte nicht die wahren Möglichkeiten wieder. Im Qualifying Race selbst fuhr der, vom ADAC Hessen Thüringen unterstütze, Bad Sulzaer dann auf Rang fünfzehn ins Ziel und verschaffte sich eine solide Ausgangsposition am Startgatter.

„Ich bin jetzt nicht auf Biegen und Brechen gefahren. Nachdem ich aus der ersten Runde auf Rang einundzwanzig gekommen bin, habe ich einfach das Rennen sauber durchgefahren. Einige Plätze konnte ich noch gut machen und das passt. Für morgen bin ich zuversichtlich, dass ich mich weiter steigern kann“, fiel das Fazit am Samstagabend durchaus positiv aus.

Allerdings wurden die Wertungsläufe am Renn-Sonntag zu einer Lotterie. Am frühen Sonntagmorgen öffnete der Himmel wieder seine Schleusen, mit orkanartigem Sturm peitschte der Regen über die gesamte Anlage und setzte diese komplett unter Wasser. Einige Zeit stand sogar eine Absage der Veranstaltung im Raum, aber dann konnten die WM-Rennen doch wie geplant durchgeführt werden. Aufgrund der extremen Bedingungen verzichtete ein Großteil der Piloten auf das Warm-up, so auch Henry Jacobi.

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„Bei diesen Verhältnissen macht ein Warm-up überhaupt keinen Sinn. Bis zum ersten Lauf sind die Bedingungen wieder komplett anders und da schone ich lieber die Ressourcen.“

Es war die richtige Entscheidung Ressourcen zu schonen, denn in beiden Rennläufen wurde dem 18-Jährigen und seiner Sarholz-KTM bei schwierigsten Rahmenbedingungen alles abgefordert. Bereits nach wenigen Metern auf der Startgerade war der Großteil des Feldes in Schlamm gehüllt und mit dieser Fangopackung galt es fast vierzig Minuten Renndistanz zu absolvieren. Nachdem Jacobi – Clubmitglied des MSC Teutschenthal – gleich auf der Startgerade eine volle Ladung Schlammkassiert hatte, fand er sich nach einer turbulenten Startrunde bereits auf Rang neunzehn in den angestrebten Punkterängen wieder. Innerhalb weniger Runden ging es bis auf Rang fünfzehn nach vorne, ehe ein kurzer Boxenstopp für kurzzeitige Verzögerung sorgte.

„Aufgrund der noch ausstehenden Renndistanz habe ich mich dazu entschlossen eine frische Brille einzusetzen. Das Risiko ohne Schutzbrille zu fahren und damit die Augen zu gefährden war mir einfach zu groß. Damit habe ich in der Vergangenheit ganz schlechte Erfahrungen gemacht und das brauche ich nicht nochmal.“

Durch den Boxenstopp weit aus den Punkterängen zurückgefallen, zeigte der Sarholz-Pilot sein Können aber eindrucksvoll auf. Fast fehlerfrei pilotierte er sein Bike über die restliche Distanz und holte sich mit einem Husarenritt in der letzten Runde auf Rang zwanzig noch einen WM-Zähler.

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Im zweiten Lauf kam der erste Rückschlag gleich beim Start und es folgte eine Bodenprobe des italienischen Untergrundes. Vom Ende des Feldes kommend, die Punkteränge bereits in Reichweite, kam er nochmal zu Fall und verlor den gerade gewonnen Boden. Das Rennen wieder aufgenommen, knüpfte er nahtlos an die in Lauf eins gezeigte Leistung an und kämpfte sich bis auf Rang fünfzehn nach vorne. In der letzten Runde schlug das Pech dann aber noch einmal zu. Ein Kontrahent verlor die Kontrolle über sein Bike, Henry Jacobi konnte nicht mehr ausweichen und kam zu Fall. So war der sichere fünfzehnte Rang verloren und im Ziel sah er dann als Siebzehnter das schwarz-weiß karierte Tuch.

Jacobi_GPItaly4@JuanPabloAcevedo

„Das war echt ärgerlich, aber es hätte bei diesen Bedingungen auch wesentlich schlimmer kommen können. Ich bin froh, dass ich beide Rennen in den Punkterängen beendet und mich nicht verletzt habe. Jetzt gilt der Fokus dem Heim Grand Prix in Teutschenthal am nächsten Wochenende.“

Mit fünf WM-Zählern und Rang einundzwanzig im Tagesklassement verbesserte sich der ehemalige Junioren Weltmeister auf den dreiundzwanzigsten Rang im Zwischenklassement der MX2 Motocross Weltmeisterschaft 2015.

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com

Podium bei den ADAC MX Masters rückt in Reichweite

Zur dritten Veranstaltung des ADAC MX Masters ging es für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing ins Oberbergische Land nach Bielstein. Der legendäre Bielsteiner Waldkurs, bis in die 1990er Jahre Schauplatz zahlreicher Motocross Grand Prix, war dabei zum ersten Male Gastgeber der Serie und der veranstaltende MSC Drabenderhöhe-Bielstein meisterte die Herausforderung mit Bravour. Zum Gelingen der Veranstaltung trug der Wettergott sein Scherflein bei und bei strahlendem Sommerwetter besuchten siebentausend Zuschauer das Event, knapp fünfzig Kilometer östlich von Köln. Eine große Anhängerschar des KTM Sarholz Racing Team nutzte die Nähe zum Teamstandort in Niederroßbach für einen Besuch des ADAC MX Masters und so säumten zahlreiche Kunden, Freunde und Fans des Teams den Rundkurs und unterstützten Teamfahrer Henry Jacobi kräftig.

HenryJacobi_ADACMXMasters_Bielstein1@Steve Bauerschmidt

Zum freien Training ließ es der Thüringer zunächst gemächlich angehen, machte sich mit der neuen Piste vertraut und steigerte sich dann erwartungsgemäß im Qualifying. So ließ das Talent aus Bad Sulza als toller Vierter in der Qualifikationsgruppe B aufhorchen. Damit stand seine Sarholz-KTM in der Startaufstellung zu den Rennläufen aussichtsreich auf Rang acht.

Im ersten Wertungslauf am Sonntag zeigte der 18-Jährige eine bravouröse Leistung und brannte ein fahrerisches Feuerwerk ab. Sehr gut ins Rennen gestartet, übernahm er zur Rennmitte den sensationellen dritten Rang und behauptete diesen bis zur, einer mehr als turbulenten, Schlussrunde. Im letzten Renndrittel hatte sich bereits ein Zweikampf zwischen Jacobi und seinem letztjährigen Teamkollegen und amtierenden Masters-Champion Dennis Ullrich abgezeichnet. In der letzten Runde spielten dann zu überrundende Piloten sowie Bodenkontakt das Zünglein an der Waage und am Ende kreuzte Jacobi „nur“ auf Rang sechs die Ziellinie.

 „In der Schlussphase klebte Dennis quasi bereits an meinem Hinterrad, doch ich habe immer gut aufgepasst und jeden Überholversuch gekontert. In der letzten Runde haben dann zwei zu überrundende Fahrer die Spur gekreuzt und Dennis war zunächst vorbei. Aber ich wollte unbedingt den dritten Rang und habe dann zwei Kurven vor dem Ziel einen letzten Überholversuch gewagt. Der Schuss ging allerdings gewaltig nach hinten los, denn der Angriff war vielleicht nicht ganz optimal von mir vorbereitet und plötzlich lag ich im Dreck. Nachher ist man eben immer schlauer, aber das passiert mir so auf jeden Fall auch nicht mehr. So war Rang vier futsch, aber ich habe es wenigstens versucht. So ist das eben im Rennsport und mit Rang sechs kann ich durchaus noch leben.“

HenryJacobi_ADACMXMasters_Bielstein2@Steve Bauerschmidt

Der zweite Wertungslauf wurde dann zu einer sehr schmerzhaften Angelegenheit für den, vom ADAC Hessen-Thüringen unterstützten, ehemaligen Junioren Weltmeister. Nach dem Start zunächst auf Rang acht platziert, zog er innerhalb kürzester Zeit bis auf Rang vier nach vorne und hatte die Top-3 bereits im Visier. Dann aber folgte ein Fahrfehler mit folgenschweren Auswirkungen.

„Ich habe gleich alles gegeben, mein Speed war richtig gut und dann bin ich an einem Wall ausgerutscht. Als ich mich mit der Hand auf dem Boden abgestützt habe, ist mir ein Kontrahent über Hand und Handgelenk gefahren. Mit starken Schmerzen habe ich das Rennen wieder aufgenommen, aber zum richtigen Rhythmus und dem notwendigen Tempo für eine Top-Platzierung hat es nicht mehr gereicht. Bei jedem Anbremsen hat die Hand noch stärker geschmerzt, aber ich habe mein Möglichstes versucht. Rang dreizehn ist nicht so dolle, aber unter den gegebenen Umständen durchaus ok und zudem habe ich richtig Glück gehabt. Da hätte auch ganz leicht was zu Bruch gehen können. Auf jeden Fall geht’s auch im ADAC MX Masters von Wochenende zu Wochenende besser und ich habe heute mal am Podium schnuppern können. Es ist also drin.“

Nach der dritten Veranstaltung des ADAC MX Masters liegt Henry Jacobi, in Schlagdistanz zu den Top-5, auf Gesamtrang neun und auch in der Tageswertung von Bielstein stand dieser Rang zu Buche.

Resultate und Ergebnisse unter: www.adac-mx-masters.de

Defekthexe bremst Henry Jacobi beim Grand Prix von Frankreich

HenryJacobi_GPFrance2@JuanPabloAcevedo

Bei der achten Runde zur Motocross Weltmeisterschaft 2015 stand für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team eine Reise nach Frankreich an. Mit Villars-sous-Écot, im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich unweit der deutschen Grenze gelegen, stand ein komplett neuer Austragungsort im Rennkalender. In der Vergangenheit wurden dort bereits Motocross Grand Prix ausgetragen, aber zum aktuellen Event hatte man aufwendig an der Rennstrecke und der Infrastruktur im Umfeld gearbeitet. Die spektakuläre Berg- und Talbahn präsentierte sich für die zahlreichen Zuschauer fast komplett einsehbar und bei perfekten äußeren Bedingungen pilgerten über fünfundvierzigtausend Fans zum Grand Prix von Frankreich.

HenryJacobi_GPFrance1@JuanPabloAcevedo

Henry Jacobi bestätigte seine starke Leistung von der britischen Insel aus der Vorwoche. Am Samstag steigerte er sich von den Trainingseinheiten bis ins Qualifying-Race stetig, erreichte dort einen starken vierzehnten Rang  und sicherte sich so eine gute Ausgangsposition für die Wertungsläufe am Sonntag. An diesem Renntag verliefen beide Starts nicht optimal, aber der ehemalige Junioren–Weltmeister zeigte seinen Spürsinn für gewisse Rennsituationen gleich in der Anfangsphase. In beiden Rennen fuhr er durch kluge Spurenwahl im dichten Gedränge der ersten Runden schon in die Punkteränge nach vorne und schob sich im Verlauf der Renndistanz immer näher an die Top-10. Leider blieben Einsatz und Engagement des 18-jährigen Sarholz-Piloten unbelohnt, gleich zweimal musste er unverschuldet vorzeitig die Segel streichen und blieb so ohne zählbares Resultat in Frankreich.

HenryJacobi_GPFrance3@JuanPabloAcevedo

„Es ist schon extrem frustrierend gleich zweimal auszuscheiden. Ich war richtig gut drauf und dann wird man durch Kleinigkeiten eingebremst. Es ist doch einfach unglaublich, dass gleich zweimal irgendein unscheinbarer Kleinkram defekt geht. Es sind zwei unterschiedliche Bauteile die sonst überhaupt nicht anfällig sind und vor allem trifft das Team keine Schuld. Es ist aber in allem eine Weiterentwicklung. Wir müssen jetzt die richtigen Schlüsse ziehen, das ein oder andere optimieren und dann greife ich beim ADAC MX Masters in Bielstein in der nächsten Woche wieder an!“

HenryJacobi_GPFrance5@JuanPabloAcevedo

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com

Comeback mit Grand Prix Bestleistung

Nach einer mehrwöchigen Verletzungspause feierte Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team beim Grand Prix von Großbritannien in Matterley Basin sein Comeback in der MX2 Motocross Weltmeisterschaft. Auf der spektakulären Anlage, wunderschön in die hügelige Landschaft der Grafschaft Hampshire im Süden Englands eingebettet, ging es für den Sarholz-Piloten vorrangig darum wieder in den Renn-Rhythmus zu gelangen. Gleich im freien Training fühlte sich der ambitionierte Bad Sulzaer richtig wohl und war schnell unterwegs. Allerdings gab es aufgrund eines defekten Transponders zur Zeitnahme keine visuelle Betrachtung auf dem Zeitenmonitor und so blieb es lediglich beim Wissen konkurrenzfähig zu sein. Im Zeittraining zur Startaufstellung des Qualifying Race lief es nicht wirklich rund und so zeigte sich der ehemalige Junioren-Weltmeister unzufrieden:

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„Diesmal habe ich nicht eine wirklich freie Runde erwischt und Rang neunzehn ist eindeutig zu wenig. Immer war wieder etwas anderes, gestürzte Fahrer, Sanitäter in der Strecke und gelbe Flaggen. Aber ich will nicht jammern, da muss ich an mir arbeiten und die Zeit noch besser nutzen und einteilen. Die anderen bekommen es ja auch hin.“

HenryJacobi_GPGreatBritain8@JuanPabloAcevedo

Im Qualifying Race kam der Thüringer dann auf Rang einundzwanzig aus Runde eins, hielt sich in den ersten Runden noch merklich zurück und forcierte dann das Tempo. Letztendlich finishte er auf Rang achtzehn und zog Fazit:

HenryJacobi_GPGreatBritain1@JuanPabloAcevedo

„In den ersten Runden habe ich mich im dichtgedrängten Feld bewusst zurückgehalten. Nach meiner Pause war mir das Risiko zu hoch dort gleich richtig Attacke zu machen und so habe ich erst danach das Tempo erhöht. Zum Schluss hatte ich noch zwei Fahrer direkt vor mir, aber für ein Überholmanöver hat es nicht mehr gereicht. Ist aber auch nicht ganz tragisch, die Rennen sind ja erst morgen und dann zählt es eben richtig.“

HenryJacobi_GPGreatBritain9@JuanPabloAcevedo

Am Renn-Sonntag zeigte das Clubmitglied des MSC Teutschenthal seine bisher beste Grand Prix Leistung, startete in beiden Rennläufen in den Top-10 und zeigte sein Potential mit den Rängen dreizehn und vierzehn auf. In der Tageswertung stand mit den eingefahrenen fünfzehn WM-Zählern so Rang dreizehn zu Buche, während im WM-Zwischenklassement ein großer Sprung auf Rang dreiundzwanzig notiert wurde.

HenryJacobi_GPGreatBritain7@JuanPabloAcevedo

„Der Speed ist absolut da, ich konnte ohne Probleme mithalten und musste erst im letzten Renndrittel der verletzungsbedingten Pause Tribut zollen. Da war der Trainingsrückstand einfach zu groß, ich konnte teilweise den Lenker nicht mehr richtig festhalten und habe dann noch einige Plätze verloren. Die Starts waren in beiden Rennen sehr gut und ich konnte von der Leistungsfähigkeit meiner Sarholz-KTM profitieren. Jetzt gilt es weiter aufzuholen und die Leistung am kommenden Wochenende beim Grand Prix von Frankreich zu bestätigen.“

HenryJacobi_GPGreatBritain6@JuanPabloAcevedo

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com

Henry Jacobi trotzt schmerzhafter Handwurzelverletzung

HenryJacobi_Jauer20151@SteveBauerschmidt

Zur zweiten Runde des ADAC MX Masters führte Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team die Reise nach Jauer in Sachsen. Auf der Natur-Rennstrecke „Am Hahneberg“, knapp fünfzig Kilometer östlich von Dresden gelegen, wartete eine anspruchsvolle Piste mit überwiegend hartem Untergrund. Hatte in den Tagen vor dem Renn-Wochenende noch Starkregen die gut präparierte Anlage unter Wasser gesetzt, so hatte der Wettergott am Samstag und Sonntag Einsehen und sorgte mit Sonnenschein für angenehme Bedingungen. Die Rennstrecke trocknete dabei mehr und mehr ab und in der Folge gab es am Renntag optimale Bedingungen für die Piloten. Der ehemalige Junioren-Weltmeister konnte trotz, seiner beim Grand Prix in Valkenswaard erlittenen, Verletzung in Jauer ans Startgatter rollen. Wurde vor Ort in den Niederlanden bei der schweren Handwurzelverletzung noch einen Bruch diagnostiziert, so lautete die Diagnose beim Besuch eines Facharztes in der Heimat Knochenquetschung. „Nach ärztlicher Aussage brauche ich nicht wirklich pausieren, aber die Schmerzen bestimmen die Möglichkeiten auf das Bike zurückzukehren. Nachdem ich die Hand ein paar Tage schonen konnte, habe ich mich dann heute entschlossen es hier auf jeden Fall zu versuchen“, zeigte sich er am Freitag optimistisch.

Nach dem ersten Streckenstudium stand dann am Samstagvormittag der vierte Rang im freien Training zu Buche. In der Qualifikation am Samstagnachmittag zeigte sich der Sarholz-Pilot ebenfalls gut aufgelegt und ließ sich den sechsten Rang bei der Zeitenjagd notieren. Damit war Startplatz elf für die Wertungsläufe am Sonntag erreicht.

Die Rennläufe am Sonntag standen für Henry Jacobi allerdings unter keinem glücklichen Stern. Beim Start zum ersten Rennen wurde er bereits in der Startkurve unsanft von seiner Sarholz-KTM gerempelt und musste dem Feld als Letzter hinterher jagen. Nach wenigen Runden kam dann das vorzeitige Aus der Aufholjagd. „Beim Startcrash ist wohl die hintere Bremse beschädigt worden. Irgendwann hatte ich keinerlei Bremsdruck mehr und musste aufgeben“, gab Jacobi enttäuscht zu Protokoll. Auch im zweiten Rennen musste das Clubmitglied des MSC Teutschenthal gleich in der Anfangsphase unverschuldet eine ungewollte Bodenprobe nehmen. Ein Kontrahent konterte den Überholversuch des talentierten Bad Sulzaers übermotiviert und schickte diesen dabei in den sächsischen Dreck. Zunächst aus den Punkterängen zurückgefallen, betrieb er am Ende mit Rang dreizehn ein wenig Schadensbegrenzung und wurde so als Sechzehnter in der Tagewertung notiert. Durch die Nullrunde im ersten Wertungslauf fiel er im Gesamtklassement auf den zwölften Rang und somit vorerst aus den Top-10.

HenryJacobi_Jauer20152@SteveBauerschmidt

„Das Resultat ist unter dem Strich enttäuschend. Es wäre deutlich mehr drin gewesen, aber so ist Rennsport. Ich habe die Zähne zusammengebissen, aber ich bin heute nicht belohnt worden. Ein Startcrash kann immer mal passieren, aber es gibt auch Dinge da muss ich mich an den rauen Wind in den ADAC MX Masters gewöhnen. Hier geht’s halt gleich richtig und mit sportlicher Härte zur Sache. Da muss ich noch lernen, aber das geht ganz schnell und dann bin ich auch dort gerüstet. Jetzt muss ich meine Hand erstmal wieder schonen und dann entscheide ich Mitte der Woche über einen Start beim Grand Prix von Spanien.“

Resultate und Ergebnisse unter: www.adac-mx-masters.de