Im freien Training ließ er sich zunächst den ausgezeichneten sechsten Rang notieren. Die Zielsetzung für den von der ADAC Stiftung Sport geförderte Kalli-Piloten war die direkte Qualifikation zu den Wertungsläufen am Sonntag. Ein ambitioniertes Ziel, stellten sich doch knapp siebzig Piloten aus fünfundzwanzig Nationen der Herausforderung auf dem malerisch, am Rande des Naturparks Schönbuch gelegenen Schützenbühlring. Der Junioren-Weltmeister aus dem Jahr 2010 stellte sich hervorragend auf die Bedingungen ein, hielt sich über die gesamte Distanz in den Top-15 und konnte letztendlich auf Rang dreizehn sicher die direkte Qualifikation einfahren.
Der Start zum ersten Wertungslauf klappte dann allerdings nicht wunschgemäß. Der Bad Sulzaer musste das Rennen am Ende des Feldes aufnehmen. Doch der Schüler zeigte sein großes Kämpferherz, überzeugte mit konstanten Rundenzeiten und arbeitete sich bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen so kontinuierlich nach vorne. Als er nach der Renndistanz von fünfundzwanzig Minuten plus zwei Rennrunden abgewinkt wurde, konnte er sich auf Rang neunzehn über zwei Meisterschaftszähler freuen. „Leider hat der Start nicht wirklich geklappt. Ich habe mich zunächst an den Top-Piloten orientiert, doch dann bin ich am Streckenrand in den durchs Wässern aufgeweichten Boden geraten und ans Ende des Feldes zurückgefallen. Das Rennen selbst hat viel Spaß gemacht. Ich hatte gute Spuren und konnte mich konsequent verbessern. Schön, dass es im Ziel sogar noch für Punkte gereicht hat“, zog der Kalli-Pilot zufrieden Fazit.
Im zweiten Lauf startete Henry hervorragend und kämpfte zunächst sensationell um einen Top-10 Platz. Im Lauf des Rennens musste er allerdings dem verletzungsbedingten Renn- und Trainingsrückstand Tribut zollen, konnte das hohe Tempo im Spitzenfeld erwartungsgemäß noch nicht über die gesamte Renndauer halten. Der Schüler kämpfte wie ein Löwe und konnte sich im Ziel auf Rang zwanzig über einen weiteren Meisterschaftszähler freuen. In der Tageswertung belegte er damit Rang vierundzwanzig, was aber überhaupt keine Aussagekraft hat und bei weitem nicht das wahre Leistungspotential des Junioren-Weltmeisters widerspiegelt. Unter dem Strich stand in Holzgerlingen nach der langen Zwangspause ein beeindruckendes Comeback, welches für die Zukunft hoffen lässt. Auch Henry zeigte sich positiv überrascht. „Der zweite Start war viel besser. Das hat es mir in den ersten Runden wesentlich leichter gemacht. Natürlich habe ich versucht im Spitzenfeld mitzumischen, doch dabei habe ich mich total verausgabt. Ich merke den enormen Trainingsrückstand natürlich ganz extrem und es ist mir ein Greuel, wenn ich die Jungs ziehen lassen muss, obwohl ich streckenweise durchaus mithalten kann. Aber da ist ja ein Ende in Sicht. Jetzt gehts in Richtung Winter und ich kann weiter hart trainieren. Im Frühjahr werden die Karten dann neu gemischt. Ich bin auf jeden Fall hoch motiviert, mein Basisspeed ist gut und den werde ich noch weiter verbessern.“