Zur Auftaktveranstaltung der Motocross Europameisterschaft der Kategorie 125ccm (EMX125) ging es für Henry Jacobi vom Team Bodo Schmidt Motorsport nach Sevlievo in Bulgarien. Wie schon im vergangenen Jahr wird die EMX125 im Rahmen der Motocross Weltmeisterschaft MX1/MX2 ausgetragen und entsprechende Aufmerksamkeit wird den jungen Nachwuchspiloten zu Teil.
Der rund 1.680 Meter lange und spektakuläre Rundkurs, knapp zweihundert Kilometer östlich der Hauptstadt Sofia, in der Hügellandschaft vor den Toren Sevlievos gelegen, präsentierte sich höchstanspruchsvoll und bestens präpariert. In den Trainings- und Qualifikations-Sessions am Samstag verteilte der Wettergott immer mal wieder Regenschauer, doch am Sonntag sorgte strahlender Sonnenschein für perfekte Bedingungen. Schon am Samstag stellte sich der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Youngster sehr gut auf die anspruchsvollen Bedingungen ein und platzierte sich gleich im freien Training auf Rang zwei.
Diesen Schwung nahm der 15-Jährige mit ins Qualifikationstraining und konnte sich letztendlich Startplatz vier mit der Bodo Schmidt KTM sichern. Am Samstag ging es dann auch zum ersten Mal um EM-Punkte der neuen Saison. Henry startete sehr gut ins Rennen und wurde nach der ersten Runde auf Rang fünf notiert. Mit einer starken Leistung kämpfte er sich über die Renndistanz von fünfundzwanzig Minuten und zwei Runden. Inmitten der europäischen Nachwuchselite zeigte der Bad Sulzaer sein Talent auf und finishte im Ziel als toller Vierter. Der vierte Rang brachte die ersten achtzehn EM-Punkte und so eine solide Basis für den weiteren Saisonverlauf.
Am Sonntagmorgen wurde der zweite Lauf gestartet und wieder glänzte Henry mit einer hervorragenden Reaktion am Startgatter. Doch diesmal war das Glück nicht hold. Noch vor der ersten Kurve wurde er im Startgetümmel eingeklemmt und konnte nicht wie geplant agieren. Nach der ersten Zwischenzeit lag er so nur auf Rang siebzehn und eine weitere Top-Platzierung lag scheinbar außer Reichweite. Mit einer bravourösen Fahrt brachte sich Henry aber wieder in Schlagdistanz zu den Top-5 und wurde am Ende der ersten Runde bereits als Siebter geführt. Innerhalb von zwei Runden arbeitete er sich auf Rang fünf nach vorne, verteidigte diesen bis ins Ziel und konnte sich so über sechzehn weitere EM-Punkte freuen.
In der Tageswertung erreichte er damit den tollen vierten Rang, gerade mal einen Zähler hinter dem Podium zurück. Dieses hervorragende Resultat gilt es nun bei dem anstehenden zweiten Rennen am nächsten Wochenende im italienischen Fermo zu bestätigen. Klare Situation nach der ersten Veranstaltung. Tageswertung ist auch gleich Meisterschaftsstand und so liegt Henry auch dort aussichtsreich auf Rang vier platziert.
Henry Jacobi: „Mit dem Wochenende bin ich sehr zufrieden. Ich habe mir die Top-10 zum Ziel gesetzt, doch es ist noch viel besser gelaufen. Nach meiner schweren Verletzung im vergangenen Jahr bin ich doppelt froh, dass ich langsam wieder Anschluss an die alte Leistungsstärke finde und dass Sicherheit und Tempo mehr und mehr zurückkommen. Die Strecke in Fermo kenne ich von meinem Comeback nach der Verletzungspause im letzten Jahr und da freue ich mich drauf. Wir fahren jetzt von Bulgarien nach Italien und dort werde ich mich auf das Rennen an der Adriaküste vorbereiten.“