Zum vierten Saisonrennen im ADAC MX Youngster Cup ging es für Henry Jacobi vom Team KTM Bodo Schmidt Motorsport nach Aichwald in Baden-Württemberg. Vor den Toren Stuttgarts liegt auf den Höhen des Schurwaldes die Natur-Rennstrecke „In den Horben“. Der Veranstalter hatte sich im Vorfeld sehr viel Mühe gemacht und den Rundkurs, der nur einmal im Jahr befahren wird, optimiert.
Für den Schüler aus Bad Sulza gab es in Aichwald eine Premiere. Entgegen der bisherigen Rennen zum ADAC MX Youngster Cup, wo der ambitionierte Youngster auf der Viertakt-KTM SXF250 antrat, blieb er nach dem EMX-Rennen beim Grand Prix von Belgien auf der Zweitakt-KTM SX125. „Mir ist ganz klar, dass es auf der Strecke hier in Aichwald mit dem Zweitakter zu keinem Spitzenplatz reichen kann. Allerdings liegt der Fokus derzeit auf der fahrerischen Entwicklung und zudem findet am nächsten Wochenende das nächste EMX-Rennen in Schweden statt“, schätzte der 15-Jährige die Situation vor dem Renn-Wochenende realistisch ein.
Im ersten Training des Tages zeigte sich Henry gut aufgelegt und Rang elf weckte berechtigte Hoffnungen zum direkten Einzug in die Wertungsläufe. Als dann am Nachmittag die Qualifikation ausgefahren wurde, lief es zunächst überhaupt nicht nach Plan und lange Zeit sah es nach der Teilnahme am Last-Chance Rennen aus. In der letzten Runde gelang dann dem Sprung auf Rang vierzehn die sichere Qualifikation und entsprechend groß war die Erleichterung. „Das war eine ganz enge Kiste. Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich auf die veränderten Streckenbedingungen einzustellen. Den Weg ins Last-Chance Race wollte ich um jeden Preis vermeiden, das ist so etwas von unkalkulierbar.“
Bei ebenfalls optimalen Strecken- und Witterungsbedingungen ging es dann am Sonntag in die Wertungsläufe. Beim ersten Start hatte der junge Thüringer das gesamte Starterfeld vor sich und eine spannende Aufholjagd stand auf dem Programm. Mit der bisher besten fahrerischen Leistung des Jahres kämpfte er sich Platz für Platz nach vorne, ehe er nach einem Sturz wieder Kontrahenten ziehen lassen musste. „Beim Anbremsen habe ich in einer Bergabkurve scheinbar einen Stein erwischt und blitzschnell ist mir das Vorderrad weggerutscht. Ärgerlich, kann aber passieren.“ Schnell wieder auf dem Bike fand er gleich wieder seinen Rhythmus und setzte die Aufholjagd fort. Im Ziel stand dann Rang dreiundzwanzig als Endresultat zu Buche.
Auch der zweite Lauf begann im hinteren Teil des Feldes und noch in der ersten Runde gab es Bodenkontakt für den von der ADAC Stiftung Sport geförderten Nachwuchspiloten. Im Gedränge der ersten Kurve wurde er neben die Strecke gedrängt und auf dem frisch gewässerten Untergrund rutschte ihm das Hinterrad weg. Mit viel Kampfgeist ging es wieder ins Renngeschehen und auf Rang vierundzwanzig kam die Zielflagge.
„Auch wenn es die Resultate nicht widerspiegeln, so bin ich mit meiner Leistung an diesem Wochenende sehr zufrieden. Ich habe mich fahrerisch deutlich gesteigert und bereue die Entscheidung, hier mit dem Zweitakter an den Start zu gehen, nicht. Klar hast du auf den langen Bergauf-Passagen keine Chance gegen die hubraumstärkeren Viertakt-Bikes, aber die fahrerische Herausforderung war viel höher und da habe ich einen Sprung nach vorne gemacht. Nach den Rückschlägen der letzten Wochen gibt das neues Selbstbewusstsein und ich freue mich auf das anstehende EMX125-Rennen in Schweden am kommenden Wochenende.“