Im Rahmen des Grand Prix von Großbritannien wurde auf der britischen Insel die siebte Runde der EMX125 Europameisterschaft ausgetragen. Nur knapp einhundert Kilometer südwestlich der Metropole London war Matterley Basin in der Grafschaft Hampshire der Veranstaltungsort. Nach dem großen Erfolg des Vorjahres wieder das MXGP-Festival ausgetragen und zu den gewohnten Grand Prix Klassen gesellten sich zahlreiche EMX- und eine Amateurklasse. So fanden von Donnerstag bis Sonntag Rennen statt.
Für Henry Jacobi begann das Renn-Wochenende mit Training und Qualifikationsrennen am Freitag. Aufgrund des großen Rahmenprogrammes zählte das Starterfeld in der EMX125 nur fünfzig Piloten und die Trainingseinheit wurde in einer Gruppe ausgetragen. So war viel Verkehr auf der rund 1570 Meter langen Strecke und eine wirklich freie Runde war nicht zu erwischen. Der, von der ADAC Stiftung Sport geförderte, Youngster zeigte sich dann auch mit Rang 8 nicht unzufrieden: „Auf zwei schnellen Runden wurde ich etwas eingebremst und so ist das mit dem achten Rang durchaus okay. Der Rückstand auf die Top-3 ist knapp und ich rechne mir für das Qualifikationsrennen schon etwas aus.“
Im Qualifikationsrennen wartete der 16-Jährige dann mit einer starken fahrerischen Leistung auf. Der Start ging leider daneben und so musste er das Rennen von Rang 20 aus in Angriff nehmen. Schon wieder in den Top-10 liegend rutschte er aus und verlor wertvolle Plätze. Mit viel Elan arbeitete er sich dann Rang um Rang nach vorne und finishte noch als toller Fünfter. „Das gibt Selbstbewusstsein für das Finale am Sonntag. Im Ziel war ich nur zwei Sekunden hinter Rang vier und wenn dann mal wieder ein Start klappt ist einiges drin.“ Seine Ambitionen unterstrich der Bad Sulzaer dann am Sonntagmorgen im Warm-up nochmals eindrucksvoll. Er markierte mit der Sarholz-KTM die absolut schnellste Rundenzeit des Feldes und zeigte sich für das Finalrennen gerüstet.
Der Start zum Finale lief dann doch nicht ganz optimal und aus dem Mittelfeld musste er das Rennen in Angriff nehmen. Allerdings fuhr er in den ersten Kurven derart geschickt, dass er Mitte der ersten Runde schon im Spitzenfeld zu finden war. Schnell auf Rang drei, konnte er nach einem Fehler des Zweitplatzierten den zweiten Platz übernehmen und diesen lange Zeit behaupten. In der Schlussphase drängte der zuvor gestürzte Pilot mit aller Macht und hohem Tempo nach vorne. Nach einem kurzen Schlagabtausch ließ der Thüringer den Kontrahenten ziehen und holte mit Rang drei die zweite Podiumsplatzierung der EMX-Saison.
„Es war mir wichtiger den dritten Rang zu sichern, als mit einem unnötigen Manöver das Podium zu vermasseln. Mit dem zweiten Podium der Saison bin ich total happy. Endlich hat es nochmal geklappt“, strahlte er auf dem Podium.