Zum Auftakt seiner ersten WM-Saison reiste Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team in die atemberaubende Berglandschaft des Trentino nach Pietramurata. Am Nordzipfel des Gardasee gelegen, erwartete den ambitionierten WM-Neuling beim Grand Prix von Trentino eine Hartboden-Rennstrecke mit extrem rutschigem Untergrund. Über das gesamte Renn-Wochenende begleitete strahlender Sonnenschein die Veranstaltung und eine mehr als stattliche Zuschauerkulisse rundete die Rahmenbedingungen ab. Mit der entsprechenden Anspannung ging es für Jacobi ins Renn-Wochenende, hatte er doch bisher „nur“ als Wildcard-Starter die Teilnahme an der Motocross-Weltmeisterschaft genießen dürfen.
Mit starker Vorstellung in den Top-15 unterwegs
Bereits in den Trainingseinheiten am Samstagvormittag stellte sich der 18-jährige Thüringer gut auf die anspruchsvollen Bedingungen ein und behauptete sich im starken WM-Feld konstant in den Top-20. Nach Rang neunzehn im freien Training steigerte ttag stellte sich der 18-jährige Thüringer gut auf die anspruchsvollen Bedingungen ein und behauptete sich im starken WM-Feld konstant in den Top-20. Nach Rang neunzehn im freien Training steigerte sich der ehemalige Junioren-Weltmeister im Zeittraining zur Startaufstellung im Qualifying Race nochmals und stellte die Sarholz-KTM auf Rang siebzehn. Der Start ins Qualifying Race gelang gut und zunächst wurde der junge Bad Sulzaer auf Rang fünfzehn notiert. Im harten Fight der ersten Runden verlor er einige Ränge, blieb aber in Schlagdistanz der Top-20. Dann aber folgte ein heftiger Sturz über den Lenker und Jacobi schlug kopfüber in die Werbebanner der Streckenbegrenzung ein. Weit zurückgefallen nahm er mit einem Brummschädel das Rennen wieder auf und wurde am Ende noch auf Rang vierundzwanzig gewertet. Damit war der Traum von einer guten Ausgangsposition am Startgatter erstmal ausgeträumt. „Das war eine komplett neue Erfahrung. Im Qualifying Race geht´s gleich extrem aggressiv und auf der letzten Rille zur Sache. Nix mit abwarten und Rennen einteilen, ohne Rücksicht auf Verluste gleich Attacke auf die besten Startplätze. Aber gut, die Lektion habe ich gelernt.“
Die Wertungsläufe am Sonntag hatten es für den, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderten, Youngster dann in sich. In beiden Läufen mit einer sehr guten Reaktion am Startgatter, musste er dem nicht optimalen Startplatz Tribut zollen und konnte sich nicht ganz vorne einreihen. Im ersten Lauf ging es als Fünfzehnter in die Startrunde, dann aber folgte eine Kollision mit einem Kontrahenten und er ging zu Boden. So kam er nur als Siebenundzwanzigster zum ersten Mal über die Ziellinie. Mit einer beherzten Fahrt kämpfte er sich über die Renndistanz von über dreißig Minuten in die Punkteränge, finishte auf Rang neunzehn und freute sich über die ersten beiden WM-Zähler der Saison 2015. Schrecksekunde dann beim zweiten Start, denn im ersten Eck wurde Jacobi in einen Sturz verwickelt und kam unter dem Bike eines Kontrahenten zu liegen. Der Auspuffkrümmer fügte dem Sarholz-Piloten eine schmerzhafte Verbrennung am Arm zu, aber dieser biss die Zähne zusammen und nahm als Letzter die Verfolgung des Feldes auf. Mit einer wahren Gala-Vorstellung jagte er durch das Feld in Richtung Punkteränge nach vorne, zeigte tolle Überholmanöver und feierte im Ziel auf Rang vierzehn einen Achtungserfolg. Damit standen sieben weitere WM-Punkte sowie Rang siebzehn in der Tageswertung zu Buche. Im WM-Zwischenklassement wird der Thüringer nach seinem ersten Grand Prix auf Rang sechsundzwanzig geführt.
„Ein aufregender Tag mit viel Adrenalin und Schmerzen, aber ich bin stolz auf meine Leistung und zufrieden. Ich habe gezeigt, dass ich das Potential habe um auch in der Weltmeisterschaft zu bestehen. An einigen Sachen muss ich arbeiten und feilen, aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.“
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