Mit der vierzehnten Runde zur Motocross Weltmeisterschaft 2015 stand mit dem Grand Prix von Belgien ein großes Ereignis für Henry Jacobi (KTM Sarholz Racing Team) im diesjährigen Rennkalender. Die höchst anspruchsvolle Sandstrecke im „Stedelijk Motorcross“ Centrum von Lommel ist mit Abstand die schwerste aller Rennstrecken und fordert physisch alles von den Piloten. Dabei wird auch das Material einer extremen Bewährungsprobe unterzogen und so standen alle Beteiligten vor einem Wochenende voller Herausforderungen. Strahlender Sonnenschein sorgte zudem für tolle Rahmenbedingungen und zahlreiche Besucher fanden sich zum Saisonhöhepunkt des belgischen Motocross auf der tollen Anlage in Flandern ein.
Im letzten Jahr bei der EMX-Runde im belgischen Sand von Lommel noch hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben, sah man an diesem Wochenende einen wie ausgewechselt wirkenden Henry Jacobi. Hochmotiviert und voller Tatendrang zeigte er seine Ambitionen bereits am Samstag auf. Nach dem freien Training und einigen Umstellungen am Setting seiner Sarholz-KTM platzierte er sich im Zeittraining zum Qualifying-Race auf einem starken fünfzehnten Rang. Diesen toppte er dann im Qualifying-Race nochmals und kreuzte auf Rang vierzehn die Ziellinie. Die Hoffnungen auf WM-Punkte waren dann jedoch im ersten Lauf am Sonntagmittag nach wenigen Runden zunichte gemacht. Ein nachfolgender Kontrahent hatte sein Bike nicht mehr unter Kontrolle, sprang ins Heck der Sarholz-KTM und beide Piloten tauchten spektakulär in den belgischen Sand. Zum Glück blieben beide Piloten unverletzt, doch die Sarholz-KTM wurde derart beschädigt, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken war. Tief enttäuscht ging es so für den Thüringer vorzeitig ins Fahrerlager zurück. Im zweiten Rennen folgte dann ein Husarenritt des 18-Jährigen. Mit einem brillanten Start schoss er in die Top-10 und hielt sich in der, mehr als turbulenten, Startrunde clever auf dem Bike. Einige Runden auf dem sensationellen achten Rang positioniert, folgte ein kleiner Fahrfehler und der ehemalige Junioren-Weltmeister fand sich auf Rang elf wieder. Dann folgte allerdings eine überlegene und fehlerfreie Fahrt und als Lohn standen im Ziel zehn weitere WM-Punkte auf der Habenseite des Bad Sulzaers.
„Der Start war eine Rakete, ein unglaubliches Gefühl gleich vorne bei den Jungs zu sein die um den WM-Titel kämpfen. Nach einigen Runden bin ich über einen Anlieger hinaus und drei Kontrahenten sind mir durchgeschlüpft, aber das ist auf diesem Level ja normal. Fehler werden hier eben gleich bestraft. Dann habe ich mir das Rennen gut eingeteilt und immer wieder die Abstände kontrolliert. Nach vorne und hinten war genügend Luft und ich wollte auf jeden Fall für die Schlussphase gerüstet sein. Dann kam auch Weltmeister Tixier noch rangedüst, aber das hatte ich aufgrund der klugen Renntaktik jederzeit unter Kontrolle. Ich bin stolz und froh, endlich wieder ein Ausrufezeichen gesetzt zu haben!“
Mit dem elften Rang im zweiten Umlauf platzierte sich Henry Jacobi auf Rang sechzehn in der Tageswertung und verbesserte sich im Zwischenklassement der Kategorie MX2 auf Platz dreiundzwanzig.
Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com