Nach einer einwöchigen Rennpause ging es für Henry Jacobi nach Lettland. Das südöstlich von Riga gelegene Motocenter „Zelta Zirgs“ ist traditionell ein Anziehungspunkt für tausende von Motorsport begeisterten Fans und so fanden auch an diesem Wochenende zahlreiche Besucher den Weg nach Kegums, um ihre WM-Helden anzufeuern.
Das freie Training ließ der Thüringer noch ruhig angehen. Er nutze die Session zur Streckenbesichtigung der neu gestalteten Strecke und arbeitete fleißig am Setup für die neue Herausforderung. „Mit Position 29 bin ich zufrieden, es war nicht mein Ziel die Trainingszeit in schnelle Runden zu investieren. Wichtiger war erst mal mich auf die neuen Bedingungen einzustellen und das Bike optimal zu präparieren.“
Auch im Zeittraining zeigte der ehemalige Junioren-Weltmeister noch nicht sein gesamtes Können. Sehr bewusst ging er jede einzelne Runde an und stellte seine Husqvarna am Ende auf einen soliden 16. Startplatz, für das nachmittägliche Qualifikationsrennen. Dieses startete mit perfekter Reaktion auf Position drei. Bis Runde drei konnte der Thüringer den dritten Rang ver- teidigen, musste dann aber dem hohen Tempo etwas Tribut zollen und fiel erst auf den fünften und dann auf den sechsten Platz zurück. „Das ist schon eine tolle Ausgangsposition für morgen, mehr war heute nicht drin.“
Lauf eins startete erneut hervorragend für den STC Racing Piloten. Mit einer unglaublichen Reaktion kam er aus dem Gatter und reihte sich als Dritter ins Rennen ein. Die nächsten sieben Umläufe ging Henry das Tempo der Spitze mit. Diesen hohen Speed konnte der Förderfahrer des ADAC Hessen- Thüringen jedoch nicht bis zum Ende halten und so ging es noch einige Rän- ge zurück. Als Sechster sah er die Zielflagge. „Das ist ein tolles Ergebnis, ich freue mich sehr. Ich habe wieder gezeigt, dass ich in den Top-Fünf mitfahren kann.“
Auch Start Nummer zwei lief gut aber ein unsanftes Zusammentreffen mit einem Konkurrenten spülte ihn ins Mittelfeld zurück. Im Laufe der folgenden Runden arbeitete sich das Mitglied des MSC Teutschenthal Rang für Rang nach vorne und konnte sich so den 12. Platz sichern.
Umso höher ist Henrys Leistung einzuordnen, wenn man weiß, dass er schon mit einem schweren grippalen Infekt nach Kegums anreiste. „Ich musste wirklich schwer kämpfen an diesem Wochenende. Ich fühlte mich die ganze Zeit schlapp und müde und natürlich fehlte mir oft die Kraft noch mehr Power zu geben. Aufgeben ist für mich aber keine Option. Jetzt bin ich richtig platt und freue mich auf mein Bett. In der kommenden Woche werde ich alles daran setzen wieder fit zu werden, damit ich bei meinem Heimrennen alles geben kann.“
„Mit 24 WM-Punkten und der achten Position im Weltmeisterschaftsranking geht es weiter nach Teutschenthal. „Ich hoffe, wir sehen uns alle im Talkessel und ihr kommt mich besuchen. Fan-Klamotten und Autogrammkarten sind schon gepackt. Ich freue mich auf Euch.“