Eine Woche nach dem Heim Grand Prix in Teutschenthal ging es für Henry Jacobi in den Südosten Schleswig-Holsteins, in die Eulenspiegelstadt Mölln. Der „Grambeker Heidering“ ist bekannt für spannende Rennen, denn die enge, anspruchsvolle Strecke macht Überholmanöver fast unmöglich. Deshalb lassen die Zweirad-Akrobaten so manchen Zuschauer die Luft anhalten, wenn sie um ihre Platzierungen kämpfen.
Im freien Training arbeitete der STC Racing Pilot zusammen mit seinem Team an den Setup-Einstellungen des Bikes. „Die Strecke ist schwierig zu fahren. Viele Kanten, enge Passagen, steinig – auf alles muss man vorbereitet sein. Also muss das Bike 100 Prozent passen.“ Die Traingssession beendete der Thüringer auf Rang vier.
Das Zeittraining lief nach Plan für den Husqvarna Fahrer. Mit einer 1.50.881 sicherte er sich die drittbeste Zeit in seiner Gruppe und damit Platz sechs am Startgatter für die sonntäglichen Rennen. „Ich bin mit dem heutigen Ergebnis zufrieden. Ich denke, ich habe mir eine gute Ausgangsposition für morgen erarbeitet, darauf kann man aufbauen. Das Motorrad fühlt sich wirklich gut an, ich freue mich auf die beiden Motos morgen.“
Den 6.000 angereisten, begeisterten Motocross Fans wurde dann am Sonntag ein außerordentliches Spektakel geboten. Bei besten Wetterbedingungen, gingen die Masters Piloten an den Start. Der Start des ehemaligen Junioren-Weltmeisters war ok, er ging an Position sieben liegend in die erste Kurve, hatte sich aber bereits nach zwei Runden auf Rang fünf vorgefahren, um dann im siebten Umlauf die Führung zu übernehmen. Parallel zu Henrys Fight, pflügte sich Max Nagl, der einen schlechten Start hatte, durchs Feld und kam mit einem immensen Tempo an den 21-Jährigen heran. Nun kam es zum Kampf der Giganten. Obwohl Henry alles versuchte, ging Max am Mann aus Bad Sulza vorbei. Aber aufgeben wollte er noch nicht, also drückte er nochmal aufs Tempo und saugte sich wieder an den Konkurrenten heran. Als er eine kleine Lücke ahnte, überraschte er Max Nagl und drückte sich an ihm vorbei. Max der natürlich auch nicht aufstecken wollte, hielt dagegen, musste aber die Strecke kurz verlassen und hielt die Position vor Henry, um als erster die Ziellinie zu überqueren. Weil sich die Startnummer 12 einen Vorteil verschafft hatte, wurde Henry schließlich doch als Sieger des ersten Laufes gewertet. „Das war ein fairer und spannender Zweikampf. Wir sind beide ehrgeizige Sportler, die jedes Rennen gewinnen wollen. Ich denke, die Entscheidung der Rennleitung geht klar.“
Beim zweiten Lauf kam Henry zwar gut aus dem Gatter, geriet aber in der ersten Kurve bereits ins Startgetümmel und fiel ins Mittelfeld zurück. Im weiteren Verlauf der ersten Runde, rutschte dem Mitglied des MSC Teutschenthal das Vorderrad weg und er ging zu Boden. Vom Ende des Feldes aus musste Henry das Rennen wieder aufnehmen. Mit einer bravurösen Leistung erreichte Henry noch den 13. Platz, bevor die Zielflagge das Ende des zweiten Rennens einläutete. „Natürlich bin ich enttäuscht über das Ergebnis. Da es auf der Strecke kaum möglich ist, zu überholen, hat es einfach zu lange gedauert nach vorne zu fahren. Fahrerisch war ich gut und auch schnell. Beim nächsten Mal werde ich wieder angreifen.“
Weiter geht es bereits am kommenden Wochenende zu Runde neun der MX2 Motocross Weltmeisterschaft.