Für deutsche Motocross Fans gab es am vergangenen Wochenende nur ein Ziel, den Talkessel von Teutschenthal, Gastgeber der zehnten Runde der Motocross Weltmeisterschaft. Nicht nur hochsommerliche Temperaturen sollten für ein heißes Wochenende sorgen.
Für den Thüringer Henry Jacobi bedeutete das ein Wochenende in der Heimat, ist er doch schon seit vielen Jahren Mitglied im austragenden Club und mit der 1590 Meter langen Hartboden-Strecke äußerst gut vertraut. „Ich fahre unglaublich gerne in Teutschenthal, ich liebe das Layout und die tiefen Spuren, die sich herausfahren und dazu kommen noch die zahlreichen Fans, die einen anfeuern. Ich freue mich wirklich auf die Rennen.“
Schon im freien Training wurde der 22-Jährige frenetisch von seinen Fans begrüßt und Henry bewies, dass er sich einiges für seinen Heim-Grand-Prix vorgenommen hatte. Er kam von Anfang an gut mit seinem Bike und der Strecke zurecht und erreichte die zweitbeste Zeit der Session. Auch das Zeittraining verlief ohne Komplikationen. Mit Rang sieben hatte der Kawasaki Pilot sich eine gute Ausgangsposition für das anstehende Qualifikations-Rennen erfahren.
Ein guter Start beförderte den F&H Racing Piloten in die Top 10, von wo aus er das Rennen aufnahm. Bereits in Runde zwei hatte er sich auf Rang sechs vorgefahren. Jetzt entbrannte ein heißer und packender Zweikampf mit Kollege Tom Vialle über die Hälfte des Rennens hinweg, den Henry am Schluss für sich entschied. Eine weitere Position konnte er noch gutmachen, bevor er die Zielflagge als Vierter sah. „Das war ein tolles Rennen. Vielen Dank an die Zuschauer, hier ist heute schon eine absolute „Gänsehautstimmung“.
Der Start zu Rennen eins gelang Henry perfekt. Mit einer guten Reaktion schoss Henry auf die erste Kurve zu und konnte sich Position vier sichern. Der Rest des Laufes verlief problemlos. Am Ende von Runde eins war der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen bereits Dritter und diese Position hielt er bis zum Ende des Motos. „Alles lief super, ich hatte keine Probleme die Platzierung zu halten. Jetzt muss ich das nur nochmal genauso hinbekommen.“
Leider erfüllte sich Henrys Wunsch nicht. Start zwei war nicht optimal, im Mittelfeld ging es in die erste Runde. Der Mann aus Bad Sulza hatte sich bereits wieder auf den achten Rang vorgearbeitet, da machte er einen Fehler und ging zu Boden. Dadurch verlor die #29 viele Plätze und musste erneut die Flucht nach vorne antreten. Aufgeben ist für Henry aber keine Option und unter donnernden Anfeuerungsrufen der zahlreich erschienenen Zuschauer, machte er Position um Position wieder gut. Platz neun konnte er ins Ziel fahren. Am Ende stand Gesamtrang fünf in der Ergebnisliste. „Natürlich bin ich enttäuscht, gerade hier hätte ich gerne auf dem Podium gestanden, auch um meinen Fans etwas zurückgeben zu können. Ich möchte mich bei allen Anwesenden bedanken, ihr habt das Wochenende zu einem Besonderen gemacht.“
Ein Gerangel mit Teamkollege Adam Sterry – beide hatten erhitzte Gemüter – verdunkelte das ansonsten sehr sonnige Wochenende ein wenig. „Ich möchte mich für mein Verhalten nach dem zweiten Lauf entschuldigen. Egal wie frustriert ich bin oder wie sehr man mich provoziert, als Profisportler und Vorbild für viele Kinder und Jugendliche, darf ich mich so nicht verhalten! Das tut mir ehrlich leid und wird nicht mehr vorkommen.“