Von Palembang auf Sumatra ging es für Henry Jacobi und das F&H Racing Team weiter auf die Insel Java, in die Hafenstadt Semarang. Temperaturen über 30°C und der anspruchsvolle 1730 Meter lange Lehmboden-Track, der International Motocross Track Bukit Semarang Baru, versprachen dem gesamten Grand-Prix-Zirkus ein weiteres herausforderndes Wochenende.
In der ersten Trainings-Session wurde die Zeit genutzt die optimale Einstellung für Henrys Dienstfahrzeug zu finden, das gelang ganz gut, denn der Thüringer fuhr die Kawasaki auf einen guten vierten Platz. „Unser Fokus lag heute nicht unbedingt auf guten Zeiten, ich habe mich viel mehr auf die Abstimmung konzentriert. Kleinigkeiten haben wir verändert und ich denke, das sollte gut passen.“ Auch im anschließenden Zeittraining kam Henry gut zurecht, Rang zehn stand am Ende auf der Habenseite.
Der Start zum Qualifikations-Rennen begann zunächst vielversprechend. Der 22-Jährige kam gut aus dem Gatter und war in der Mitte der Startgeraden unter den Top fünf, wurde dann aber zu weit rausgetragen und musste einige Konkurrenten ziehen lassen. Zur ersten Zeitmessung hatte er aber schon wieder Boden gut gemacht und wurde an Position sechs liegend aufgelistet. Letztendlich reichte es am Ende für einen guten siebten Platz.
Nach mäßigem Start, im sonntäglichen ersten Lauf, der den Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen in die Mitte des Feldes beförderte, gab es für Henry nur noch eins – Vollgas. Er lieferte ein sauberes Rennen, fuhr konstant schnelle Rundenzeiten und zeigte spannende Zweikämpfe. Als Siebter sah er die Zielflagge. „Ich hatte ein echt gutes Rennen und konnte die vollen 30 Minuten ein hohes Tempo gehen.“
Der zweite Start des Tages lief deutlich besser. Der Mann aus Bad Sulza kam am besten weg und sicherte sich so seinen ersten Holeshot der Saison. Henry lieferte über zehn Minuten einen beeindruckenden Auftritt ab. Er fuhr konzentriert, mit guter Geschwindigkeit und tollem Zweikampfeinsatz. Im Battle um Platz drei, mit dem Niederländer Vlaanderen, rutschte der ehemalige Pilot der ADAC Stiftung Sport kurz mit dem Vorderrad weg und zog den Kürzeren. Von dem Zeitpunkt an änderte sich Henrys Fahrweise. Er wirkte, anders als sonst, unsicher und unrund auf seinem Bike. Das zeigte auch das abschließende Ergebnis, denn er wurde bis zum siebten Platz nach hinten gereicht. „Ich kann gar nicht sagen, woran es gelegen hat. Es war nicht die fehlende Kraft. Ich habe einfach den Rhythmus verloren und kam nicht mehr rein. Das hat mich halt leider viel Zeit gekostet. Immerhin Gesamtrang fünf, sowohl in der Tageswertung als auch in der Meisterschaftswertung.“
„Jetzt geht es erst mal nach Hause. Ich habe mir eine ordentliche Erkältung geholt, die muss ich jetzt bis zum nächsten Wochenende in den Griff bekommen, da steht das Finale der Dutch Masters of Motocross an. Zurzeit führe ich dort die Meisterschaft an und ich hoffe natürlich, dass ich den Titel holen kann.“