Das Glimminge Motorstadion von Uddevalla war Schauplatz des fünfzehnten Motocross Grand Prix des Jahres. Die 1620 Meter lange Hartboden-Strecke, nahe der Nordseeküste, ist weit über die Grenzen bekannt und nach zweijähriger Corona-Pause in Schweden, blickte man mit Spannung auf das anstehende Kräftemessen der MX Giganten.
Die erste Trainingssession nutze das JM Honda Racing Team, um das Bike optimal auf den Kurs einzustellen. „Der Boden hier ist ziemlich tricky – oben weich präpariert, aber unten drunter steinhart – das ist nicht einfach zu fahren.“ Henry machte zahlreiche Stopps an der Box und es wurde alles versucht, die Honda an den anspruchsvollen Boden anzupassen. Das gelang aber auch bis zum Zeittraining nicht komplett und so musste sich der Thüringer auch in dieser, so wichtigen Phase des
Rennwochenendes mehr um sein Arbeitsgerät als um Zeiten kümmern. Position 22 stand am Ende auf der Ergebnisliste. Das Qualifikations-Rennen lief dann erheblich besser für den 25-Jährigen. Sein Start führte ihn ins Mittelfeld und sein Fahrstil wirkte stärker als noch zuvor. Nach einigem Auf und Ab der Positionskämpfe belegte er am Ende Rang 15. „Fünfzehnter scheint mein Quali-Stammplatz zu sein. Für mich ist das aber ein guter Ausgangspunkt für morgen. Mit zwei guten Starts ist es
möglich wieder solide zu punkten.“ Am Abend arbeitete das Team erneut an Henrys Motorrad, um noch mehr herauszuholen. Der Erfolg zeigte sich dann im Warm-Up. Der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen konnte schnellere Zeiten setzen und fand sich in den Top 10 wieder. „Es war viel Arbeit, aber jetzt fühle ich mich richtig wohl auf dem Bike und freue mich auf die Rennen.“
Die Geschichte zum ersten Lauf in Schweden ist leider schnell erzählt. Henry startete eher suboptimal. „Beim Start sind meine Räder durchgedreht und da kam ich natürlich nicht gut weg. Leider bin ich dann noch in Turn zwei in einen gestürzten Fahrer reingefahren. Ich habe den einfach zu spät gesehen und konnte nicht mehr abbremsen.“ Dabei wurde die Honda so stark beschädigt, dass an eine Wiederaufnahme des Rennens nicht mehr zu denken war.
Voll motiviert ging es für den Mann aus Bad Sulza an den Start zu Lauf zwei. Henry kam gut aus dem Gatter, wurde aber von einem Konkurrenten weit nach außen gedrängt und musste einen Ausflug in die Streckenbegrenzung in Kauf nehmen. Dadurch verlor Henry zahlreiche Positionen. Trotz allem konnte er als Dreizehnter in die erste Runde gehen und machte sich an die Aufholjagd nach vorne. Diese wurde allerdings von einem Fahrfehler und dem darauffolgenden Sturz jäh unterbrochen. „Das war definitiv mein Fehler, ich bin einfach zu weit gesprungen und dann wieder mal ziemlich unsanft auf meinem Kopf gelandet. Da war
auch das zweite Rennen vorzeitig für mich beendet.“ Bereits am kommenden Wochenende geht es für Henry in Finnland zum nächsten WM-Lauf.