Nördlich von Helsinki gelegen, befindet sich der 1680 Meter lange Sandkasten von Hyvinkää. Dort versammelte sich am vergangenen Wochenende die Weltelite des Motocross, um den 16. MXGP des Jahres 2022 zu bestreiten. „Das wird ein hartes Wochenende. Es ist wieder sehr heiß und der Sand ziemlich anspruchsvoll. Für mich fehlt der Strecke der Fluss, das macht sie noch schwieriger.“
Im freien Training wirkte Henry jedoch sehr entspannt, es war ihm anzusehen, dass er doch besser zurecht kam, als er selbst angenommen hatte. Allerdings ging der Thüringer nach einem Fahrfehler heftig zu Boden. „Das ging wirklich fast schief. Ich hätte in dem Abschnitt mehr Tempo rausnehmen müssen.“ Das Zeittraining verlief unspektakulär für den Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen. „Wieder mal habe ich keine wirklich schnelle Runde zu Stande bekommen, aber das kennen wir ja
schon.“ Henry kam beim nachmittäglichen Qualifikations-Rennen sehr gut aus dem Gatter. Fünfter war er in der ersten Kurve und an Position neun liegend, ging es in Runde eins. „Ich bin das Rennen eher ruhig angegangen, da ich wußte, dass bei der Hitze der Sonntag noch sehr kräftezehrend sein wird. Mit Platz 12 bin ich für heute zufrieden.“
Der Start zu Lauf eins war nicht ganz optimal für den Honda Piloten. Er reihte sich auf dem elften Rang in das Starterfeld ein. Weiterhin fuhr er ein eher unauffälliges Rennen, welches er auf dem 12. Platz beendete.
Den nächsten Lauf startete Henry wie ein Feuerwerk. Auf Platz zwei liegend nahm er das Rennen auf. Sechs Runden lang kämpfte er mit Coldenhoff um die Führung. Ich wusste, dass mich dieser Zweikampf eigentlich zu viel Kraft kostete, aber ich wollte unbedingt diesen Grand Prix anführen. Leider blieb dieser Wunsch für den Fahrer des JM Honda Teams unerfüllt. Am Ende stand Position neun auf der Rangliste. „Ich bin wirklich zufrieden mit dem Wochenende, vor allem der zweite Lauf war wirklich gut.“
Bereits am nächsten Tag bestritt der 25-Jährige das hochkarätig besetzte Rennen von Keiheuvel-Balen in Belgien. Hier zeigte Henry erneut eine starke Leistung. Mit einem siebten und einem dritten Platz und Gesamtrang vier, schrammte er nur knapp am Podium vorbei.
„Viele haben mich gefragt, wie es mit meiner Teilnahme bei den MXoN aussieht. Leider wurde mir am Freitag Mittag mitgeteilt, dass ich nicht für mein Land antreten darf. Ich habe es rein sportlich scheinbar nicht unter die besten drei geschafft. Da mich persönlich niemand angesprochen hat, fällt mir kein anderer Grund dafür ein. Dies hat keinerlei finanzielle Gründe, wie vielleicht der ein oder andere denkt. Mein Team war bereit, wir hatten alles organisiert aber leider … naja. Ich bin natürlich sehr enttäuscht über die Entscheidung, denn ich habe Deutschland immer mit Stolz vertreten. Im letzten Jahr bin ich sogar mit gebrochenem Wirbel und viel viel Schmerzen angetreten, um alles für unser Land, Motocross Deutschland und sämtliche Sponsoren zu geben. Nichtsdestotrotz freut es mich für meinen Kumpel Tom Koch, dass er die Chance erhält zu fahren. Unabhängig von unserer Leistung werden wir auch trotz solcher Einflüsse dritter Personen Freunde bleiben, keine Sorge. Ich wünsche den drei Jungs nur das beste, ich hoffe ihr gebt alle drei 100% – genau so wie ich sie gegeben hätte. Wir sehen uns in Frankreich.“