Zum Ende der Saison stand das finale Highlight auf dem Programm. Die Mannschafts-Weltmeisterschaft, Motocross of Nations, in Winchester. Der Thüringer Henry Jacobi gehörte bereits zum vierten Mal zur deutschen Nationalmannschaft, zusammen mit seinen Teamkol- legen Max Nagl und Dennis Ullrich.
Im freien Training konnte der 20-Jährige zeigen, dass man mit ihm in der MX2 Klasse rechnen muss, mit einer Zeit von 2.33,79 fuhr er sich auf Rang acht. Auch die beiden Teamkollegen konnten mit guten Ergebnissen aufwarten, so machte man sich optimistisch an die an- stehenden Qualifikation.
Doch schon im MXGP-Lauf wurden alle Hoffnungen auf ein gutes Mannschaftsergebnis zunichte gemacht. Max Nagl stürzte und zog sich einen Kahnbeinbruch an der linken Hand zu. Somit fiel der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft aus und für Henry und Dennis hieß es nun, sich so gut wie möglich zu platzieren.
Der Start von Henrys Qualifying-Race verlief gut denn an der ersten Zwischenzeit tauchte er bereits auf Platz fünf auf. Er musste jedoch noch einige Fahrer passieren lassen und kam als Zehnter zum ersten Mal über den Zielsprung. Am Ende holte der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen den 12. Rang. „Ich kam wirklich gut zurecht aber ich wusste ja, dass ich auf keinen Fall einen Fehler machen durfte, da sonst alles vorbei gewesen wäre. Deshalb bin ich wohl zu verhalten gefahren, sonst wäre bestimmt mehr drin gewesen. Aber egal, durch ein solides Ergebnis von Dennis und mir haben wir es erst mal ins Finale geschafft. Mal schauen, was morgen noch möglich ist.“
Vor Rennen eins begann es heftig zu regnen und der 1950 Meter lange Track wurde schlammig und anspruchsvoll. Henry startete nicht optimal und kam erst auf Rang 32 in Fahrt. Nun profitierte der STC- Racing Pilot aber von seiner Stärke im Schlamm zu fahren. Er kam fehlerfrei um den Kurs und konnte sich auf Platz 13 vorkämpfen. Leider musste er die Helferbox anfahren, um seine Brille zu wechseln, dadurch büßte er wieder viele Plätze ein. Trotzdem platzierte er seine Husqvarna noch auf die 19. Position, nachdem er noch einige beeindruckende Überholmanöver zeigen konnte. „An sich bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Bei solchen Bedingungen bin ich immer sehr gut und das habe ich auch eben wieder gezeigt.“
Für Rennen zwei hatte sich der ehemalige Junioren-Weltmeister vorgenommen weniger vorsichtig zu fahren und das gelang ihm auch ganz gut. Er setzte sich beim Start gegen die Konkurrenz durch und konnte sich schnell in den Top 20 platzieren. Dann aber, bei dem Versuch, sich weiter nach vorne zu kämpfen, versagte Henrys Motor. „Ich habe noch versucht mich in die Box zu retten, aber es war nichts mehr zu machen. Natürlich bin ich total enttäuscht.“
„Mit meiner Leistung bin ich an sich zufrieden. Ich bin gut gefahren, bis zu dem Motorschaden. Leider konnte auch Dennis seine Rennen nicht beenden, so schafften wir kein gutes Ergebnis für das deutsche Team. Wir hatten wieder mal kein Glück. Das tut mir vor allem für die vielen deutschen Fans leid, die uns vor Ort aber auch von zu Hause aus die Daumen gedrückt haben.“