Das norditalienische Ottobiano war Austragungsort der elften Runde der MX2 Weltmeisterschaft. Die 1575 Meter lange Sandstrecke ist „Pilgerort“ für viele Motocross-Begeisterten – nun sollten sich die besten Piloten der Welt auf ihr messen. Der anspruchsvolle Kurs und Temperaturen jenseits der 30 Grad verlangten den Fahrern so einiges ab.
Henry Jacobi hatte sich vorgenommen das Rennwochenende sehr bewusst und kalkuliert anzugehen, noch zu gut war ihm die Hitzeschlacht des Vorjahres in Erinnerung geblieben.
Das erste Training lief gut, der Thüringer nutzte wie immer die Session dazu sein Bike einzustellen. Mit einem neunten Rang beendete er die 25 Minuten. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Bisher war der Sonntag immer super, wenn es am Samstag gut funktionierte. Allerdings war der Track auch noch nicht so sehr befahren, daher bin ich gespannt, wie es im Qualifying läuft.“
Aber auch das Pflichttraining lief wie geplant. Ein weiterer neunter Platz war das Ergebnis. Der Start zum Qualifikationslauf beförderte Henry in die Top Ten. Dort hielt er sich auch bis zur siebten Runde. Dann musste er noch zwei Konkurrenten ziehen lassen. Rang elf am Startgatter für die sonntäglichen Läufe war ihm sicher. „Das war nicht mein bester Lauf aber es war eine solide Leistung. Ich wollte nicht alles setzen, denn das ist eine gute Ausgangsposition und ich konnte Kräfte für morgen sparen. Das ist bei der Hitze wirklich wichtig.“
Rennen zwei begann mit einem guten Start. Auf Platz acht kam er zum ersten Mal über den Zielsprung. Der STC Racing Pilot hielt diese Position und konnte die Zeiten der Spitzenpiloten mitgehen. In Umlauf neun machte er sich bereit den nächstplatzierten Konkurrenten zu überholen, rutschte aber über das Vorderrad weg und ging zu Boden. Der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen schaffte es zwar schnell wieder ins Rennen einzusteigen, brauchte aber etwas um seinen Rhythmus wiederzufinden und verlor dabei zwei Plätze. Als Zehnter sah er die Zielflagge. „Das ist natürlich ärgerlich. Der Fehler hätte nicht sein müssen aber ich bin sicher, ich kann im nächsten Lauf ein weiteres gutes Ergebnis einfahren.“
Doch leider sollte es anders kommen. Mit einer erstklassigen Reaktion aus dem Gatter, schoss der Husqvarna Fahrer Rang fünf und hielt bis zur fünften Runde die Zeiten der Spitze. „Ich habe dann gemerkt, dass es besser ist mein eigenes Rennen zu fahren. Die hinter mir waren in dem Moment schneller als ich, also habe ich sie vorbei gelassen.“ Zehn Minuten vor Schluss zahlte sich diese Taktik aus. Henry, der gut mit seinen Kräften gehaushaltet hatte, sah plötzlich seine Chance. Seine Konkurrenten mussten dem hohen Tempo Tribut zollen. Also machte er sich daran seine verlorenen Plätze wieder aufzuholen, da musste der 21-Jährige, zwei Runden vor Schluss, sein Motorrad wegen technischem Defekt abstellen. „Ich bin wirklich enttäuscht. Der Motor ist festgegangen, da konnte ich nicht mehr viel machen. Das hätte ein gutes Ergebnis werden können, ich habe gemerkt, dass die vor mir schwächelten, ein oder zwei Positionen nach vorne hätte es noch gehen können.“
Bereits am kommenden Wochenende wird Henry bei der dritten Runde der ADAC MX Masters in Aktion treten.