Die mittelalterliche, südlich des Gardasees gelegene Stadt Mantova war Schauplatz der fünften Runde der Motocross Weltmeisterschaft.
Das Wochenende begann für Henry Jacobi verhalten. Im freien Training hatte er Probleme die perfekten Spuren zu finden. Es fehlte der nötige Rhythmus um rund zu fahren und so beendete er die Session auf Rang 17. Das Zeittraining verlief dann wesentlich besser, der Thüringer hatte sich schnell auf die Streckenverhältnisse eingestellt und platzierte die Kawasaki mit einer Zeit von 1:53.416 auf Rang vier. „Ich bin jetzt wirklich gut klar gekommen, habe ein paar andere Spuren ausprobiert und das war doch deutlich schneller. In meiner letzten Runde konnte ich mich nochmal verbessern.“
Mit einem hervorragenden Start begann das Qualifikations-Rennen des 22-Jährigen. Als Zweiter nahm er das Rennen hinter seinem Teamkollegen auf. Schnell wurde deutlich, dass Henry der Schnellere der beiden F&H Racing-Piloten war und so übernahm er in Runde drei auch die Führung. Nachdem er sich ein wenig vom Feld abgesetzt hatte passierte der Fehler, er bekam einen Schlag ans Vorderrad und ging unsanft zu Boden. Es dauerte eine Weile bis Henry weiterfahren konnte und er verlor wertvolle Plätze. Nun pushte der Mann aus Bad Sulza hart und verbesserte sich bis zum Ende des Rennens noch auf den neunten Rang. „Ich bin sehr enttäuscht. Bis zu dem Crash lief es gut, ich hätte gewinnen können.“
In der Nacht regnete es Unmengen Wasser vom Himmel und dieses verwandelte den 1660 Meter langen Sandkurs in ein unangenehmes und schwierig zu befahrendes Schlammbad. Der Start zu Rennen eins begann mit einem Massencrash in der ersten Runde – mitten drin die # 29. „Ich kann gar nicht beschreiben, was in einem in dieser Situation vorgeht. Aber ich glaube, ich hatte einen irre hohen Adrenalinspiegel.“ Es dauerte lange bis der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen sich aus dem Knäuel aus Motorrädern und Fahrern befreit und seine Kawa aus dem tiefen Schlamm heben konnte. Von Position 35 aus startete Henry eine hervorragende Aufholjagd. Runde um Runde kämpfte er sich, trotz schwerer Bedingungen nach vorne und konnte den ersten Lauf auf Position 11 beenden. „Ich denke, ich habe das Beste aus der Situation gemacht. Die Strecke was schwer aber ich hatte doch einen guten Speed drauf.“
Rennen zwei startete wesentlich besser, er kam gut aus dem Gatter und sortierte sich als Fünfter ins Renngeschehen ein. Wieder überzeugte er mit schnellen Rundenzeiten und machte Boden nach vorne gut. Zwei Runden vor Schluss, auf dem dritten Platz liegend, versagte ihm sein Motorrad den Dienst und er musste das Rennen aufgeben. „Das ist wirklich traurig. Ich bin gut unterwegs gewesen, bestimmt hätte es für ein Podium gereicht. Aber leider gehören solche Wochenenden auch dazu. Diese Bedingungen sind nicht nur anstrengend für die Fahrer, sondern auch für das Material. Wahrscheinlich ist der Motor einfach zu heiß geworden. Trotzdem haben wir wieder gezeigt, was möglich ist – danke an mein Team und alle die mich unterstützen. Und nächste Woche in Portugal gibt es einen weitere Chance!“