Die vierte Runde der Europameisterschaft EMX125 wurde beim Grand Prix von Deutschland auf dem Eurospeedway in der Lausitz ausgetragen. Für Henry Jacobi stand somit ein Heimrennen im Rennkalender und entsprechend motiviert reiste der, von der ADAC Stiftung Sport geförderte, Youngster nach Brandenburg. „Ich habe mich sehr gewissenhaft vorbereitet und ein Platz auf dem Podium ist mein Ziel“, zeigte sich der EM-Sechste vor dem Rennwochenende zuversichtlich.
Bei extrem hohen Sommertemperaturen zeigte er sich mit seiner Sarholz-KTM bereits am Samstag im Zeittraining sehr gut aufgelegt und markierte die zweitschnellste Rundenzeit seiner Qualifikationsgruppe. Am Nachmittag konnte er diese Leistung im Qualifikationsrennen bestätigen und finishte wiederum als hervorragender Zweiter. Damit war mit Rang vier in der Startaufstellung zum entscheidenden Finalrennen am Sonntag eine gute Ausgangsposition am Startgatter gesichert.
Dort passierte dann gleich in der Startphase entscheidendes. Der ambitionierte Thüringer wurde auf der Startgerade von einem Kontrahenten touchiert und konnte nur unter Einsatz seines gesamten Fahrkönnens gerade noch einen Sturz vermeiden und bog daher nur im hinteren Teil des Feldes um die erste Kurve. Der Traum vom Podium beim Heimrennen war damit schon ausgeträumt und eine anstrengende Aufholjagd lag vor dem 16-Jährigen.
Mit viel Elan und sehr clever kämpfte er sich durch die ersten Kurven und war auf Rang fünfzehn nach der ersten Runde bereits wieder in den Punkterängen angekommen. Im weiteren Rennverlauf zeigte er viel Kampfgeist und arbeitete sich bis auf Rang sechs im Ziel nach vorne. Eine tolle Leistung, aber bei Weitem nicht das, was sich der Junioren-Weltmeister aus dem Jahr 2010 vorgenommen hatte:
„Da war heute richtig was drin, aber gleich nach dem Start war das Thema Podium schon durch. Der Start war ganz ok bis mir jemand auf der Startgerade das Vorderrad weggerammt hat, der Hammer. Zum Glück habe ich den Sturz gerade noch vermieden und mich wenigstens auf dem Bike gehalten. Allerdings lag ich abgeschlagen im hinteren Mittelfeld. In den ersten Kurven habe ich richtig gute Spuren gewählt und arbeitete mich im Pulk in die Punkterränge. Mein Rhythmus war gut und so konnte ich weiter Ränge gut machen. Dass ich am Ende noch Sechster wurde, sehe ich eher als Schadenbegrenzung. Das Wochenende war bis zum Start des Finals richtig gut.
Zweiter im Zeittraining, dann auch Zweiter im Qualifikationsrennen. Die schwere, selektive Strecke hat mir gut gelegen und mit den hohen Temperaturen konnte ich ebenfalls gut leben. Ich hätte mir und den heimischen Fans gerne ein Podium geschenkt, aber es ist ja gerade erst mal Halbzeit in der EMX-Saison und so gibt´s noch vier Chancen. In der Gesamtwertung habe ich als aktuell Sechster weiter mein Ziel, die Top-5, in Reichweite.“