Das Saison-Highlight, die FIM Junioren Motocross Weltmeisterschaft, für die internationale MX-Nachwuchselite fand in diesem Jahr auf der Grand Prix Rennstrecke „Gorna Rositza“ in Bulgarien statt. Nach einer Anreise von fast zweitausend Kilometern erwarteten den, von der ADAC Stiftung Sport geförderten, Youngster hochsommerliche Temperaturen von teilweise über vierzig Grad und eine extreme Hartboden-Rennstrecke. Nach dem guten Ergebnis der EMX-Runde beim Grand Prix von Großbritannien ging der Bad Sulzaer optimistisch ins Rennwochenende. „Die Strecke liegt mir gut. Bereits beim EMX-Auftakt im April war ich hier in den Top-5 und mal schauen, ob das nicht auch jetzt machbar ist.“
Bereits im freien Training untermauerte der 15-Jährige auf der Bodo Schmidt KTM seine Ambitionen deutlich und konnte sich als Dritter hervorragend in Szene setzen. In der nachfolgenden Qualifikation war der 85ccm Junioren Weltmeister aus dem Jahr 2010 ebenfalls sehr gut unterwegs und stellte sein Bike auf Startplatz sieben. „Die Zeiten sind sehr eng beieinander und ich bin zuversichtlich die angestrebten Top-10 Platzierungen einzufahren.“
Der erste Start gelang fast perfekt und Henry zeigte sich in bester Form. Ein kleiner Ausrutscher warf ihn kurzzeitig zurück, der Konter kam jedoch postwendend und im Ziel stand ein toller fünfter Rang für den ambitionierten Nachwuchsfahrer zu Buche. „Der Start war richtig gut, ich war ganz vorne dabei. Am Ende war ich trotz eines Ausrutschers als Fünfter im Ziel. Ohne den Fehler wäre das Podium in Reichweite gewesen, schade. Die Möglichkeiten kann man auch daran sehen, dass ich die absolut schnellste Rundenzeit im ersten Lauf gefahren bin.“
Leider wurde vor dem zweiten Rennen die extrem beanspruchte Rennstrecke nicht mehr gewässert und bei Temperaturen über vierzig Grad führte dies zu enormer Staubentwicklung. Aufgrund des enormen Risikos traf Henry Jacobi die einzig richtige Entscheidung und beendete das Rennen vorzeitig. „Nach dem Start lag ich im Mittelfeld und die Bedingungen waren eines WM-Laufs nicht würdig. Es war extrem gefährlich. Im Pulk war überhaupt nichts zu sehen, es war als wenn man in eine Mauer fährt. Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos habe ich mich entschieden, das Rennen nach drei Runden zu beenden. Es hat einige heftige Stürze gegeben und das hat mich in meiner Entscheidung bestätigt. Im nächsten Jahr gibt es eine neue Chance!“