Erfolgreiche Reise nach Österreich – Henry krönt Comeback mit Lauf- und Tagessieg
Nachdem Henry Jacobi verletzungsbedingt auf die Runden zwei und drei des ADAC MX Junior Cup in Aichwald bzw. Prisannewitz verzichten musste, feierte der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Nachwuchsfahrer sein Comeback bei der vierten Runde der Serie. Austragungsort war hierbei das Dörfchen Möggers in Vorarlberg, nahe der deutschen Grenze und dem Bodensee gelegen. Die traumhaft in die Landschaft von Vorarlberg eingebettete Natur-Rennstrecke wartete am Samstag nach nächtlichem Regen mit optimalen Streckenbedingungen auf und Jacobi stellte sich gleich sehr gut auf die herrschenden Bedingungen ein. Bereits im freien Training markierte er auf seiner Kosak-KTM die schnellste Rundenzeit seiner Gruppe und untermauerte seine Ambitionen gleich einmal eindrucksvoll. Auch in der Qualifikation war Jacobi dann das Maß aller Dinge in seiner Qualifikations-Gruppe, fuhr die schnellste Rundenzeit und sorgte so für eine optimale Ausgangsposition am Startgatter. „In meiner schnellsten Runde musste ich bei einem Überholvorgang einmal kurz vom Gas. Es war zwar die schnellste Rundenzeit meiner Gruppe, aber in der anderen Gruppe war mein Teamkollege Marten Borchert noch einen Hauch schneller. Macht aber nix, hier ist es nicht wichtig ob man auf Startplatz eins oder zwei steht und vor allem zählt es erst morgen“, gab sich Henry am Samstagabend entspannt.
Hatte am frühen Sonntag-Vormittag noch ein Mix aus Sonne und Wolken geherrscht, so setzte pünktlich zum ersten Start des ADAC MX Junior Cup Regen ein. Dies konnte Henry Jacobi allerdings in keinster Weise beeindrucken. Der 13-Jährige nutzte seine hervorragende Ausgangsposition am Startgatter und katapultierte sich mit der Kosak-KTM gleich an die Spitze des Feldes. Hoch konzentriert ließ sich Jacobi auf keine Diskussionen ein, kontrollierte das Renn-Geschehen souverän von der Spitze aus und siegte am Ende überlegen. „Der Regen hat mich überhaupt nicht gestört. Sicher wäre es im Trockenen angenehmer gewesen, aber das kann man sich nicht aussuchen. Ich hatte das Geschehen jederzeit unter Kontrolle und auch Probleme mit dem Roll-Off meiner Brille haben mich nicht behindert.“
Der zweite Wertungslauf fand dann bei optimalen Strecken- und Witterungsbedingungen statt und die Kosak-KTM mit der Startnummer 29 leuchtete nach dem Start wieder an der Spitze des Feldes. Diesmal gelang es Jacobi nicht gleich davonzuziehen und so entschied er sich für eine andere Renntaktik. Er ließ sich zunächst auf den zweiten Rang fallen, um in der Schlussphase zu attackieren. Leider ging der Plan nicht auf, denn bei einer Überrundung wurde der Bad Sulzaer entscheidend zurückgeworfen. „In einer tiefen Spurrille ist vor mir ein überrundeter Fahrer hängengeblieben. Ich musste meine KTM erst aus der Spur ziehen um wieder freie Fahrt zu haben und die Spitze war auf und davon. Das wäre ja alles nicht so schlimm gewesen, wenn sich nicht ein Stein unter meiner Fußraste verklemmt, diese hochgedrückt und blockiert hätte. So konnte ich kaum noch richtig schalten und musste den zweiten Rang auch noch hergeben. Ärgerlich, aber wenigstens habe ich den Tagessieg gehalten.“
Da hat er allen Grund zu strahlen: ADAC MX Junior Cup-Tagessieger Henry Jacobi
Mit dem Gesamtsieg verbesserte sich Henry Jacobi auf den fünften Gesamtrang im Zwischenklassement des ADAC MX Junior Cup. Allerdings wird es hier nicht viel weiter nach vorne gehen können. Der Rückstand durch den verletzungsbedingten Verzicht auf die Rennen in Aichwald und Prisannewitz ist selbst für ein Talent wie Henry Jacobi nicht aufzuholen.
Am kommenden Wochenende wartet schon die nächste Herausforderung auf den ambitionierten Nachwuchspiloten. Auf dem rund hundertundzwanzig Kilometer nordwestlich von Lyon gelegenen Circuit de Gueugnon wird die diesjährige Auflage der FIM Junioren Motocross-Weltmeisterschaft ausgetragen. Auf der typisch französischen Hartboden-Rennstrecke stehen knapp zweihundertfünfzig Piloten aus fünfunddreißig Nationen am Startgatter und man darf mit Hochspannung auf den Ausgang und das Abschneiden von Henry Jacobi beim höchsten internationalen Vergleich der Jugendklassen schauen.