Zur zweiten Runde des ADAC MX Masters führte Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team die Reise nach Jauer in Sachsen. Auf der Natur-Rennstrecke „Am Hahneberg“, knapp fünfzig Kilometer östlich von Dresden gelegen, wartete eine anspruchsvolle Piste mit überwiegend hartem Untergrund. Hatte in den Tagen vor dem Renn-Wochenende noch Starkregen die gut präparierte Anlage unter Wasser gesetzt, so hatte der Wettergott am Samstag und Sonntag Einsehen und sorgte mit Sonnenschein für angenehme Bedingungen. Die Rennstrecke trocknete dabei mehr und mehr ab und in der Folge gab es am Renntag optimale Bedingungen für die Piloten. Der ehemalige Junioren-Weltmeister konnte trotz, seiner beim Grand Prix in Valkenswaard erlittenen, Verletzung in Jauer ans Startgatter rollen. Wurde vor Ort in den Niederlanden bei der schweren Handwurzelverletzung noch einen Bruch diagnostiziert, so lautete die Diagnose beim Besuch eines Facharztes in der Heimat Knochenquetschung. „Nach ärztlicher Aussage brauche ich nicht wirklich pausieren, aber die Schmerzen bestimmen die Möglichkeiten auf das Bike zurückzukehren. Nachdem ich die Hand ein paar Tage schonen konnte, habe ich mich dann heute entschlossen es hier auf jeden Fall zu versuchen“, zeigte sich er am Freitag optimistisch.
Nach dem ersten Streckenstudium stand dann am Samstagvormittag der vierte Rang im freien Training zu Buche. In der Qualifikation am Samstagnachmittag zeigte sich der Sarholz-Pilot ebenfalls gut aufgelegt und ließ sich den sechsten Rang bei der Zeitenjagd notieren. Damit war Startplatz elf für die Wertungsläufe am Sonntag erreicht.
Die Rennläufe am Sonntag standen für Henry Jacobi allerdings unter keinem glücklichen Stern. Beim Start zum ersten Rennen wurde er bereits in der Startkurve unsanft von seiner Sarholz-KTM gerempelt und musste dem Feld als Letzter hinterher jagen. Nach wenigen Runden kam dann das vorzeitige Aus der Aufholjagd. „Beim Startcrash ist wohl die hintere Bremse beschädigt worden. Irgendwann hatte ich keinerlei Bremsdruck mehr und musste aufgeben“, gab Jacobi enttäuscht zu Protokoll. Auch im zweiten Rennen musste das Clubmitglied des MSC Teutschenthal gleich in der Anfangsphase unverschuldet eine ungewollte Bodenprobe nehmen. Ein Kontrahent konterte den Überholversuch des talentierten Bad Sulzaers übermotiviert und schickte diesen dabei in den sächsischen Dreck. Zunächst aus den Punkterängen zurückgefallen, betrieb er am Ende mit Rang dreizehn ein wenig Schadensbegrenzung und wurde so als Sechzehnter in der Tagewertung notiert. Durch die Nullrunde im ersten Wertungslauf fiel er im Gesamtklassement auf den zwölften Rang und somit vorerst aus den Top-10.
„Das Resultat ist unter dem Strich enttäuschend. Es wäre deutlich mehr drin gewesen, aber so ist Rennsport. Ich habe die Zähne zusammengebissen, aber ich bin heute nicht belohnt worden. Ein Startcrash kann immer mal passieren, aber es gibt auch Dinge da muss ich mich an den rauen Wind in den ADAC MX Masters gewöhnen. Hier geht’s halt gleich richtig und mit sportlicher Härte zur Sache. Da muss ich noch lernen, aber das geht ganz schnell und dann bin ich auch dort gerüstet. Jetzt muss ich meine Hand erstmal wieder schonen und dann entscheide ich Mitte der Woche über einen Start beim Grand Prix von Spanien.“
Resultate und Ergebnisse unter: www.adac-mx-masters.de