Im Rahmen der 31. Wahl zum ADAC-Motorsportler des Jahres wurde Motocross Junioren Weltmeister Henry Jacobi zum ADAC-Junior-Motorsportler des Jahres gewählt. Die Preisverleihung erfolgt am 20. November im Rahmen der ADAC SportGala in München.
Henry Jacobi zählt zu den größten Talenten im deutschen Motocross-Sport. Der 13-Jährige gewann 2010 die Motocross Junioren-Weltmeisterschaft in der 85ccm-Klasse. Henry ist nach Paul Friedrichs und Ken Roczen der dritte deutsche Solo-Weltmeister im Motocross überhaupt.
Der gerade 14 Jahre jung gewordene Thüringer, der seit diesem Jahr von der ADAC Stiftung Sport gefördert wird, beendete den diesjährigen ADAC MX Junior Cup als Dritter in der Meisterschaftswertung. Eine beachtliche Leistung, da Jacobi verletzungsbedingt nicht alle Rennen des ADAC MX Junior Cup bestreiten konnte. Sein gesamtes Auftreten überzeugte die Jury.
Die neunköpfige Jury 2010 setzte sich zusammen unter anderem aus vier Motorsport-Journalisten aus ganz Deutschland sowie den vier Mitgliedern des ADAC-Sportausschusses, an der Spitze ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk.
Die Preisverleihung findet am 20. November 2010 im Rahmen der ADAC SportGala in München statt. Dort erhalten Timo Bernhard, er wurde zum ADAC Motorsportler des Jahres gewählt, und Henry Jacobi die begehrte Trophäe, einen Christopherus aus Nymphenburger Porzellan, die oft als „Oscar des deutschen Motorsports“ bezeichnet wird.
Herzlichen Glückwunsch!
Aktuelles von der ADAC Stiftung Sport 10/2010
Das Konzept der ADAC Stiftung Sport, die hoffnungsvollsten Motorsport-Talente mehrjährig in ihrer Karriere zu unterstützen, ist ein Treffer ins Schwarze. Die Bilanz der Saison 2010 spricht für sich. Fünf der insgesamt 18 geförderten Piloten holten dieses Jahr einen Meisterschafts-Titel. Der Jüngste von ihnen, der 13-jährige Thüringer Henry Jacobi, wurde sogar Weltmeister.
Mehr erfahrt ihr in der aktuellen Presseinformation der ADAC Stiftung Sport (Download als PDF, ca. 1 MB).
Henry beim MXON in den USA
Henry reist am Donnerstag mit seinem Vater Matthias und Mechaniker Robbie zum MXON in die USA. Den Rahmen des 64.Red Bull FIM Motocross of Nations am 25./26. September in Lakewood, Colorado nutzt WM-Promotor Youthstream für die 2010 Youthstream MX Awards.
Als FIM Junioren Weltmeister der Kategorie 85ccm hat Henry eine Einladung zu dieser besonderen Ehrung bekommen und der 13-Jährige freut sich riesig auf die Reise in die USA. Einen ausführlichen Bericht der Reise lest ihr in der nächsten Woche hier auf Henrys Website.
ADAC MX Junior Cup 2010 – #6 Holzgerlingen
Henry dominiert das Saisonfinale des ADAC MX Junior Cup in Holzgerlingen
Auf dem überaus reizvoll in die Landschaft des Schönbuchs eingebundenen „Schützenbühlring“, in Holzgerlingen, ging es für Henry Jacobi zum letzten Mal in diesem Jahr um Punkte im ADAC MX Junior Cup. Nach den Erfolgen der letzten Wochen ging der 13-Jährige entsprechend selbstbewusst in die Finalrennen vor den Toren Stuttgarts. „Die Strecke gefällt mir total. Sie ist schnell, sehr anspruchsvoll und hat spektakuläre Sprünge, so alles, was eine richtige Rennstrecke ausmacht. Mein Ziel ist auf jeden Fall das Podium, am liebsten natürlich ganz oben.“
Strahlender Sonnenschein und eine vom veranstaltenden KFV Holzgerlingen perfekt präparierte Piste sorgten für optimale Bedingungen in der Qualifikation. Der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Junior aus Bad Sulza untermauerte seine Ambitionen eindrucksvoll und stellte die Kosak-KTM mit der Startnummer 29 mit der absolut schnellsten Rundenzeit des Tages überlegen auf die Pole-Position. „Es war wieder mal die letzte Runde, aber das spielt ja keine Rolle. Ich habe mich richtig konzentriert und dann für klare Verhältnisse gesorgt. Die Strecke war extrem griffig und hat Riesenspaß gemacht. Jetzt freue ich mich auf morgen“, gab sich Henry nach dem Qualifying entspannt und locker.
Und die Freude am Renntag war riesengroß. Es war eine wahre Wonne dem hochtalentierten Nachwuchspiloten in seinen Rennen zuzuschauen, der 13-Jährige beherrschte das Geschehen nach Belieben. Beide Wertungsläufe liefen exakt nach dem gleichen Schema ab. Gleich beim Start setzte sich Henry mit einer hervorragenden Reaktion an die Spitze des Feldes, machte einige Runden enorm Druck und arbeitete dabei einen beruhigenden Vorsprung auf die Konkurrenz heraus. Dann beschränkte er sich darauf, den Vorsprung auf seiner Kosak-KTM zu verwalten und siegte dennoch in beiden Rennen hochüberlegen. Damit holte sich der Schüler einen weiteren Tagessieg im ADAC MX Junior Cup 2010 und schaffte trotz seiner in den Sommermonaten verletzungsbedingten Pause noch den Sprung auf Rang drei im Gesamtklassement.
„Das war heute ganz nach meinem Geschmack. Es hat einen Riesenspaß hier auf der Strecke gemacht und so habe ich mir das auch vorgestellt. Ich wollte mich in keine Zweikämpfe verwickeln lassen und habe mich zügig aus dem Staub gemacht. Diese Taktik hat sich einmal mehr bewährt und ich konnte den Rest ganz entspannt angehen. Das ich mich noch auf den dritten Rang in der Gesamtwertung verbessert habe, ist ein versöhnlicher Abschluss der Saison im ADAC MX Junior Cup.“
Goldhelm-Wahl: Henry Jacobi siegt als jüngster Sportler
Interview der „Thüringer Allgemeine“
Mit großem Vorsprung gewann Motocrosser Henry Jacobi aus Bad Sulza den Goldhelm zum Sportler des Monats August. Unsere Zeitung sprach mit dem 13-Jährigen über Erfolge, die Zukunft und Zufälle.
Du bist der bisher jüngste Sportler, der die Wahl gewann. Überrascht dich der Erfolg?
Oh ja, und ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Ich habe die Wahlen zum Goldhelm schon immer mit Interesse verfolgt. Dass ich diesmal gewonnen habe, finde ich richtig cool.
Magst du denn Schokolade? Und wer bekommt ein Stückchen von der Trophäe ab?
Ich liebe Schokolade. Verteilt wird der Helm aber nicht. Ich werde ihn wohl in eine Vitrine stellen, quasi als Erinnerung.
Du musst eine große Fangemeinde haben. Immerhin war dein Vorsprung auf die anderen Sportler enorm.
Meine Schulkameraden haben oft für mich geklickt. Und dann habe ich den Link noch bei Facebook und StudiVZ reingestellt, damit auch viele Freunde und Motocrosser für mich stimmen konnten. Wie ich sehe, hat es sich gelohnt.
Was denken eigentlich die Mitschüler über deinen Sport, der ja nicht ungefährlich ist?
Die meisten finden es toll, was ich da mache und geben mir viele Glückwünsche auf den Weg. Übrigens auch die Mädchen, obwohl sie Motocross an sich nicht interessant finden.
Eine Verletzung in der Saison sorgte dafür, dass du in der Deutschen Meisterschaftsserie trotz vieler Siege wohl „nur“ Zweiter werden wirst. Ärgert dich der verpasste Titel sehr?
Ach naja, schade ist das zwar schon, aber trotzdem ist diese Saison meine bisher erfolgreichste. Ich habe viele Rennen gewonnen, bin Weltmeister geworden und habe jetzt am Wochenende in Apolda zwei erste Plätze belegt. Vor heimischen Publikum zu gewinnen, war schon super. Von daher bin ich insgesamt sehr zufrieden.
Wirst du nächstes Jahr erneut um die DM mitfahren?
Ich glaube eher nicht. Nächste Saison fahren viele mit, die deutlich langsamer sind manche über zehn Sekunden. Das ist auch nicht ganz ungefährlich, weil man ja in der zweiten Runde schon die ersten überrundet. Deshalb werde ich den Fokus eher auf die Welt- und Europameisterschaft sowie den Internationalen ADAC MX Junior Cup legen.
Mit Ken Roczen aus Mattstedt verfügt Thüringen bereits über ein großes Motocross-Talent. Steht ihr in Kontakt oder gibt er dir noch Tipps?
Aber klar, „Kenny“ ist ein guter Freund von mir und gibt mir viele Tipps. Übrigens bin ich über unsere Väter erst zu diesem Sport gekommen. Mein Vater ist leidenschaftlicher Mountainbiker und mit Kens Vater mal ins Gespräch gekommen. Der hat ihm vom Motocross erzählt. Mir hat der Sport sofort gefallen.
Möchtest du wie Ken irgendwann Profi werden?
Auf jeden Fall. Das ist mein großes Ziel, das ich mir irgendwann erfüllen möchte. Dafür werde ich hart trainieren.
Ist es eigentlich Zufall, dass gleich zwei große Motocross-Talente aus der Umgebung von Apolda kommen?
Das ist wirklich ein lustiger Zufall. Aber wir haben hier rund um die Strecken sehr verständnisvolle Nachbarn, die Motocross wunderbar finden, uns unterstützen und immer nachfragen, wie wir denn abgeschnitten haben. Es ist für uns schon ein großer Vorteil, den Sport so ausleben zu können.
Quelle: Thomas Rudolph / 16.09.10 / Thüringer Allgemeine