Fingerbruch zum Saison-Abschluss

20120917170730Auf den Schützenbühlring nach Holzgerlingen führte der Weg Henry Jacobi vom Bodo Schmidt KTM Racing Team zum Saisonfinale im ADAC MX Youngster Cup. Mit viel Zuversicht reiste der, von der ADAC Stiftung Sport geförderte, Bad Sulzaer zu einer seiner erklärten Lieblingsstrecken an. Nach den guten Leistungen bei EMX125 entschloss sich der 15-Jährige im Vorfeld zu einem Start auf der Zweitakt KTM SX125. „Ich fühle mich auf dem Bike pudelwohl und bin richtig schnell damit unterwegs. Die Viertakt-Konkurrenz scheue ich keineswegs und bin mir sicher dass am Ende ein sehr gutes Resultat zu Buche steht.“

Bei strahlendem Sonnenschein und einer optimal präparierten Rennstrecke ging es am Samstag ins freie Training und gleich zu Beginn konnte der ehemalige Junioren-Weltmeister mit der zweitschnellsten Rundenzeit glänzen. Im Verlauf der Trainingseinheit versuchte er immer wieder in einzelnen Streckenabschnitten die optimale Linie zu finden zu optimieren und startete kurz vor Schluss nochmals richtig durch. Doch drei Kurven vor dem Ziel hatte der Vorwärtsdrang ein jähes Ende und der ambitionierte Youngster kam zu Fall. Dabei zog er sich einen Fingerbruch zu und das Renn-Wochenende war zu Ende, noch bevor es richtig begonnen hatte.

„Enttäuschung pur und irgendwie passt das Saisonfinale zum gesamten Saisonverlauf. Immer wieder waren es Kleinigkeiten die mich zurückgeworfen haben. Meine Entscheidung in Holzgerlingen mit dem Zweitakter anzutreten war genau richtig. Im freien Training war ich richtig gut unterwegs, aber auf meiner schnellsten Runde hat es mich dann drei Kurven vor dem Ziel erwischt. Eigentlich keine große Sache, aber beim Sturz habe ich mir den Zeigefinger zwischen Kupplung und Lenker eingeklemmt. Am Ende war er dann gebrochen und das Wochenende im Eimer. Zum Glück ist es keine komplizierte Fraktur und ich kann in wenigen Wochen die Saisonvorbereitung für 2013 aufnehmen.“

Starkes EMX-Finale beim Grand Prix von Europa Foto: Youthstream

20120911172859In die norditalienische Region Emilia-Romagna reiste Henry Jacobi zum Finalrennen der Europameister-schaft EMX125. Die siebte Veranstaltung wurde im Rahmen des Grand Prix von Europa in Faenza, unweit der legendären Rennstrecke von Imola, ausgetragen. Die Nachwuchsfahrer des europäischen Kontinentes erwartete eine anspruchsvolle Berg- und Talbahn, die höchste Ansprüche an das Fahrkönnen der jungen Piloten stellte. Schon bei der Anreise am Freitag verwöhnte strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen von über dreißig Grad die gesamte Anlage. Umstände, die sich über das komplette Rennwochenende nicht verändern sollten.

Als es am Samstagmorgen in das freie Training ging, stellte sich der 15-Jährige gleich gut auf die Bedingungen ein und markierte die sechstschnellste Rundenzeit. Auch im Zeittraining zur Startaufstellung behauptete er sich gegen die Konkurrenz aus zwölf Nationen sehr erfolgreich und stellte seine Bodo-Schmidt KTM auf Startplatz neun. Bereits am Samstagnachmittag wurde der erste Wertungslauf ausgetragen und mit einer sehr guten Reaktion schoss der Bad Sulzaer aus dem Startgatter. Allerdings war er dabei nicht gerade vom Glück verfolgt. Gut fünf Meter nach dem Startgatter hatte man die Strecke aufgegrubbert und gewässert.

In der gesamten Breite war die Strecke in der Sonne unterschiedlich abgetrocknet und der Youngster erwischte genau einen weniger abgetrockneten Abschnitt. Trotz des Handicaps kämpfte er sich gut durch die erste Runde und wurde dort bereits auf Rang elf notiert. Im weiteren Rennverlauf ging es mit konstanten Rundenzeiten in die Top-10 und im Ziel stand ein guter siebter Rang zu Buche. Nach dem Rennen stellte man mit langen Gesichtern jedoch fest, dass Henry über die gesamte Renndistanz mit stumpfen Waffen gekämpft hatte. Der Lieferant des Kraftstoffs verwechselte bei der Lieferung die Kraft-stoffmischungen und dass mit dem gelieferten Kraftstoff überhaupt das Ziel erreicht wurde, glich einem Wunder. Noch am Abend wurden die Schäden beseitigt, der Kraftstoff ausgetauscht und Platz vier im Warm-up am Sonntagmorgen lies leise Hoffnungen auf eine Top-Platzierung reifen.

Diesmal war der Start fast perfekt und auf Rang sechs ging es ins Rennen. In Runde zwei schon als Dritter platziert, schloss er schnell zum Führungsduo auf. Dann aber passierte ihm ein Fahrfehler, der ihn auf Rang zwölf zurückwarf.

„Ich war schon Dritter, hatte das Führungsduo in Reichweite und war richtig schnell unterwegs. Dann ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen und Vorder- und Hinterrad sind in verschiedenen Spurrillen gelandet. So habe ich mich mehr oder weniger selbst festgesetzt und mich um alle Chancen auf den Sieg gebracht. Ich wollte ein Ausrufezeichen setzen, denn nichts zählt mehr als ein Sieg. Daran erinnert sich jeder. Allerdings habe ich nicht zu viel riskiert, sondern einfach nur die Spur verpasst.“

Wie schnell Henry unterwegs war zeigte seine folgende Aufholjagd. Schnell wieder in den Top-10 folgte ein weiterer Rückschlag.

„In der Linkskurve nach der Startgeraden hatte ich eine Kollision. Durch die hohen Werbebanden habe ich den vor mir gestürzten Piloten zu spät gesehen und schon hing ich drin.“

So war es im Ziel dann ein neunten Rang der Platz acht in der Tageswertung bedeutete. Damit konnte sich der ehemalige Junioren-Weltmeister auf dem achten Rang in der Gesamtwertung der EMX125 behaupten und so sein Saisonziel erreichen.

„Unter dem Strich bin ich über den gesamten Saisonverlauf schon ein wenig enttäuscht. Gerade an diesem Wochenende hat man deutlich gesehen was möglich ist. Auf der anderen Seite bin ich aber auch sehr froh, dass ich bisher ohne schwere Verletzungen geblieben bin und mal eine Saison konstant durch-gefahren habe. Es ist ganz klar mehr drin und genau daran werden wir hart arbeiten. Jetzt kommt noch das Finale im ADAC MX Youngster Cup in Holzgerlingen und auch dort werde ich auf meiner Zweitakt-KTM SX125 an den Start gehen. Es macht einen Riesenspaß mit dem Bike.“20120911174306

Potential bei FIM Junioren Weltmeisterschaft eindrucksvoll aufgezeigt

20120829122323Das Saison-Highlight, die FIM Junioren Motocross Weltmeisterschaft, für die internationale MX-Nachwuchselite fand in diesem Jahr auf der Grand Prix Rennstrecke „Gorna Rositza“ in Bulgarien statt. Nach einer Anreise von fast zweitausend Kilometern erwarteten den, von der ADAC Stiftung Sport geförderten, Youngster hochsommerliche Temperaturen von teilweise über vierzig Grad und eine extreme Hartboden-Rennstrecke. Nach dem guten Ergebnis der EMX-Runde beim Grand Prix von Großbritannien ging der Bad Sulzaer optimistisch ins Rennwochenende. „Die Strecke liegt mir gut. Bereits beim EMX-Auftakt im April war ich hier in den Top-5 und mal schauen, ob das nicht auch jetzt machbar ist.“

Bereits im freien Training untermauerte der 15-Jährige auf der Bodo Schmidt KTM seine Ambitionen deutlich und konnte sich als Dritter hervorragend in Szene setzen. In der nachfolgenden Qualifikation war der 85ccm Junioren Weltmeister aus dem Jahr 2010 ebenfalls sehr gut unterwegs und stellte sein Bike auf Startplatz sieben. „Die Zeiten sind sehr eng beieinander und ich bin zuversichtlich die angestrebten Top-10 Platzierungen einzufahren.“

Der erste Start gelang fast perfekt und Henry zeigte sich in bester Form. Ein kleiner Ausrutscher warf ihn kurzzeitig zurück, der Konter kam jedoch postwendend und im Ziel stand ein toller fünfter Rang für den ambitionierten Nachwuchsfahrer zu Buche. „Der Start war richtig gut, ich war ganz vorne dabei. Am Ende war ich trotz eines Ausrutschers als Fünfter im Ziel. Ohne den Fehler wäre das Podium in Reichweite gewesen, schade. Die Möglichkeiten kann man auch daran sehen, dass ich die absolut schnellste Rundenzeit im ersten Lauf gefahren bin.“

Leider wurde vor dem zweiten Rennen die extrem beanspruchte Rennstrecke nicht mehr gewässert und bei Temperaturen über vierzig Grad führte dies zu enormer Staubentwicklung. Aufgrund des enormen Risikos traf Henry Jacobi die einzig richtige Entscheidung und beendete das Rennen vorzeitig. „Nach dem Start lag ich im Mittelfeld und die Bedingungen waren eines WM-Laufs nicht würdig. Es war extrem gefährlich. Im Pulk war überhaupt nichts zu sehen, es war als wenn man in eine Mauer fährt. Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos habe ich mich entschieden, das Rennen nach drei Runden zu beenden. Es hat einige heftige Stürze gegeben und das hat mich in meiner Entscheidung bestätigt. Im nächsten Jahr gibt es eine neue Chance!“

Top-10 Platzierung bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Blick

20120824114419Mit dem positiven Schwung der EMX-Runde in Großbritannien geht’s es für den Schüler nun zur Junioren-Weltmeisterschaft nach Bulgarien. Dort kennt sich der Junioren Weltmeister der Kategorie 85ccm aus dem Jahr 2010 auf der Rennstrecke „Gorna Rositza“ in Sevlievo bestens aus. Hatte er dort im April zum EMX-Auftakt mit den Rängen vier und fünf geglänzt und das Siegerpodest nur um einen Zähler verpasst. Die Zielsetzung ist äußerst realistisch und Henry hat sich eine Top-10 Platzierung vorgenommen.

„Ich bin froh, dass ich in diesem Jahr wieder an der Junioren-Weltmeisterschaft teilnehmen kann. Im letzten Jahr hat das meine schwere Verletzung verhindert. Die Konkurrenz ist sehr dicht gedrängt und das Leistungsniveau extrem hoch. Die Piloten die von Übersee kommen, kann man gar nicht einschätzen und so halte ich eine Top-10 Platzierung für realistisch. Für mich ist es schon eine tolle Sache, dass ich in dieser Saison weitgehend verletzungsfrei geblieben bin und sich mein Leistungspotential konstant weiter entwickelt.“

Henry Jacobi behauptet sich weiter in den Top-10 der EMX125

20120824113908Nach einer kleinen Rennpause ging es für Henry Jacobi vom Team Bodo Schmidt KTM Motorsport am vergangenen Wochenende zur sechsten Runde der Europameisterschaft EMX125 nach Matterley Basin auf die britische Insel. Unweit der Stadt Winchster präsentierte sich die anspruchsvolle, wunderschön in die Landschaft der Grafschaft Hampshire eingebettete, Rennstrecke perfekt präpariert. Das war an diesem Wochenende auch sehr wichtig, wurde doch im Rahmen des Grand Prix von Großbritannien ein bisher noch nicht dagewesenes MX-Festival ausgetragen. In neun EM- und WM-Kategorien standen am Austragungsort des MX of Nations 2006 über dreihundert Piloten am Startgatter und bereits am Freitag stand für den Bad Sulzaer die Qualifikation und der erste Wertungslauf auf dem Programm. Der Wettergott hatte ebenfalls eine optimale Planung gemacht und über die gesamten Veranstaltungstage begleitete strahlender Sonnenschein die Rennen.

Im freien Training zeigte sich der, von der ADAC Stiftung Sport geförderte, Youngster sehr gut aufgelegt und ließ sich am Ende die zweitschnellste Rundenzeit markieren. Ähnlich gut wurde es dann in der Qualifikation, auch wenn der 15-Jährige am Ende mit Rang fünf nicht ganz zufrieden war.

„Mein Speed war richtig gut und hätte sogar für mehr gereicht. Allerdings habe ich in der letzten schnellen Runde Kontakt mit einem langsameren Piloten beim Überholen gehabt und das war es dann.“

Leider konnte der Bodo Schmidt KTM Pilot von der guten Startposition nicht profitieren und nahm das Rennen nach einem schwachen Start aus den hinteren Rängen auf. Mit einer wahren Energieleistung stürmte er nach vorne, war zeitweise schon in Schlagdistanz zu den Top-10 und finishte im Ziel letztlich auf Rang dreizehn.

„Den Start habe ich total verhauen und es mir gleich wieder richtig schwer gemacht. Zum Glück bin ich gut ins Rennen gekommen, habe schnell in meinen Rhythmus gefunden und viele Plätze gut gemacht. So waren es im Ziel wenigstens noch einige EM-Zähler die ich auf mein Konto buchen konnte. Jetzt muss endlich mal ein Start passen“

Und genau diese Vorgabe setzte der Youngster im zweiten Wertungslauf am Sonntag um. Diesmal gleich in den Top-10 platzierte jagte er fast über die gesamte Renndistanz auf einem starken vierten Rang um den Kurs. In der Schlussphase musste er etwas zurückstecken, erreichte mit Rang fünf aber endlich wieder einmal ein Spitzenresultat. Mit diesem Ergebnis platzierte er sich als Siebter in der Tageswertung und konnte sich im Gesamtklassement der EMX125 auf Rang sieben verbessern.

„Vor dem EMX-Rennen haben wir einige Dinge auf den Prüfstand gestellt, kleine Veränderungen vorgenommen und das hat sich sehr positiv bemerkbar gemacht. In der EMX-Wertung habe ich jetzt einen Platz gut gemacht, aber alles liegt eng beieinander und es wird ein heißes EMX-Finale in Italien. Mein Ziel ist es, mich bis zum Schluss in den Top-10 zu behaupten.“

Youngster Cup Punkte auf der ADAC Motorsportanlage in Tensfeld

20120712155402In den Norden Deutschlands ging es für Henry Jacobi vom Bodo Schmidt KTM Racing Team zur fünften Runde des ADAC MX Youngster Cup. Auf der tiefen und anspruchsvollen Sandpiste von Tensfeld in Schleswig-Holstein entschied sich der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Youngster für den Einsatz der Viertakt-KTM SXF250. „Im tiefen Sand ist man mit dem Zweitakter schon etwas im Nachteil, in den nächsten Wochen steht kein Rennen zur EMX125 an und so haben wir diese Entscheidung getroffen.“ Im freien Training zeigte sich der ehemalige Junioren-Weltmeister, auf der rund eintausendachthundert-fünfzig Meter langen Rennstrecke gut aufgelegt. Bei optimalen Strecken- und Witterungsbedingungen bewegte er sich als Elfter im Rahmen seiner aktuellen Möglichkeiten. Das Resultat spiegelte sich dann auch in der anschließenden Qualifikation wieder und der junge Bad Sulzaer qualifizierte sich sicher auf Rang zehn für die Wertungsläufe am Sonntag.

„Naja, so ganz optimal ist das sicher nicht denn mit Startplatz neunzehn ist die Ausgangslage etwas schwierig. Allerdings ist die Startgerade richtig lang und mit einer guten Reaktion am Startgatter kann man ganz vorne dabei sein. Vielleicht kann ich mein Punktekonto ja etwas aufbessern“, zeigte sich der Youngster vorsichtig optimistisch.

Der Optimismus war allerdings gleich nach dem ersten Start verflogen. Knapp zwei Meter hinter dem Startgatter kollidierte der Bodo Schmidt KTM Pilot unverschuldet mit einem Kontrahenten, musste vom Gas gehen und lag an hinterster Stelle im Rennen. Von dieser Position fast chancenlos auf weitere Meisterschaftszähler, kämpfte sich der Nachwuchspilot bei strahlendem Sonnenschein tapfer durch den Tensfelder Sand und sicherte sich in der letzten Runde nach einem tollen Überholmanöver auf Rang zwanzig noch einen Meisterschaftszähler. Der zweite Wertungslauf begann im Mittelfeld und auch diesmal stand voller Einsatz im Vordergrund. Bis ins Ziel fightete er sich auf Rang sechszehn nach vorne und lies sich fünf weitere Zähler notieren.

„Die Starts haben heute nicht so gut geklappt. Die Rennen waren dafür aber ganz ok und ich habe mich zweimal in die Punkteränge gekämpft. Mit den Rundenzeiten kann man recht zufrieden sein, ich habe keine Fehler gemacht und bin ohne Stürze über die Renndistanz gekommen. Es ist aktuell sicher eine schwierige Phase, aber ich muss und werde konzentriert und hart weiterarbeiten. Dann werden sich auch wieder bessere Resultate einstellen.“