Top Ten in Teutschenthal

Der Motocross GP von Deutschland begann mit einem Donnerwetter und das im wahrsten Sinne des Wortes. So zog am Freitag ein schweres Unwetter über Deutschland und verwan- delte den Talkessel von Teutschenthal kurzerhand in eine Seenlandschaft. Mit viel Einsatz schaffte es die Mannschaft des MSC Teutschenthal aber nahezu alle Verwüstungen zu beseiti- gen und so konnte die Deutschland-Runde der Motocross Weltmeisterschaft ohne Probleme stattfinden.

Henry Jacobi, der sich für seinen Heim-Grand-Prix einiges vor- genommen hatte, ließ das freie Training noch locker angehen, um sich an die, durch das Unwetter entstandenen, Verände- rungen der Streckenverhältnisse zu gewöhnen.

Im Zeittraining machte der Thüringer dann ernst und stellte sei- ne Husqvarna auf Platz 7. „Die Strecke war schwierig, mit su- per tiefen, ausgefahrene Spurrillen, genau wie ich es mag. Ich habe mich richtig wohl gefühlt, das Motorrad ist top, das Fahr- werk funktioniert, jetzt freue ich mich aufs Rennen.“ Auch das Quali-Race verlief für den STC Racing Piloten nach Plan. Er kam gut aus dem Gatter und nahm das Rennen auf Position 12 liegend auf. Im Laufe der 13 Rennrunden machte er noch eini- ge Plätze gut und eroberte sich den achten Startplatz für die sonntäglichen Rennen.

Der erste Start lief gut für das Mitglied des MSC Teutschenthal, er behauptete sich in den Top 10, machte noch zwei Positionen gut und konnte sich mit Platz acht, 13 Weltmeisterschaftspunk- te sichern. „Das ist ein wirklich gutes Ergebnis, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, ich hätte es noch besser machen können. Ich steckte zu lange hinter Fahrern fest, die ich schneller über- holen hätte müssen und fand dadurch nicht meinen Rhythmus. Das ist mein bestes WM Ergebnis bisher.“

Im zweiten Lauf wollte der Förderpilot des ADAC Hessen- Thüringen an den guten Leistungen des ersten Laufs anknüp- fen, was ihm allerdings nicht gelang. Während der Start gut verlief, machte er bereits in der ersten Runde einen Schaltfeh- ler, der ihn einige Plätze kostete. Bei einem Überholmanöver geriet er in zu tiefen, schlammigen Untergrund, dabei setzte sich Schlamm unter die Bremse und mit gedrosselter Brems- leistung ging es weiter. Nach einem Fahrfehler stürzte der 20- Jährige und musste dann das Rennen beenden.

„Der verpatzte zweite Lauf war schade aber mein Fazit zum Wochenende fällt sehr positiv aus. Natürlich hätte ich gerne mehr Punkte geholt aber meine Leistung wird von Rennen zu Rennen besser. So langsam platzt der Knoten, was mir Mut für die kommenden Rennen macht. Ich will noch konstanter ablie- fern, daran muss ich arbeiten. Nächste Woche geht es ja be- reits weiter in Frankreich, von dort möchte ich mit Punkten aus beiden Läufen nach Hause kommen.“

„Ein großes Lob geht an den MSC Teutschenthal, der es trotz des schlimmen Unwetters am Freitag mal wieder geschafft hat, eine großartige Veranstaltung auf die Beine zu stellen.“

Gesamtrang drei im hohen Norden

16Dritter Stopp der ADAC MX Masters Veranstaltung war das in Schleswig-Holstein gelegene Mölln. Erstmalig war der Masters Zirkus zu Gast am „Grambeker Heidering“.

„Die Strecke ist sehr anspruchsvoll, eng, steinig und kräftezehrend – das wird spannend!“ lautete das Urteil des Thüringers nach der ers- ten Streckenbegehung. Und so war es auch. Die 6.100 Zuschauer sahen Motocross Rennen vom Feinsten in allen Klassen, mit zahlrei- chen Positionskämpfen vom ersten bis zum letzten Platz.

Das freie Training nutze Henry wie immer um sich die Strecke anzu- schauen und letzte Einstellung am Bike vorzunehmen. Dass er sich für das anstehende Rennwochenende viel vorgenommen hatte, zeig- te er mit der zweitschnellsten Zeit. „Nach dem verpatzten Wochenen- de in Jauer, ist mein Ziel ganz klar das Podium.“

Im Zeittraining setzte der Husqvarna Pilot seine persönliche Bestzeit bereits in Runde zwei. Danach schaffte er es nicht mehr diese Zeit zu toppen und musste sich mit Rang fünf in seiner Gruppe zufrieden geben. „Ich habe alles versucht noch eine bessere Runde abzulie- fern. Ich bin aber zu aggressiv gefahren, für die anspruchsvolle Stre- cke und so wurde ich eher langsamer als schneller.“ Für die Startauf- stellung am Sonntag bedeutete das Platz 9.

Der Start zu Rennen eins lief für den STC Racing-Piloten optimal. Er kam gut aus dem Gatter, setzte sich auch in der ersten Kurve durch und nahm das Rennen auf Platz drei liegend auf. Schon in der zwei- ten Runde holte er den Zweitplatzierten ein, überholte ihn und konnte sich schnell von ihm absetzen. Gefahr drohte dem Thüringer von hinten, denn der Australier Hunter Lawrence kam mit großen Schrit- ten immer näher. Bis Runde 15 konnte der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen seine Position halten, musste sich dann aber ge- schlagen geben. Auf Position drei beendete er das erste Rennen. „Das war ein tolles Race – vom Start bis zur Zieldurchfahrt. Vor allem der Fight mit Hunter hat riesig Spaß gemacht. Es war hart aber im- mer fair. Ich glaube wir haben den Zuschauern einiges geboten.“

Rennen zwei begann mit einem Startunfall, dem Henry aber nicht zum Opfer fiel. „Ich habe den Crash kommen sehen und Platz gelas- sen, so konnte ich daran vorbei fahren und auf Platz vier liegend das Rennen aufnehmen.“ Das Mitglied des MSC Teutschenthal konnte schnell Geschwindigkeit aufnehmen und so an den vor ihm liegenden Fahrer ranfahren. Mit einem spektakulären Manöver übernahm der 20-Jährige den dritten Rang. Wie in Lauf eins kam von hinten Law- rence und schaffte es auch diesmal die # 29 zu passieren. „Mein Fahrwerk war in Lauf zwei nicht mehr wirklich gut, so hatte ich keine Chance dagegen zu halten.“ Der vierte Platz in Rennen zwei sicherte dem ehemaligen Junioren-Weltmeister Gesamtrang drei.

„Ein tolles Wochenende mit spannenden Rennen. Ich bin wirklich zufrieden. In der Meisterschaftstabelle liege ich jetzt auf Platz fünf. Natürlich möchte ich noch weiter nach vorne.“

Henrys nächstes Rennen ist schon am kommenden Wochenende. „Jetzt geht es zum Heim-Grand Prix nach Teutschenthal. Ich hoffe, ihr kommt alle vorbei. Es wird bestimmt ein super Wochenende!“

Punktejagd in Kegums

Die nächste Station in Henry Jacobis Rennkalender war das in Lettland gelegene Kegums. Für den Thüringer kein unbekanntes Terrain, denn schließlich feierte er hier MXoN-Premiere.

Der STC Racing-Pilot hatte sich für das Wochenende viel vorgenommen. „Ich war von dem Ergebnis in Jauer wirklich sehr enttäuscht aber ich habe auch gesehen, dass ich fahrerisch gut drauf bin und wenn alles gut läuft vorne mitfahren kann und das will ich in Kegums zeigen.“

Schon im freien Training machte Henry ernst und beförderte seine Husqvarna auf Rang 11. „Ich fühlte mich von Anfang an wohl auf der Strecke, zwar haben wir in der Trainingssession noch ein wenig an den Einstellungen gefeilt aber ich konnte auch ein paar schnelle Runden raushauen.“

Im Qualifying konnte der ehemalige Junioren-Weltmeister dann nochmal nachlegen und unterbot seine Bestzeit aus der Trainingssession um mehr als zwei Sekunden. Damit erarbeitete er sich einen guten Startplatz für das Qualifying Race. Dort erwischte Henry einen guten Start und konnte sich auf Platz 9 liegend auf den Weg ins Rennen machen. Bis Runde 7 hielt der 20-Jährige diese Position, musste dann aber noch einen Konkurrenten ziehen lassen. Als Zehnter überquerte er die Ziellinie. „Ich bin zufrieden mit dem Rennen, langsam scheine ich auch das Qualifying-Problem in den Griff zu bekommen. Das freut mich wirklich, denn ich arbeite sehr hart an mir.“

Der Start zu Rennen eins verlief mittelmäßig. In der ersten Kurve noch auf Rang 23 liegend, machte Henry bereits in der ersten Runde einiges an Boden gut und ging auf Platz 16 liegend auf die 1540 Meter lange Hart-Sand-Bahn. Der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen verlor noch einen Platz, rappelte sich dann aber auf und eroberte sich am Schluss Platz 12. „Ich habe wieder wichtige WM-Punkte eingefahren. Es geht voran!“

Der zweite Lauf verlief leider nicht so gut. Der ehemalige Pilot der ADAC Stiftung Sport kam gut aus dem Startgatter wurde dann aber in den Sturz eines Konkurrenten verwickelt und musste wieder von hinten das Feld aufrollen. Das gelang dem Fahrer aus Bad Sulza ganz gut, bis er erneut von dem Motorrad eines stürzenden Fahrers getroffen wurde. „Leider konnte ich in der verbleibenden Zeit nicht mehr viel gutmachen und musste mich dann mit Rang 27 zufrieden geben.“

„Mein Fazit zum Wochenende ist positiv, klar bin ich nicht glücklich über den zweiten Lauf aber ansonsten war es ein gutes Wochenende. Das Motorrad, das Fahrwerk, alles funktionierte wirklich gut. Auf diesem Wege vielen Dank an alle, die daran arbeiten, dass es Schritt für Schritt nach vorne geht.“

Weiter geht es für Henry bereits am kommende Wochenende bei den ADAC MX Masters in Mölln.

Licht und Schatten bei den ADAC MX Masters in Jauer

0202Nach einem Jahr Pause kehrte die ADAC MX Masters Gemeinde zurück nach Sachsen, zum MC Jauer, einer 1650 Meter langen Lehmboden-Strecke, die schon in der Vergangenheit Drehort vieler Motocross-Krimis war.

Der Thüringer Henry Jacobi startete sehr positiv in das zweite ADAC MX Masters Wochenende. Eine Woche zuvor hatte der 20-Jährige, mit einem Husarenritt, seine ersten WM Punkte eingefahren. „Ich bin wirklich motiviert, außerdem sind die Masters immer ein schönes Event. Hier kenne ich fast jeden und fühle mich sehr wohl.“

So zeigte der Husqvarna Pilot am Samstag eine perfekte Leistung. Er setze konstant Bestzeiten und beherrschte jede Session souverän. „Die Strecke war perfekt, durch die leichten Regengüsse zwischendurch war der Boden super, genau wie ich es mag, schön griffig und mit tiefen Rillen.“ Das Ergebnis war Position zwei am Startgatter. „Ich freue mich sehr, das Qualifying ist nicht gerade meine Paradedisziplin, deshalb habe ich daran gearbeitet und diesmal hat es ja wirklich gut geklappt.“

Auch der Rennsonntag startete für den Fahrer des STC Racing Teams nach Plan, mit einer 1:47.1 lieferte er die schnellste Zeit des Wochenendes und hinterließ damit einen starken Eindruck.

Dann aber wendete sich das Blatt. Rund 6000 Besucher verfolgten gespannt den Aufmarsch der Masters Piloten ans Startgatter. Der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen kam nicht gut aus dem Gatter und reihte sich erst auf Platz 21 ins Fahrerfeld ein. Schnell arbeitete sich der ehemalige Junioren Weltmeister zurück auf Platz 12, da kam es zum Sturz. Er verlor wieder zwei Plätze, setzte aber die Aufholjagd weiter fort. Jetzt kam er erneut zu Fall und büßte viele Plätze ein. Das bedeutete am Ende nur Platz 18. „Mir ist immer das Vorderrad weggerutscht, deshalb kam es zu den beiden Stürzen.“

Auch im zweiten Lauf konnte er seine gute Startposition nicht nutzen. „Schon in der Einführungsrunde merkte ich, hier stimmt was nicht aber ich konnte ja nichts mehr ändern.“ Ein erneut schlechter Start, spulte den Thüringer auf Platz 24. Wieder musste er sich zurück ins Rennen kämpfen. Er schaffte es noch auf den 12. Rang vorzufahren, musste dann in der letzten Runde noch einen Konkurrenten ziehen lassen.

„Ich bin wirklich untröstlich, das Wochenende fing so gut an und ich konnte es wieder nicht umsetzen. An meiner Gabel war die Zugstufe defekt und das Motorrad war nahezu unfahrbar. Keine Ahnung wie ich es überhaupt geschafft habe, nach so weit nach vorne zu fahren und alles ohne Bodenkontakt. Ich hätte mir gewünscht ein besseres Ergebnis mit zum nächsten WM Lauf nach Kegums mitzunehmen. Jetzt heißt es die Enttäuschung schnell verarbeiten und weitermachen.“

Letztes Vorbereitungsrennen im niederländischen OSS

Das in Nordbrabant gelegene Oss war der erste Schauplatz der Dutch Masters of Motocross. Zum Auftakt gab es ein munteres Zusammentreffen vieler MXGP Piloten, das sprach für einen spannenden Renntag.

Auch der 20-Jährige Henry Jacobi nutzte die Gelegenheit zum letzten Mal vor dem Start der ADAC MX Masters ein Sandren- nen zu bestreiten.

Im Anschluss an das fünfminütige, freie Training ging es für den Förderpiloten des ADAC Hessen-Thüringen direkt in das Zeit- training. Henry fand allerdings auf dem vollen Kurs keinen per- fekten Rhythmus. „Wir wurden nach Nennungseingang auf die Strecke geschickt, ich ging also als 38ster raus. Ich kam ein- fach nicht zu einer schnellen Runde und machte dazu auch noch einige Fehler, selbst in meiner schnellsten Runde hatte ich einen großen Patzer, damit ging es nur auf Platz 13.“

Nach dem Start zum ersten Lauf kam der STC Racing Fahrer als Elfter in die erste Kurve, bei dem Versuch einen Mitstreiter zu überholen, machte Henry dann einen erneuten Fehler und ging zu Boden. Von hinten rollte er dann das Feld wieder auf. Zwei Runden vor Schluss, bereits wieder auf Platz 20 ange- kommen, hatte der ehemalige Pilot der ADAC Stiftung Sport einen weiteren Bodenkontakt und musste das Rennen been- den.

Der Start zum zweiten Lauf verlief deutlich besser. „In der zwei- ten Kurve wählte ich die falsche Spur und verlor so etwas an Boden, konnte aber fast das ganze Rennen über den siebten Platz halten.“ Der Husqvarna Pilot kämpfte einige Male um Platz sechs, konnte seinen Konkurrenten aber nicht schlagen, sondern er verlor sogar noch einige Positionen und musste sich am Ende mit Platz zehn zufrieden geben.

„Im zweiten Lauf bin ich wirklich gut gefahren, mir fehlte noch ein wenig die nötige Aggressivität und Konsequenz beim Über- holen, daran werde ich noch arbeiten. Das Rennen war eine optimale Vorbereitung auf Fürstlich Drehna und Valkenswaard. Ich gehe motiviert in die anstehende Saison und freue mich auf den ersten Masters Lauf. Jetzt geht es nochmal ins Training um die letzten Kleinigkeiten zu verbessern und dann geht’s los.“

Technischer Defekt verhindert gutes Ergebnis in Frankenbach

Fest gebuchter Termin der MX1 und MX2 Fahrer während der Saisonvorbereitung ist der Frankenbacher Wintercross. Auch in diesem Jahr konnte sich der Veranstalter über volle Starterfelder freuen und der Wettergott zeigte sich in Cross-Stimmung.

Auch der Thüringer Henry Jacobi gehörte zu den zahlreichen Startern, die das Rennen als Vorbereitung auf die in Kürze startende Saison nutzten. „Der Frankenbacher Winter-Motocross ist immer eine tolle Veranstaltung. Die Starterfelder sind voll und es ist eine perfekte Möglichkeit zu testen auf welchem Stand man selbst und auch die Technik ist.“

Der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen startete gut in den Renntag. „Das freie Training lief optimal. Ich kam schnell in meinen Rhythmus und konnte die Session als erster beenden.“

Auch im Zeittraining wurde der 20-Jährige seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich die Poleposition. Er fuhr die beste Zeit beider Gruppen, mit einem Vorsprung von zwei Sekunden. „Mit dem Zeittraining bin ich zufrieden. Die Husqvarna läuft super, bisher passt wirklich alles gut zusammen.“

Der Start zum Qualifikationsrennen lief nicht ganz optimal, zwar kam der STC Racing Pilot gut aus dem Gatter, musste dann aber um nicht mit anderen Fahrern zu kollidieren kurz vom Gas und kam deshalb nur als vierter aus der ersten Kurve. Bei dem Versuch schnell wieder in Führung zu gehen stürzte der ehemalige Junioren Weltmeister und nahm die Fahrt vom Ende des Starterfeldes wieder auf. Nun startete Henry eine beherzte Aufholjagd und rollte das Feld bis auf Platz sechs wieder auf. „Das Rennen war eigentlich gut, ich wollte einfach zu schnell überholen um in Führung zu gehen, da passierte der Fehler. Ohne den wäre der Sieg drin gewesen.“

Das Superfinale sollte für den Thüringer dann leider schnell beendet sein. Als Zwölfter am Startgatter fand sich der Husqvarna Pilot nach der ersten Kurve im Mittelfeld wieder und setzte zu einer weiteren Aufholjagd an, da versagte die Hinterradbremse ihre Dienste. „Schade, das hätte wieder ein gutes Ergebnis werden können. Ich bin trotzdem guter Dinge, denn alles läuft wie geplant. Meine Fitness ist auf einem guten Stand und ich fühle mich auf dem Motorrad sehr wohl.“

Das letzte Vorbereitungsrennen bestreitet Henry in zwei Wochen. Dann wird er im Rahmen der Niederländischen Meisterschaft starten.

      Foto Dieter Lichtblau