Unliebsame Erinnerungen begleiteten Henry Jacobi zur dritten Runde des ADAC MX Youngster Cup, die in Höchstädt im Fichtelgebirge ausgetragen wurde. Auf dem KTM-Ring hatte sich der Bad Sulzaer vor zwei Jahren bei einem Rennen zur Deutschen Motocross Meisterschaft der Kategorie 85ccm Frakturen an beiden Armen zugezogen und so seine Titelambitionen begraben müssen.
„Es ist ja schon zwei Jahre her, aber das spielt in meinem Kopf immer noch eine Rolle. Ich bin froh, wenn das Wochenende hier rum ist und dann bin ich im Kopf auf jeden Fall freier.“
Bei strahlendem Sonnenschein und angenehm sommerlichen Temperaturen zeigte sich der 15-Jährige bereits am Samstag in den Trainingseinheiten recht gut aufgelegt. So konnte er am Vormittag im freien Training die Bodo-Schmidt-KTM auf dem sechsten Rang platzieren. Entsprechend war die Zielsetzung für das Qualifikationstraining, eine Top-10 Platzierung sollte es mindestens werden. Das Ziel konnte der Youngster dann mit Rang neun auch umsetzen, auch wenn er unter dem Strich nicht ganz zufrieden war:
„Da war mehr drin. Auf meiner schnellsten Runde habe ich im hinteren Streckenteil für einen Augenblick die Kontrolle über das Bike verloren und schon lag ich am Boden. Im Gegensatz zu den vorangegangen Rennen habe ich mich aber gesteigert und das ist auch wichtig. Jetzt gilt es mit guten Starts die Basis zu legen.“
Leider war der erste Lauf für den von der ADAC Stiftung Sport geförderten Youngster bereits in der Startkurve beendet. Ohne jede Chance zum Ausweichen, wurde er im wahrsten Sinne des Wortes von einem Kontrahenten abgeräumt, zusätzlich dabei von einem anderen Motorrad am Kopf getroffen und musste das Rennen vorzeitig enttäuscht aufgeben.
„Es ärgert mich total und es gab keine Ausweichmöglichkeit. Zu allem Überfluss hat mich dann noch ein anderes Bike heftig erwischt und da kann ich nur meinem Helmsponsor Shoei danken, dass er mich mit so tollem Material ausrüstet. Ich will mir gar nicht vorstellen, was da hätte alles passieren können. Jetzt liegen alle Hoffnungen auf dem zweiten Wertungslauf.“
Der zweite Start begann dann ebenfalls nicht optimal, aber wenigstens konnte Henry ohne nennenswerte Feindberührung ins Rennen gehen. In der Startrunde noch weit außerhalb der Punkteränge platziert, arbeitete er sich im Laufe der Renndistanz kontinuierlich nach vorne und konnte im Ziel auf Rang dreizehn acht weitere Meisterschaftszähler einfahren. In der Tageswertung stand damit Rang achtzehn zu Buche und im Zwischenklassement des ADAC MX Youngster Cup verbesserte sich der Bodo-Schmidt-KTM Pilot auf Gesamtrang fünfundzwanzig.
„Ich bin schon froh, dass diesmal die Startphase ohne Probleme war. Im Unterbewusstsein spielt das immer eine Rolle und vielleicht bin ich auch aus diesem Grund nicht weiter vorne gewesen. In der Anfangsphase des Rennens habe ich ein wenig gebraucht um meinen Rhythmus zu finden, das hat dann aber nach und nach besser geklappt und am Ende ist Rang dreizehn ganz ok. Es geht auf jeden Fall weiter in die richtige Richtung.“