Strömender Regen begleitete die Anreise von Henry Jacobi vom Team Bodo Schmidt KTM Motorsport zur vierten Runde der Europameisterschaft EMX125 ins belgische Bastogne. Auch vor Ort hatte der Himmel bereits seit mehreren Tagen seine Schleusen geöffnet und die gut präparierte Rennpiste in den Ardennen in eine Schlammwüste verwandelt. Über sechzig Piloten aus sechzehn Nationen hatten ihre Nennung zur EM-Runde in Belgien abgegeben und so wurde die Qualifikation in zwei Qualifikationsrennen ausgetragen.
Henry Jacobi wurde der Qualifikationsgruppe A zugeordnet und konnte bereits im Qualifikations-Zeittraining zur Startaufstellung auf Rang zwei überzeugen. Leider gelang der Start in das Qualifikationsrennen dann nicht ganz optimal und bei der ersten Zwischenzeit wurde der 15-Jährige lediglich auf Rang vierzehn notiert. Mit guter Spurenwahl kämpfte er sich bereits in der ersten Runde auf Rang elf nach vorne und konnte sich im weiteren Rennverlauf stetig verbessern. Am Ende stand so ein, unter diesen Umständen, guter fünfter Rang zu Buche. In der Startaufstellung zu den beiden Wertungsläufen bedeutete dies Startplatz neun und eine gute Ausgangsposition am Startgatter.
Bereits am Samstagnachmittag ging es dann zum ersten Wertungslauf. Doch hier folgte dann ein herber Rückschlag für den ambitionierten Youngster. Schon am Startgatter stehend, sorgte ein technischer Defekt für das vorzeitige Aus. Tief enttäuscht musste er den Start der Konkurrenz aus direkter Nähe anschauen, ohne selbst ins Geschehen eingreifen zu können. Am Sonntagmorgen stand dann das Warm-Up auf dem Programm und hier zeigte sich der Bad Sulzaer ebenfalls in guter Verfassung. Sonnenschein und ein leichter Wind hatten die Strecke abgetrocknet und bei fast perfekten Bedingungen unterstrich Henry seine Ambitionen auf Rang fünf eindrucksvoll. Doch im Rennen sollte sich ein versöhnliches Resultat noch nicht einstellen. Der Start passte diesmal überhaupt nicht und nach der ersten Zwischenzeit wurde lediglich Rang zweiunddreißig für den von der ADAC Stiftung Sport geförderten Youngster notiert. Nach absolvierter erster Runde lag er schon auf Rang fünfundzwanzig und kämpfte sich im Laufe der vierzehn Runden Renndistanz in die Punkteränge. In der letzten Runde glänzte er nochmals mit einem spektakulären Überholmanöver und lies sich im Ziel auf Rang siebzehn vier weitere EM-Zähler gutschreiben. Trotz der beileibe nicht optimalen Punkteausbeute behauptet Henry den siebten Rang in der EM-Zwischenwertung nach vier Veranstaltungen.
„Ich kann meine Enttäuschung gar nicht in Worte fassen. In der Qualifikation und im Warm-Up habe ich gezeigt, dass ich mit den Spitzenpiloten auf einem Niveau fahren kann. Das Gefühl beim ersten Start kann ich gar nicht beschreiben, es zerreißt dich wenn das Feld ohne dich losfährt und ich hatte einen Logenplatz am Startgatter. Das braucht niemand! Beim zweiten Start habe ich alles riskiert und alles verloren. Die Reaktion war gut, aber ich habe viel zu viel Gas gegeben und durch den wheelspin bin ich als Letzter los. Wenigstens bin ich noch in die Punkte gefahren und habe den siebten EM-Rang behauptet. Ein wenig Licht an diesem dunklen Wochenende zum Vergessen.“