Kegums in Lettland war das Ziel für Henry Jacobi zur dritten Runde der Europameisterschaft in der Kategorie EMX125. Auf der sandigen Grand Prix Rennstrecke „Zelta Zirgs“ hatte sich der, von der ADAC Stiftung Sport geförderte, Sarholz-Pilot nach seinem tollen zweiten Rang bei der EMX-Runde in Portugal einiges vorgenommen. „Am liebsten wäre ich natürlich wieder auf dem Podium, aber wir sind hier ja nicht bei wünsch dir was. Die Konkurrenz ist sehr stark und ausgeglichen. Da muss alles für ein Top-Resultat passen. In der Gesamtwertung liegen zwischen Rang zwei und Rang acht gerademal zwölf Zähler und da geht’s ganz eng zu Sache“, lautete die treffsichere Analyse vor dem Rennwochenende.
Bei strahlendem Sonnenschein und besten Bedingungen ging es am Samstagmorgen dann gleich richtig zur Sache. In einer Kombination aus freiem und Zeit-Training wurde die Startreihenfolge für das Qualifikationsrennen ermittelt. Der Bad Sulzaer brauchte einige Zeit um sich auf die Bedingungen einzustellen, konterte kurz vor Trainingsschluss die Zeiten der Konkurrenz und stellte die Sarholz-KTM schlussendlich auf Startplatz sechs. Der Start zum Qualifikationsrennen gelang recht gut und auf Rang vier nahm der 16-Jährige das Rennen auf. In einem Bergaufstück verschaltete er sich jedoch und verlor etwas an Boden. Schnell fand er den gewohnten Speed und konnte sich über die gesamte Renndistanz im Spitzenfeld behaupten. Mit einem wahren Energieschub setzte er zwei Runden vor Schluss zu einem Überholmanöver an und finishte im Ziel auf Rang fünf. „Es war jetzt nicht so das herausragende Rennen, aber mit Startplatz fünf liege ich nicht schlecht. Die Reaktion beim Start muss passen, dann ist einiges möglich“, zeigte sich der Junioren-Weltmeister aus dem Jahr 2010 zuversichtlich.
Allerdings verlief der Renntag dann nicht wie geplant und mit Rang acht lag man schon etwas hinter den selbstgesteckten Zielen zurück. „Für den Renntag habe ich mir viel vorgenommen, mir damit aber selbst viel zu viel Druck gemacht. Schon der Start ist recht bescheiden ausgegangen und trotzdem lag ich auf Rang acht. Nach ein paar kleinen Fehlern wurde ich schnell auf Rang zwölf zurückgereicht und hatte einiges an Arbeit vor mir. Es lief nicht gleich rund, aber zur Rennmitte habe ich mich dann gefangen und konstant nach vorne gearbeitet. Rang acht im Ziel sehe ich lediglich als Schadensbegrenzung, da war schon mehr drin. In der Meisterschaftswertung bin ich nun als Sechster noch gut dabei, alles ist dichtgedrängt und die angepeilten Top-5 sind weiterhin möglich. Jetzt gilt der Focus dem Heimrennen beim Grand Prix von Deutschland auf dem Lausitzring“, zeigte sich der Sarholz-Pilot nach dem Rennen selbstkritisch.