Ein Wochenende zum Vergessen in Uddevalla

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In den Norden nach Skandinavien ging es für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team zur fünften EMX-Runde. Mit der Grand Prix Rennstrecke in Uddevalla, knapp hunderte Kilometer nördlich von Göteborg an der Westküste Schwedens gelegen, wartete eine sehr spezielle Rennstrecke auf die Nachwuchspiloten Europas. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Untergrund in Uddevalla. In der Basis eine steinige Hartboden-Rennstrecke hat sie einen Überzug von äußerst feinen kleinen Steinen, die ein Fahrgefühl wie auf Glatteis oder in einer Kiesgrube vermitteln. Dazu kam es zu einer Änderung beim Grand Prix von Schweden. Die Rennstrecke wurde im Vorfeld umgebaut und, wie bei den Grand Prix Rennen bis vor zehn Jahren, entgegen der bisherigen Fahrtrichtung befahren. Bei strahlendem Sonnenschein startete am Samstagmorgen die Kombination aus freiem und Qualifikationstraining und am Ende gab es lange Gesichter. Der talentierte Thüringer verpasste auf Rang neunzehn die direkte Qualifikation und so blieb nur die Möglichkeit, den Einzug in die Rennläufe über das nervenaufreibende Last Chance Qualifying Race zu sichern. Vierunddreißig europäische Nachwuchspiloten reihten sich am Startgatter auf und lauerten auf ihre Chance einen der begehrten zehn zu vergebenen Startplätze zu erobern. Mit einer guten Reaktion schoss die Sarholz-KTM mit der Startnummer 29 aus dem Startgatter und war gleich im Spitzenfeld präsent. Nach einigen Runden übernahm er den dritten Rang und fuhr auf diesem souverän ins Ziel. Als kleines Highlight markierte er in der Schlussrunde die absolut schnellste Rundenzeit des Rennens.

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„Irgendwie finde ich überhaupt kein Gefühl für diese Streckenbedingungen. Der Umweg über das Last Chance Qualifying Race ist eigentlich inakzeptabel, aber heute hat es einen zusätzlichen Nutzen und mir einige Runden mehr auf der Strecke gebracht. Vielleicht zahlt sich das in den Rennen positiv aus und ich bekomme irgendwie eine Chance noch in Richtung Top-Ten zu fahren. Mit Startgate dreiunddreißig ist das zwar keine optimale Ausgangsposition, aber die Suppe habe ich mir ja nun mal selbst eingebrockt“, zeigte sich der Bad Sulzaer selbstkritisch. Die Befürchtungen der bescheidenen Startposition bewahrheiteten sich gleich im ersten Wertungslauf am späten Samstagnachmittag. Trotz einer guten Reaktion beim Start wurde er auf der Startgeraden eingeklemmt und fand sich am Ende des Feldes wieder. Mit viel Elan machte er sich gleich auf den Weg in Richtung Punkteränge. Mit schnellen Rundenzeiten kam er zügig in den Punkterängen an, dann aber kam mit einem technischen Defekt das bittere Aus. So ging es vorzeitig und ohne EM-Zähler tief enttäuscht zurück ins Fahrerlager.

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„Dass ich aus dem Start heraus fast ohne Chance bin, war mir im Vorfeld klar. Dass ich dann aber auch noch vorzeitig das Rennen aufgeben muss ist einfach nur bitter. Die ganze Arbeit, alles für die Katz. Die Enttäuschung hängt noch nach, aber der Focus geht auf das morgige Rennen. Da muss es einfach besser laufen“, lautet das verständlicherweise enttäuschte Fazit am Samstagabend. Der Rennsonntag kam und am Ende sprangen mit Rang sechzehn fünf weitere EM-Zähler heraus. So konnte der, für den MSC Teutschenthal startende, Sarholz-Pilot seinen elften Rang im EM-Zwischenklassement behaupten.

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„Das war wirklich ein Wochenende zum Vergessen. Die misslungene Qualifikation hat beide Rennen kaputt gemacht. Mit Startplatz dreiunddreißig ist einfach nix drin und in diesem starken Feld fährst du auch nicht einfach mal von hinten ganz vorne rein. Jetzt kann ich nur den Blick nach vorne richten und es in der nächsten Woche in Finnland besser machen.“

Resultate und Ergebnisse unter:  www.mxgp.com