Holeshot und Husarenritt bringen fantastischen achten Gesamtrang beim Grand Prix in Mantova

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Zur fünfzehnten Runde der Motocross Weltmeisterschaft 2015 reiste Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team nach Italien. Schauplatz des Grand Prix der Lombardei war dabei die rund sechszehnhundert Meter lange Sandpiste von Mantova in Norditalien, fast mittig zwischen Verona und Modena gelegen. Strahlender Sonnenschein, herrliches Sommerwetter und eine stattliche Zuschauerkulisse begleiteten das gesamte Renn-Wochenende.

Mit den Trainingseinheiten und dem Qualifying-Race am Samstag verzeichnete Henry Jacobi einen mehr als zähen Einstieg ins Renn-Wochenende des Grand Prix der Lombardei. Der talentierte Thüringer knüpfte nicht an die Leistungen der letzten Wochen an, zeigte sich unter seinen Möglichkeiten und am Ende des Tages entschloss man sich zu einigen radikalen Abstimmungsänderungen an der Sarholz-KTM. „Das war ein schwieriger Tag. Ich war mit den gezeigten Leistungen und der Abstimmung überhaupt nicht zufrieden. Über den Tag haben wir nicht viel verändern können, aber nun mussten wir handeln. Jetzt haben wir einige Veränderungen an Fahrwerk und Übersetzung vorgenommen und ich hoffe, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben“, äußerte sich der Sarholz-Pilot am Samstagabend nachdenklich.

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Nach dem Warm-up am Sonntagmorgen wuchs die Zuversicht beim Clubmitglied des MSC Teutschenthal: „Die Änderungen haben sich positiv bemerkbar gemacht, ich habe ein viel besseres Gefühl für das Bike und die Rundenzeiten sind im Warm-up eh nicht besonders aussagekräftig. Mit zwei guten Starts kann ich auf jeden Fall in die angestrebten Top-15 fahren, das ist das Ziel.“

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Die Reaktion des 18-Jährigen beim Start zum ersten Rennen war geradezu optimal und in den Top-5 bog er mit der Sarholz-KTM ins erste Eck. Dort wurde er leider in den Außenwall abgedrängt und kam so nur auf Rang siebzehn aus Runde eins. Mit einer starken kämpferischen Leistung und einem fehlerfreien Rennen verbesserte er sich über die Renndistanz noch vier Ränge und kreuzte auf einem tollen dreizehnten Platz die Ziellinie.

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„Ein wenig ärgere ich mich schon, auch wenn das Ergebnis ok ist. Der Start war richtig gut und dann lasse ich mich dort so abdrängen. Allerdings habe ich mir genau gemerkt, wie diese Situation entstanden ist und das versuche ich beim zweiten Start besser zu machen“, kam das augenzwinkernde Statement nach Lauf eins.

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Was auch immer der Bad Sulzaer aus dem ersten Start gelernt hatte, beim zweiten Start setzte er es auf unglaubliche Art und Weise um und sicherte sich gegen die komplette Weltelite den Holeshot. Mit einer sensationellen Reaktion flog die Sarholz-KTM aus dem Startgate und Jacobi führte das WM-Feld als Erster über die Markierung des speziell ausgeschriebenen Holeshot-Awards. Dann folgte eine taktisch kluge Fahrleistung des ambitionierten Talentes. Er ging das hohe Tempo an der Spitze des Feldes mit, hielt sich aber in der besonders hart umkämpften Anfangsphase aus allen Scharmützeln heraus und behauptete sich über die gesamte Renndistanz eindrucksvoll in den Top-10. Mit dieser fantastischen Leistung brachte er am Ende mit dem sensationellen neunten Rang sein bisher bestes WM-Resultat ins Ziel. Als Highlight belegte er zudem den achten Rang in der Tageswertung und strahlte über das ganze Gesicht:

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„Das war unglaublich, was für ein Gefühl. Diesmal ist mein Plan beim Start voll aufgegangen, aber dass ich gleich den Holeshot für mich entscheide ist der Wahnsinn. In den ersten Runden war es die Hölle, jeder hat alles gesetzt und ich habe nur gesehen, dass ich auf dem Bike bleibe. Ich wollte die tolle Ausgangsposition nicht gefährden. Wie sich das Ganze dann etwas beruhigt hat, habe ich mir das Rennen gut eingeteilt. Auf keinen Fall wollte ich hinten raus die Top-10-Platzierung wegwerfen. Endlich hat mal alles gepasst, ich bin super happy und kann mich beim gesamten Team und den Sponsoren für die tolle Unterstützung nur bedanken. Etwas Besonderes war die kurze Ehrung und die Übergabe des Holeshot-Award. So nah bin ich dem Siegerzelt nach dem Rennen seit meinen Podiumsplatzierungen in der Europameisterschaft nicht mehr gekommen. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie das von innen ausschaut.“

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Im Zwischenklassement der MX2 Motocross Weltmeisterschaft verbesserte sich, der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte, Bad Sulzaer auf Rang zweiundzwanzig.

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Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com