Podiumsplatz in Pietramurata

Runde vier hieß es für das MXGP Starterfeld am vergangenen Wochenende. Ziel war der 1600 Meter lange Hartboden-Kurs von Pietramurata in Italien. Nach dem missglückten Wochenende in Spanien, hatte sich der Thüringer Henry Jacobi einiges vorgenommen. Und diese Entschlossenheit sah man dem Husqvarna Fahrer auch an.

Das freie Training nutzte man noch, um das Fahrwerk und einige Setup-Einstellung zu verbessern. „Ich wollte, dass alles zu hundert Prozent passt. Deshalb habe ich im freien Training auch keine schnelle Runde zeigen können.“ Doch schon in den ersten Runden des Zeittrainings brannte der Thüringer eine schnelle Runde auf die Strecke, die er kurz vor Schluss des Trainings bestätigen konnte. So eroberte er sich Platz fünf und eine hervorragende Position für das nachmittägliche Qualifikations-Rennen.

Der Start zum Quali-Race lief gut, auf Position vier liegend ging es in die erste Runde. Der 21-Jährige biss sich ein wenig an dem vor ihm fahrenden Konkurrenten fest und schaffte es nicht an ihm vorbeizukommen. „Ich versuchte ein wenig Abstand zu halten, um freie Sicht zu bekommen und um mir den Gegner zu recht zu legen aber von hinten kamen zwei Fahrer an mir vorbei. Mit dem 6. Startplatz bin ich aber sehr zufrieden.“

Sonntagmorgen ging es für den Förderpiloten des ADAC Hessen-Thüringen in die Warm-Up Session. Sichtlich wohl fühlte sich Henry und mit einem guten Gefühl ging es in die zwei Wertungsläufe.

Mit einem guten Start setze sich der STC Racing Pilot auf Rang zwei hinter Jorge Prado. Diesen Platz konnte er auch bis zur 11. Runde halten. Thomas Kjer Olsen drückte aber von hinten und kam auch vorbei. „Ich wollte taktisch fahren und habe gedacht, besser nichts riskieren und den dritten Platz nach Hause bringen. Aber dann habe ich gesehen, dass ich nicht viel langsamer war und bin an ihm dran geblieben.“ Durch einen Fehler verlor der Konkurrent an Boden. Henry hing direkt an seinem Hinterrad, nutze die Chance und eroberte sich Platz zwei wieder zurück. Dies war auch die Position, die Henry beim Zieleinlauf innehatte. „Ich kann es gar nicht beschreiben, ich bin unendlich glücklich.“

Auch der zweite Start gelang dem Thüringer gut, als vierter Pilot ging er über den Zielsprung. Bereits in Rund zwei hatte er sich den dritten Platz erkämpft. „Ich habe aber gemerkt, dass ich das Tempo der Spitze nicht mitgehen konnte und deshalb habe ich etwas abreißen lassen. Dadurch kamen noch zwei Fahrer an mir vorbei aber mit Platz fünf hatte ich mir eine solide Position erarbeitet.“ Ein übermütiger Angriff eines Konkurrenten, beendete die lockere Fahrt des ehemaligen Junioren-Weltmeisters, denn beide Piloten landeten am Boden. Alles lief glimpflich ab und Henry schaffte es noch als Zehnter die Zielflagge zu passieren.

„Ich habe es erst gar nicht verstanden – ich habe es tatsächlich geschafft! Gesamtrang drei und das erste WM Podium. Ich freu mich unglaublich. Das Wochenende lief von Anfang an gut, die Strecke war super, im Gegensatz zu vergangenen Rennen nicht so hart, sondern tief und immer feucht gehalten. Toller Job!“

„Danke an alle, die mich seit vielen Jahren unterstützen und immer an mich geglaubt haben – an mein Team, meine Trainer, meine Familie, meine Sponsoren und natürlich an meine Fans. Ich freue mich, dass ich endlich etwas zurückgeben kann.“

Bereits am kommenden Wochenende findet die nächste Veranstaltung in Portugal statt.