Kein Glück im Sand von Lommel

Zur fünfzehnten Runde der Motocross Weltmeisterschaft ging es in den tiefen Sand von Lommel. Die anhaltende Hitzewelle ließ auch an diesem Wochenende nicht nach und so hatten die EM und WM Piloten wieder viele anstrengende Runden auf dem 1880 Meter langen Kurs zu bewältigen. Umso höher ist die Leistung jedes einzelnen Sportlers zu bewerten.

Der Trainings-Samstag startete für Henry Jacobi und das STC Racing Team mit viel Arbeit. Schon während des freien Trainings kämpfte man mit Motorproblemen. Das verhinderte eine bessere Platzierung als Platz 23.

Das Zeittraining lief dann besser für den Thüringer. Mit Position 12 hatte er sich eine gute Position am Startgatter für das Quali-Race erarbeitet. Der Start des Qualifizierungs-Laufs beförderte den ehemaligen Junioren-Weltmeister ins Mittelfeld, als Vierzehnter ging es ins Rennen. „Der Anfang war gut, ich denke, ich hätte in die Top 10 fahren können aber da verließ uns leider der Motor.“ In Runde vier wurde Henrys Fahrt jäh beendet und er musste seine Husqvarna enttäuscht in der Box abstellen. „Das ist keine gute Ausgangsposition für morgen, aber meine Starts sind sehr gut, deshalb versuche ich mir darüber keine Gedanken zu machen. Ich kann auch von diesem Platz aus angreifen.“

Für das Team hieß es nun – Überstunden! Mit Hochtouren arbeitete man daran Henrys Bike wieder rennfertig zu bekommen. Dank vieler helfender Hände und der Unterstützung des Husqvarna Werksteams, konnte der 21-Jährige beim sonntäglichen Warm-Up mit einem sechsten Platz glänzen. „Ja, das Bike fühlt sich gut an, wir haben noch viel an der Fahrwerkseinstellung gearbeitet und jetzt sollte es gehen.“

Henrys Start zu Rennen eins lief gut. Von der äußersten Position aus fuhr er sich in die Spitzengruppe, musste dann aber in der ersten Kurve zurückstecken, um nicht in einen Sturz verwickelt zu werden und fiel dadurch auf Rang 12 zurück. Der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen kam schnell in einen guten Rhythmus und konnte sich Platz zehn erobern. Diesen hielt er bis zur vorletzten Runde. Im Kampf um Platz neun passierte dann der Fehler. Zuerst touchierte Henry das Vorderrad des Mitstreiters, dann kam es in der nächsten Kurve zum Sturz. Der Mann aus Bad Sulza rappelte sich aber schnell wieder auf und rettete sich als Dreizehnter ins Ziel.

Das Startprozedere zu Lauf zwei lief vergleichbar mit dem ersten Start des Tages. Henry kam gut aus dem Gatter und sortierte sich auf Position elf liegend ins Fahrerfeld ein. Er hatte sich schon auf Rang zehn vorgearbeitet, da kam es zu einem unsanften Treffen mit Pauls Jonass, welches Henry brutal über den Lenker beförderte. „Das war unnötig und gefährlich. Jonass war schneller als ich und wäre locker vorbeigekommen. Mein Abflug war heftig.“ Trotz blutendem und schmerzendem Unterkiefer biss der Thüringer die Zähne zusammen und sah die Zielflagge als Siebzehnter.

„Auch wenn es laut der Ergebnisliste nicht so aussieht, bin ich zufrieden mit dem Wochenende. Trotz all der Probleme am Bike, konnte ich gute Zeiten fahren und mit den besten Zehn mitfahren. Die beiden Stürze sind traurig aber das passiert halt im Rennsport. In der Gesamtwertung stehe ich auf Platz neun, das ist doch eine gute Ausgangsposition für Frauenfeld.“