Erschwerte Bedingungen in Pietramurata

Das italienische Städtchen Pietramurata, gelegen nördlich des Gar­dasees, war die vierte Station der Motocross Weltmeisterschaft 2019. Das Crossodrome Ciclamino ist nicht nur fester Bestandteil des MXGP Kalenders – tausende von begeisterten Crossern und Trialern besuchen jährlich den 1550 Meter langen Hartboden Kurs zu Trainingszwecken.

Nach den vergangenen, erfolgreichen Veranstaltungen reiste der Thü­ringer Henry Jacobi hochmotiviert in die Provinz Trentin. Das Wochen­ende sollte aber schwerer werden als geplant. Starke Regenfälle mach­ten den Kurs schwerfällig und schlammig und für jeden Fahrer zu einer besonderen Herausforderung. Trotzdem lief das freie Training gut, Henry schaffte es sich und seine Kawasaki auf die Streckenverhältnisse einzustellen und beendete die Session auf Platz sechs. Das Zeittraining jedoch ging dem 22-Jährigen dann nicht mehr locker von der Hand. Er tat sich schwer eine schnelle Runde zusammenzubringen und wurde zweitweise bis zu Rang 21 durchgereicht. In der vorletzten Runde konn­te sich der ehemalige Fahrer der ADAC Stiftung Sport aber dann noch auf die 14. Position verbessern.

Das Qualifikationsrennen begann mit einem schlechten Start. Der Mann aus Bad Sulza tauchte bei Sektorzeit eins auf Rang 28 auf, hatte aber beim ersten überqueren der Ziellinie bereits acht Plätze gut gemacht. „Der Start war wirklich schlecht aber irgendwie hat mir das auch gehol­fen in das Rennen reinzukommen. Ich habe einen guten Rhythmus ge­funden und viele Fahrer überholen können, weil ich sehr bewusst auf der Strecke unterwegs war.“ Belohnt wurde diese Leistung mit Position elf.

Der erste Lauf begann schon mit einer Schrecksekunde. „Beim Weg zum Gatter ist die Startvorrichtung gebrochen und somit ist die Startau­tomatik beim Losfahren direkt rausgerutscht. Mein Start war also nicht sehr gut, da musste ich mich dann wieder von hinten vorkämpfen.“ Das gelang dem F&H Racing Piloten sensationell, durch eine solide Fahrt passierte er Konkurrent um Konkurrent. Während eines Überholmanö­vers kam es in einer tiefen Spurrille zu kurzem Stillstand, so dass Henry wieder zwei Plätze verlor, konnte aber schnell wieder Boden gut ma­chen und kam als Vierter ins Ziel.

Der Start zu Rennen zwei war sehr gut. Der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen konnte sich bereits in der Startkurve auf den dritten Rang schieben und verteidigte diese Position bis zur achten Runde. Dann stürzte er in einer Bergab-Passage. „Das war ein ganz schön hef­tiger Sturz, es flimmerte ein wenig vor meinen Augen. Ich konnte mich aber aufrappeln und weiter machen, allzu viele Plätze hatte ich nicht verloren.“ Es gelang Henry sich wieder einen Platz vorzukämpfen und die Lücke zu seinem Vordermann zuzufahren. Die verbleibende Zeit reichte aber nicht mehr einen Überholvorgang einzuleiten, so gab er sich mit dem fünften Platz zufrieden.

„Das Wochenende war nicht leicht aber ich denke, ich habe das Beste daraus gemacht. Ich habe wieder viel gelernt und jetzt versuche ich die Fehler im Training zu minimieren.“

Henrys nächster Einsatz ist schon am kommenden Wochenende bei den Dutch Masters of Motocross in OSS.