Auf dem Podium in Loket

Die im Westen von Tschechien gelegene Stadt Loket war Schauplatz der dreizehnten Runde der FIM Motocross Weltmeisterschaft. Im Geheimen ist es auch ein zweites Heimrennen der deutschen Fahrer, denn zahlreiche Fans finden jedes Jahr wieder den Weg in die Region Karlovarský kraj. So wurde dem F&H Racing Piloten Henry Jacobi bereits bei seiner ersten Runde am Samstag ein tolles Bild geboten. Deutschlandflaggen, Spruchbänder, Jacobi Shirts und ohrenbetäubender „Anfeuerungs-Lärm“ wenn der Thüringer die Strecke passierte.

Das freie Training startete noch sehr gemächlich für Henry. Er nutzte die Zeit vor allem um sich auf die Strecke und seine Kawasaki optimal einzustellen. Erst in seiner letzten Runde setzte er eine schnelle Zeit, die ihn auf Platz zehn beförderte. Dies wiederholte sich dann beim anschließenden Zeittraining. „Ich brauchte eine Weile, um mit der Strecke eins zu werden und rund zu fahren. Für den Quali-Lauf müssen wir noch Kleinigkeiten am Fahrwerk umstellen aber an sich passt das Bike so. Platz 6 ist eine gute Ausgangsposition für das Rennen heute Nachmittag, ich freue mich.“

Extrem spannend wurde es für die Jacobi-Fans im  Qualifikations-Rennen. Henry kam explosiv aus dem Startgatter und durch die erste Kurve und übernahm kurzzeitig die Führung. Schnell musste er aber einige Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen. „Der Start war super – in der Anfangsphase habe ich viel zu viele Fehler gemacht. Ich bin falsche Spuren gefahren und hatte keinen guten Rhythmus. Aber dann habe ich mich gefangen und ich konnte viel mehr Druck aufbauen und damit auch schnellere Zeiten fahren.“ In Runde sechs war der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen wieder auf dem dritten Platz angekommen und diesen gab er bis zur Zielflagge nicht mehr ab.

Der Rennsonntag wurde dann für Henrys Fans am Streckenrand zum „Feiertag“. Der Start zu Rennen eins lief erneut gut und der 22-Jährige schaffte es schnell in die Spitzengruppe. Auf Platz vier fuhr er bis zum letzten Drittel ein stabiles und sicheres Rennen und konnte die Zeiten der Spitze locker mitgehen. So setze sich das Führungsquattro langsam aber sicher vom Rest des Feldes ab. Als der Zweikämpf zwischen Vialle und Vlaanderen jäh endete, bedankte sich der Mann aus Bad Sulza höflich und übernahm Position zwei, die er auch ungefährdet ins Ziel fuhr. „Das war ein unglaubliches Rennen. Die Zuschauer waren toll und haben mich gigantisch angefeuert. Ich denke, heute ist ein Gesamtpodium drin.“

Auch der zweite Start glückte Henry perfekt. Wieder kam er mit guter Reaktion aus dem Gatter und konnte sich in die Führungsgruppe einsortieren – als Dritter ging er ins Race. In Runde sieben überholte er Vialle mit einem guten Manöver und hatte sich somit den zweiten Platz erobert. Im Laufe des Rennens folgte nun ein spannender Zweikampf mit Dauerrivalen Vlaanderen. Henry ließ sich davon aber nicht beirren und behielt nicht nur einen kühlen Kopf, sondern auch seine Position. Die kommenden Überrundungen kosteten ihn viel Zeit und sein Fahrfluss wurde unterbrochen. In Folge kam Teamkollege Adam Sterry immer näher an ihn ran und schließlich auch vorbei. Nach neunzehn Umläufen hieß es Platz drei für die # 29 und das bedeutete Gesamtrang zwei und Siegertreppe. „Ich bin wirklich überglücklich – Endlich mal wieder zwei stabile Rennen und ein Tagespodium. Adam war am Schluss einfach zu schnell, da war es am vernünftigsten ihn ziehen zu lassen, denn ich wusste ja, dass meine Platzierung durch ihn nicht gefährdet war.

„Schon am kommenden Wochenende geht es zur nächsten Grand Prix Runde nach Lommel und ich hoffe, ich kann dort an meine gute Leistung anknüpfen.“