Zum Auftaktrennen des ADAC MX Youngster Cup ging es für Henry Jacobi nach Fürstlich Drehna in Brandenburg. Dort traf der, von der ADAC Stiftung Sport geförderte, Youngster auf hochkarätige, internationale Konkurrenz. Sechsundneunzig Piloten aus achtzehn Nationen stellten sich der Herausforderung auf dem sandigen Rundkurs „Am Mühlberg“ und gingen hochmotiviert in das freie Training und die Qualifikation am Samstag.
Henry, zuletzt mit seiner Schulklasse eine Woche lang in Paris unterwegs, zeigte sich schon im freien Training gut in Form und platzierte sich auf der Bodo-Schmidt-KTM auf Rang sechs. Bei widrigen Witterungsbedingungen mit Schnee-, Regen- und Hagelschauern bei gefühlten Temperaturen um den Gefrierpunkt wurde die Qualifikation ausgetragen und auch hier konnte der Youngster aus Bad Sulza überzeugen. Als Neunter qualifizierte er sich souverän für die Wertungsläufe am Sonntag und sicherte sich in der Addition beider Qualifikationsgruppen Startplatz siebzehn.
Foto: Steve Bauerschmidt
Bei kühlen Temperaturen und Sonnenschein ging es am Sonntag vor stattlicher Zuschauerkulisse in die Wertungsläufe. Nach einem ordentlichen Start wurde Henry nach Runde eins auf Rang siebzehn notiert. Mit viel Elan machte er sich gleich in Richtung Top-10 auf den Weg und platzierte sich nach wenigen Runden, die Top-10 bereits in Reichweite, als Viertzehnter. Dann unterlief ihm ein Fahrfehler, er stürzte und fiel auf Rang neunzehn zurück. In einem spannenden Vierkampf um die Ränge fünfzehn bis achtzehn ging es in die letzte Runde, aber im Ziel wartete man vergebens auf den Junioren-Weltmeister aus dem Jahr 2010. In der langen Rhythmus-Sektion vor dem Ziel rutschte der 15-Jährige an der vorletzten Welle von der Fußraste, kam ins Straucheln und überschlug sich spektakulär. Dabei zog er sich Prellungen im Gesicht zu, schlug sich das Kinn hart an und verletzte sich zudem an mehreren Zähnen. Dank der hervorragenden Protektion des Shoei-Helmes und der Ortema-Protektoren kam es zu keinen schlimmeren Verletzungen.
Trotz Brummschädel und schmerzenden Zähnen trat Henry zum zweiten Wertungslauf an, doch auch hier sollte Zählbares ausbleiben. Beim Start eingeklemmt, stand nach Runde eins nur Rang dreißig zu Buche. Zu allem Überfluss kollidierte ein gestürzter Pilot in Runde zwei mit Henry und so war er am Ende des Feldes angelangt. Ruhig und kontrolliert arbeitete er sich dann mit der Bodo-Schmidt-KTM Rang um Rang nach vorne und war zwei Runden vor Schluss auf Platz zwanzig in den Punkterängen angekommen. Das Ziel vor Augen, versagte das Bike seinen Dienst und die gute Leistung wurde nicht mit Punkten belohnt. Feiner, brandenburgischer Sand hatte sich in der Einspritzeinheit breit gemacht und so für das Aus gesorgt. Kein alltäglicher Umstand, der wohl dem spektakulären Überschlag aus Lauf eins zugeschrieben werden muss.
Henry Jacobi: „Da hatte ich mir schon etwas mehr ausgerechnet. Bei dem Sturz im ersten Lauf habe ich richtig Glück gehabt, auch wenn alles an Kopf und Oberkörper schmerzt. Schlimmer sind da schon die Zähne, aber da habe ich volles Vertrauen zu meinem Zahnarzt. Unter dem Strich wären die Top-10 möglich gewesen, so steht erst mal nix auf dem Konto. Die Saison hat ja noch sieben Veranstaltungen und da kann ich noch Boden gut machen.“