Henry Jacobi stürmt in die Top-10

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Voller Tatendrang fieberte Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team seinem ersten richtigen Heim Grand Prix im Talkessel zu Teutschenthal entgegen. „Zwar habe ich hier bereits im letzten Jahr mit einer Wildcard starten dürfen, aber jetzt ist das eine ganz andere Herausforderung. Nach meinem Entschluss, in diesem Jahr permanent in der Motocross Weltmeisterschaft zu starten, ist der eigene Anspruch mit der persönlichen Entwicklung in den letzten Wochen schon gewachsen. Mein Ziel ist es auf jeden Fall zweimal gut zu punkten und in den Top-15 ins Ziel zu kommen“, so die Zielsetzung des ehemaligen Junioren-Weltmeisters.

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Dass so ein Heimrennen auch gewisse Pflichten mit sich bringt, zeigte sich bereits im Vorlauf der Veranstaltung. So stand Jacobi, Clubmitglied des veranstaltenden MSC Teutschenthal, bei einer Presse-Konferenz in der Vorwoche zahlreichen Medienvertretern von Funk, Fernsehen, Print und Online-Portalen Rede und Antwort. Am Renn-Wochenende gab es dann den ein oder anderen weiteren Medien-Event und die Präsentation der neuen 2016er Bekleidungskollektion seines Ausrüsters Scott. Am Renn-Sonntag startete der 18-Jährige auch gleich mal im neuen Outfit.

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Da aber der Sport weiterhin im Vordergrund steht, nun zum Renngeschehen im Talkessel. Am Samstag ging es vorrangig um die Abstimmung der Sarholz-KTM für die Rennläufe. Der, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte, Bad Sulzaer ließ es mit der notwendigen Cleverness angehen und fuhr im Qualifying Race auf einem soliden fünfzehnten Rang ins Ziel.

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„Startplatz fünfzehn ist absolut ok, denn die Punkte gibt es morgen. Es bringt nichts, heute bereits viel zu riskieren nur um dann zwei, drei Plätze vorher ans Startgate zu rollen. Da konzentriere ich mich lieber richtig auf den Start und mach was draus“, so die Ansage am Samstagabend.

Was Jacobi dann aber daraus machte, ließ den gesamten Talkessel beben. Mit zwei tollen Reaktionen katapultierte er die Sarholz-KTM aus dem Startgatter und reihte sich gleich in beiden Läufen in den Top-10 ein. Als Achter aus Runde eins gekommen, übernahm er kurzzeitig gar Rang sieben ehe er sich wieder auf dem achten Platz einfand. Erst drei Runden vor Schluss gab er klug der heftig drängenden Konkurrenz nach und kreuzte auf einem sensationellen zehnten Rang die Ziellinie.

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„Die letzten Runden waren extrem anstrengend. Wenn du so weit vorne bist, musst du noch dreimal mehr achtgeben. Gerade wenn die arrivierten Cracks zur Schlussattacke blasen, da musst du dann deine Entscheidungen gut und überlegt treffen. Ich für meinen Teil bin dem Risiko aus dem Weg gegangen und habe die Streithähne ziehen lassen. Was nützt es am Ende, wenn ich dann noch auf der Nase liege und gar nichts mehr habe. Als Zehnter bin ich mehr als happy, ein geiles Gefühl!“.

Und das Gefühl sollte anhalten, denn auch im zweiten Lauf des Tages münzte Jacobi den hervorragenden Start ebenfalls in den zehnten Platz um und holte so auch Rang zehn in der Tageswertung. Im Zwischenklassement der MX2-Weltmeisterschaft gelang so der Sprung auf Rang einundzwanzig.

„Was für ein Gefühl dort vorne mitzufahren. Dabei lernst du so viel und verstehst gleich einiges noch viel besser. Die Atmosphäre war unglaublich, die Fans haben mich so sehr gepusht und ich habe jetzt noch Gänsehaut. Von Woche zu Woche fühle ich mich besser und ich merke, wie ich mehr und mehr in der Weltmeisterschaft ankomme. Jetzt gilt es auf dieser Leistung aufzubauen und weiter hart zu arbeiten. Da ist noch viel zu tun, wenn ich die Lücke nach ganz vorne schließen will. Ein steiniger Weg, aber da will ich hin. Allerdings ist es vermessen, wenn man denkt das geht so einfach mal ruckzuck“, zeigt sich der 18-Jährige auch nach dem tollen Wochenende realistisch.

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com