Der 1750 Meter lange Sandkasten von Riola Sardo auf Sardinien war der Austragungsort der achten Veranstaltung der Motocross Weltmeisterschaft 2022. Bei sommerlichen Temperaturen von ca. 30 Grad, starteten die schnellsten Piloten der Welt in das freie Training. Henry fand sich im Tiefsand gut zurecht und beendete die Session auf dem zehnten Platz liegend.
„Bisher läuft es gut, ich fühle mich wohl auf dem Bike und auf der Strecke, jetzt schauen wir, ob ich das auch im Quali umsetzen kann.“ Aber wie so oft, haderte der Pilot des JM Honda Racing Teams beim Zeittraining mit sich und kam über einen 16. Rang nicht hinaus. „In diesem Leben werde ich einfach kein „Qualifyer“ mehr. Die Strecke ist jetzt schon sehr kaputt, da habe ich einfach keine wirklich schnelle Runde hinbekommen. Aber wie wir alle wissen kann man im Race doch noch einiges rausholen.“ So ging der 25-Jährige ans Startgatter für das Qualifikations-Rennen und belohnte sich mit einem starken Start. Auf Position sieben liegend ging es für ihn in die erste Runde. „Mein Start war gut und das ganze Rennen sehr solide. Wenn ich das morgen fahrerisch auch so umsetzen kann, bin ich zufrieden.“
Der Start zum ersten Lauf klappte erneut ausgezeichnet – in der Zeitenliste tauchte Henry als Fünfter in Runde eins auf. Nach Durchgang zwei lag der Mann aus Bad Sulza auf Position sieben. Diese hielt er bis zur Mitte des Rennens und zeigte bis dahin eine starke Fahrt. Dann wurde Henrys Tempo schwächer und er fiel Platz für Platz zurück. Er beendete das erste Rennen des Tages auf dem 13. Rang. „Tatsächlich hat mich die Hitze extrem angestrengt und müde gemacht. Am Anfang habe ich zu sehr gepuscht, das Tempo konnte ich am Ende nicht mehr mitgehen. In Rennen zwei versuche ich meine Kräfte besser einzuteilen.“
Auch Lauf zwei begann mit einer guten Reaktion aus dem Gatter für den Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen. Da Henry sich vorgenommen hatte ruhiger in den zweiten Turn zu gehen, fiel er erst mal um einige Plätze zurück. Also musste er sich aus dem Mittelfeld wieder nach vorne kämpfen. Das gelang dem Thüringer aber gut. Er überzeugte mit einer starken fahrerischen Leistung und hing rundenlang am Hinterrad von Weltmeister Tim Gajser. Die Hitze war aber nicht nur eine Herausforderung für die Fahrer, sondern auch für die Bikes. Die starke Belas-
tung verursachte ein Loch in Henrys Auspuff-Krümmer, was natürlich einen enormen Leistungsverlust der Honda bedeutete. Trotz aller Widrigkeiten kämpfte er aber weiter und überquerte als Vierzehnter die Ziellinie. „Wie ich es mir vorgenommen habe, hatte ich meine Kräfte gut eingeteilt und war sicher, dass ich es noch weiter nach vorne schaffe.
Durch den Schaden musste ich natürlich wieder Tempo rausnehmen. Ich bin aber froh, dass ich zumindest noch ins Ziel fahren konnte.“ Am Ende wurde der Einsatz allerdings nicht belohnt, denn Henry wurde wegen Verletzung der Lautstärke-Regelung fünf Plätze rückversetzt.
„Das war ein wirklich hartes Wochenende für alle Starter. Die Hitze und die Strecke, die von Session zu Session kaputter wurde, haben schon viel Kraft gekostet. Fahrerische war das aber in Ordnung, damit bin ich zufrieden – auch wenn das Gesamtergebnis mal wieder etwas anderes sagt. Weiter gehts in Spanien.“