Die im Süden von England gelegene Hartbodenstrecke nahe der Stadt Winchester ist eine der schönsten Strecken und ein Highlight des Grand Prix Kalenders und Schauplatz der ersten Motocross Weltmeisterschaft 2020.
Für den Thüringer Henry Jacobi war es ein ganz besonderes Wochenende, denn er startete zum ersten Mal in der MXGP Klasse und in seinem neuen Team, dem Team SM Action M.C. Migliori auf einer 450ccm Yamaha. „Na klar bin ich aufgeregt, das ist doch etwas ganz Besonderes, zusammen mit den schnellsten Fahrern der Welt an den Start zu gehen. Ich hoffe allerdings, dass ich gut mithalten kann.“
Allerdings sollten Sturm und Starkregen nicht nur den beliebten Kurs komplett verwüsten, sondern auch den Zeitplan des Qualifying-Samstags durcheinander wirbeln. Durch die hervorragende Arbeit der Mannschaft von Materley Basin konnte dann aber doch eine würdige Saisonpremiere stattfinden.
Die Zusammenlegung von Freiem-, Start- und Zeittraining stellte die Fahrer vor eine besondere Herausforderung, hieß es doch ab Sekunde eins volle Konzentration und alles auf eine Karte setzen für den besten Startplatz. Henry trotzte den schwierigen Streckenbedinungen, Schnee und Hagel, und stellte seine Yamaha auf einen sehr guten siebten Platz. „Das war ein verrücktes Training, das Feld ist ganz schön durchgemischt, viele gute Fahrer stehen weit hinten im Grid aber ich bin zufrieden mit meiner Leistung, das ist eine gute Ausgangsposition für morgen.“
Sonntags zeigte sich der Himmel über England in besserer Laune und garantierte so eine spannende Veranstaltung. Im Warm-Up bestätigte Henry seine gute Performance aus dem Qualifying und ging so gestärkt in den Grid zu Lauf eins. Der 23-Jährige zeigte einen sehr guten Start und begann den ersten Umlauf auf Rang acht. Zwar musste er noch einige Plätze einbüßen aber bereits in Runde fünf hatte er sich die zehnte Position erkämpft und gab diese bis zur Ziellinie nicht mehr ab. „Ich war doch am Start ein wenig nervös, da war es klar, dass ich noch ein Paar Plätze an die Konkurrenz abgeben würde aber alles in allem war es eine gute Leistung, ich bin zufrieden.“
Dann die Sensation in Lauf zwei. Henry schoss wie eine Rakete aus dem Startgatter und holte sich den Holeshot, kam aber dann in der ersten Kurve von seiner Linie ab und wurde zu weit rausgetragen. So fiel er zurück auf die sechste Position. Diese hielt er einige Runden, musste dann aber drei Piloten ziehen lassen. „Da die Fahrer hinter mir schneller waren, dachte ich es wäre klüger sie ziehen zu lassen, im Nachhinein hing ich dann aber hinter ihnen fest und kam nicht mehr vorbei.“ Den neunten Rang hielt der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen dann aber bis ins Ziel.
Insgesamt erreichte der Mann aus Bad Sulza den neunten Rang. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass es so gut läuft aber wir sind alle sehr froh über das Wochenende.“
Weiter geht es bereits am kommenden Wochenende in Valkenswaard.