Vor die Tore Stuttgarts, auf die Höhen des Schurwaldes, ging es für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team zur vierten Runde des ADAC MX Masters 2015. Nach dem tollen Heim Grand Prix in Teutschenthal, zeigte sich der 18-Jährige auch für eine seiner erklärten Lieblingsstrecken gerüstet: „In den Zeiten vom ADAC MX Junior und ADAC MX Youngster Cup habe ich hier das ein oder andere Mal gewonnen. Jetzt, im ADAC MX Masters, ist das gegen die internationale Konkurrenz aus der Weltmeisterschaft natürlich nicht ganz einfach, aber vielleicht passt ja alles zusammen und mir gelingt der Sprung in die Top-5.
Bei optimalen Witterungsbedingungen präsentierte sich die rund 1.755 lange Natur-Rennstrecke „In den Horben“ wieder einmal perfekt durch den veranstaltenden MSC „Eiserne Hand“ vorbereitet. Das honorierten auch die Zuschauer und mehr als zweiundzwanzigtausend Zuschauer gaben dem Klassiker auf den Schurwaldhöhen eine besondere Note.
Am Samstag startete der, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte, Bad Sulzaer gelassen ins freie Training und Rang neun zeugte von einer soliden Eingewöhnung. Im Qualifikationstraining galt es dann nochmal ein wenig nachzulegen und am Ende stand der sechste Rang zu Buche. „Ganz ehrlich ist das nicht ganz nach meinen Vorstellungen. Selbst in meiner schnellsten Runde habe ich noch einiges an Zeit liegengelassen und so spiegelt das Resultat nicht die wahren Möglichkeiten wieder. Es müssen zwei gute Starts her, dann wird was gehen“, zeigte sich der Thüringer am Samstagabend zuversichtlich.
Doch es sollte alles ganz anders kommen. Der erste Lauf am Sonntagmittag war noch nicht alt, da hatte das Talent auf der Sarholz-KTM bereits Bodenkontakt. Eine Kollision mit einem Kontrahenten warf Jacobi ans Ende des Feldes zurück. Von dort aus startete er eine faszinierende Aufholjagd. Platz um Platz machte er gut, war schon in den Punkterängen angekommen und hatte im letzten Renndrittel die Top-15 im Visier. In der steilen Bergauffahrt kam es dann zu einem verhängnisvollen Überholversuch. In Folge dessen kam der ehemalige Junioren-Weltmeister schwer zu Fall und musste den Renntag heftig angeschlagen vorzeitig beenden.
„Mir brummt der Schädel ganz schön, der Körper schmerzt und ich spüre überall die Prellungen. Zum Glück ist nichts gebrochen, aber ich werde jetzt einige Kühlpads brauchen. So wirklich kann ich mich an den Sturz nicht erinnern, nur habe ich in der letzten Auffahrt zum Ziel irgendwie eine Spur beim Überholen nicht richtig getroffen und dann ging alles ganz schnell. Wenn man auf diesem Level unterwegs ist, verzeiht es eben keine Fehler. Den Tag habe ich mir auf jeden Fall ganz anders vorgestellt, es lief ja die letzten Wochen auch mal fast problemlos.“
Nach der Rückkehr ins heimische Bad Sulza standen einige Arztbesuche an und zum Glück wurden auch dort keine Brüche diagnostiziert. „Ich fühle mich einfach wie überfahren und es tut einfach alles weh. Genau kann ich gar nicht sagen wo, es ist einfach überall. Zum Glück kann ich auf die hervorragende Qualität meiner Ausrüster wie die Helme von Shoei, die Protektoren von Ortema und auch die Stiefel von Gaerne bauen. Ohne diese hochwertigen Produkte hätte der Crash richtig böse ins Auge gehen können. Jetzt warte ich die nächsten Tage ab und dann entscheide ich, ob wir den Weg nach Schweden zum Grand Prix in Uddevalla antreten.“
Resultate und Ergebnisse unter: www.adac-mx-masters.de