Nach Verletzung zurück im Renngeschehen

Jacobi_02_GPItaly_2014

Bei der vierten Runde zur Europameisterschaft EMX250 feierte Henry Jacobi nach kurzer Verletzungspause sein Comeback auf der Rennstrecke. In der Woche zuvor hatte der Youngster auf einen Start bei den ADAC MX Masters im österreichischen Ried verzichten müssen. Nach einem Trainingssturz zog er sich u.a. Prellungen im Unterleib zu und musste mehrere Tage zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen. Am Donnerstag vor dem Rennen bekam er nach eingehenden Untersuchungen durch die behandelnden Ärzte die Startfreigabe und so machte man sich auf den Weg in den Piemont. Die Zielsetzung für die Veranstaltung auf der historischen Rennstrecke von Maggiora war klar: „Ich muss einfach wieder in den Rennrhythmus kommen und was dabei rauskommt muss man sehen. Die Schmerzen sind bei der Belastung auf dem Bike nicht ohne, aber ich beiße auf die Zähne“, so der 17-Jährige vor dem Renn-Wochenende. Zum Auftakt ging es wie gewohnt in die Kombination aus freiem und Zeittraining und schon hier präsentierte sich der Thüringer gut aufgelegt. Mit dem siebten Rang sicherte er Startplatz dreizehn und damit eine recht ordentliche Ausgangsposition am Startgatter. In beide Rennläufe startete er gut und behauptete sich über die gesamte Renndistanz in den Top-Ten. Am Ende erzielte er die Ränge elf und neun, was ihm im Tagesergebnis den elften Rang bescherte. Diesen belegte er ebenfalls im Zwischenklassement der EMX250 nach vier Veranstaltungen.

Jacobi_01_GPItaly_2014

„Mit dem Wochenende bin ich durchaus zufrieden. Es ist noch besser gelaufen, wie ich gedacht habe. In beiden Läufen hatte ich zwischendurch arg zu kämpfen, aber ich habe ja schon einiges an Trainingsrückstand und da ist das durchaus normal. Mir war es aber wichtig, schnell wieder in den Rennrhythmus zu kommen. Ohne das Rennen hier, hätte ein Start in Teutschenthal am kommenden Wochenende keinen Sinn gemacht. Da gehst du gleich komplett unter, das bringt nichts.“

Jacobi_03_GPItaly_2014

Am kommenden Wochenende steht eben diese besondere Herausforderung auf dem Programm. Der ehemalige Junioren-Weltmeister gibt beim Grand Prix von Deutschland in Teutschenthal sein WM-Debüt in der Kategorie MX2. Man darf gespannt sein, wie sich das junge Talent gegen die Weltklasse-Piloten behaupten kann.

Resultate und Ergebnisse unter:  www.mxgp.com

Henry Jacobi wird Clubmitglied im MSC Teutschenthal – WM-Start mit Wild Card in der MX2 geplant

Logo_MSC-Teutschenthal

Der Motorsportclub Teutschenthal e.V. im ADAC freut sich über einen prominenten Neuzugang. Henry Jacobi hat sich kurz vor dem Deutschland-Grand Prix am 20./21. Juni 2014 im „Talkessel“ dazu entschieden, dem MSC beizutreten. „Wir freuen uns riesig, dass mit Henry eines der größten deutschen Motocross-Talente zu uns in den Club kommt. Wir werden ihn im Rahmen unserer Möglichkeiten auf seinem weiteren sportlichen Weg nach Kräften unterstützen“, sagt Joachim Jahnke, Vorsitzender der MSC Teutschenthal. Henry Jacobi kommt aus Bad Sulza an der thüringisch/sachsenanhaltischen Landesgrenze. Er wird im Oktober 18 Jahre alt und fährt für das KTM Sarholz Racing Team. Seine Startnummer ist die 29. „Es ist toll, in so einem Club Mitglied zu werden, der auch die WM ausrichtet. Ich hoffe, dass ich davon profitieren kann. Teutschenthal ist nicht weit weg von meinem Zuhause. Da kann ich immer wieder mal auf der WM-Strecke trainieren“, sagt Jacobi.

Der junge Motocross-Profi kann bereits einen großen Titel vorweisen. Er wurde 2010 im französischen Dardon Gueugnon Weltmeister in der Juniorklasse 85ccm. Das brachte ihm zugleich die Anerkennung als „ADAC-Junior-Motorsportler des Jahres 2010“ ein. Der weitere motorsportliche Weg führte durch die deutschen Serien. So sammelte Jacobi im Rahmen der Internationalen Deutschen Meisterschaft, ADACMX Masters, erst im Junior-Cup, dann im höheren Youngster-Cup weiter Rennerfahrung und einige gute Ergebnisse. Im vergangenen Jahr beendete er den ADAC MX Youngster Cup auf Rang 16, ließ jedoch in einzelnen Rennen durchblicken, dass er das Zeug zu besseren Platzierungen hat. Für dieses Jahr ist das Ziel ehrgeizig. „Ich würde gern im Youngster Cup auf das Podium fahren. Ich denk, das ist machbar“, sagte der 17-Jährige zu Jahresbeginn. Beim Auftakt zur diesjährigen Masters-Serie Ende April im brandenburgischen Fürstlich-Drehna bewies Jacobi, dass er es mit diesem Vorsatz ernst meint. Punktgleich mit dem Drittplatzierten verpasste er das Podium nur ganz knapp.

Längst geht der Blick aber auch über die deutschen Serien hinaus. So will sich Jacobi in diesem Jahr zugleich in der europäischen Rennserie EMX250 beweisen, die im Rahmen einiger Läufe zur Motocross-Weltmeisterschaft ausgefahren wird. Am vergangenen Wochenende stand im britischen Matterley Basin das dritte Rennen in dieser Klasse auf dem Programm. Jacobibeendete es auf Rang zehn und fuhr damit sein bisher bestes Ergebnis ein. Da die EMX250 nicht im Rennprogramm von Teutschenthal steht, hat Jacobi für den Start beim deutschen Heim-Grand Prix eine andere Klasse gewählt. Mit einer Wild Card startet er in der kleinen WM-Klasse MX2 (bis 250ccm), in der kein deutscher Motocrosser zu den permanenten Startern zählt. „Die Wild Card ist schon beantragt“, sagt Jacobi, der natürlich die Qualifikation schaffen und in die Hauptläufe am Sonntag will. Ein konkretes Ziel hat er sich nicht gestellt. „Ich will einfach mal sehen, wo ich im Vergleich zur Weltelite stehe.“

Text: Karola Waterstraat – MSC Teutschenthal

Top-Ten Platzierungen auf der britischen Insel

Jacobi_03_GP_GB_14

Zur dritten Veranstaltung der EMX250 reiste Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team nach Matterley Basin unweit der historischen Stadt Winchester. Dort, in der wunderschönen sanften Hügellandschaft der Grafschaft Hampshire an der Südküste Englands, erwartete die knapp siebzig EMX-Piloten aus vierzehn Nationen eines der schönsten Streckenlayouts der ganzen Welt. Leider spielte der Wettergott, ausgerechnet im Wonnemonat Mai, zunächst nicht mit und typischer britischer Landregen sorgte am Samstag für widrige Strecken- und Witterungs-bedingungen. Bereits am Morgen ging es in die Trainingseinheit, die einen Mix aus freiem und Qualifikations-Training darstellt. Aufgrund der Witterungsverhältnisse wurde der Austragungsmodus angepasst und die besten zwanzig Piloten der Qualifikationsgruppen A und B zogen auf direktem Wege in die Wertungsläufe ein. Der 17-Jährige musste gleich in der ersten Qualifikationsgruppe ran, blieb auf der extrem rutschigen Piste besonnen, riskierte nicht übermäßig viel und fuhr entspannt die achtschnellste Rundenzeit in der mit dreiunddreißig Startern befüllten Qualifikationsgruppe A.

„Das war kaum kalkulierbar und glatt wie Schmierseife. Einige Strategen fahren hier deutlich über dem Limit und das Ergebnis hat man gesehen. Dem Motto „Crash oder Win“ kann ich gar nichts abgewinnen und erst in den Rennen zählt es wirklich.“

Jacobi_01_GP_GB_14

So ging es dann von Startplatz fünfzehn am Samstagnachmittag in den ersten Wertungslauf. Die Witterungsverhältnisse hatten sich nicht wirklich gebessert und weiterhin herrschten anspruchsvollste Bedingungen. Der Start war allerdings nicht berauschend und der Bad Sulzaer fand sich zunächst im Mittelfeld wieder. Mit klarem Blick und guter Spurenwahl fuhr er gleich in der ersten Runde bis auf Rang vierzehn nach vorne und hatte die Top-Ten im Blick. Dann aber gelang es ihm nicht mehr wie gewohnt zu attackieren. Ab der Mitte des Rennens gab er wieder Gas und mit einem Satz sprang er auf Rang acht in die Top-Ten. Diesen brachte er dann auch ins Ziel und wurde für sein Engagement mit dreizehn weiteren EM-Zählern belohnt.

Jacobi_02_GP_GB_14

Über Nacht trocknete der Rundkurs in Matterley Basin ab und bei Sonnenschein wurde der zweite EMX-Wertungslauf am späten Sonntagmorgen gestartet. Diesmal klappte der Start ein wenig besser und der Thüringer kam auf Rang zwölf aus der ersten Runde. Auch diesmal schob er sich innerhalb weniger Runden in die Top-Ten und konnte sich dort über die gesamte Renndistanz behaupten. Im Ziel war es dann letztlich der zehnte Platz der zu Buche stand. Rang zehn sagt derzeit alles aus, denn sowohl in der Tageswertung beim Grand Prix von Großbritannien als auch im EMX-Zwischenklassement nach drei Veranstaltungen belegt der Sarholz-Pilot diesen Rang.

Resultate und Ergebnisse unter:  www.mxgp.com

 

 

Vierter Rang beim Gastspiel auf der iberischen Halbinsel

Jacobi_05_GPSpanien_14

Ins Land des legendären Don Quijote von der Mancha, das bekannteste Werk der spanischsprachigen Literatur und einer der bedeutendsten Romane der Weltliteratur, ging es für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team zur zweiten Runde der Europameisterschaft EMX250. In Talavera de la Reina wurde beim Grand Prix von Spanien auf der spektakulären Berg- und Talbahn mit Hartbodenuntergrund bereits zum vierzehnten Male um Punkte einer Motocross Welt- bzw. Europameisterschaft gekämpft. In der Region Kastilien – La Mancha, knapp hundertfünfzig Kilometer südwestlich der Hauptstadt Madrid gelegen, sorgten hochsommerliche Temperaturen von über dreißig Grad für höchstanspruchsvolle Bedingungen.

Jacobi_01_GPSpanien_14

In einer Kombination aus freiem und Qualifikationstraining wurde der Renntag am Samstagmorgen für die Protagonisten der EMX250 eröffnet. Fünfzig Piloten aus siebzehn Nationen bewarben sich um die vierzig Startplätze der Wertungsläufe und entsprechend hoch war die Frequenz auf der Strecke. Für den 17-Jährigen begann das Zeittraining wie beim EMX-Auftaktrennen in Bulgarien. Nach einer heftigen Bodenprobe musste er sich zunächst neu sortierten. Mit geprelltem Ellenbogen biss er die Zähne zusammen und fuhr, trotz einer beim Sturz ebenfalls beschädigten Hinterradbremse, den neunten Startplatz heraus. Gleich am Samstagmittag wurde dann der erste Wertungslauf gestartet und mit einer tollen Reaktion schoss der Youngster mit der Sarholz-KTM aus dem Startgatter und platzierte sich in den Top-5. Doch die Freude darüber währte nur kurz denn nach einer Bergab-Passage wurde er im wahrsten Sinne des Wortes abgeräumt und fiel aus den Punkterängen zurück.

Jacobi_02_GPSpanien_14

„In der Anfahrt zur Kurve habe ich mich für eine Rille entschieden und war gut unterwegs. Von Außen kam dann der Viertplatzierte im Speedwaystil auf mich zugeschossen, verlor auf der gewässerten Piste die Kontrolle über sein Bike und räumte mich mehr oder weniger einfach weg. Bei der Aufholjagd ist mir das gleich nochmal passiert, dann bin selbst nochmal auf die Nase gefallen und dann war´s vorbei. Das Bike war verbogen und ich auch nicht mehr in Topform, da musste ich das Rennen vorzeitig beenden.“

Der zweite Start war wieder eine Rakete und diesmal leuchtete die Startnummer 29 von Jacobi gar auf dem zweiten Rang. Fast über die gesamte Renndistanz konnte er den zweiten Rang behaupten, ehe er zwei Runden vor Schluss zwei Kontrahenten passieren lassen musste und als guter Vierter finishte.

Jacobi_03_GPSpanien_14

„Nach dem Desaster im ersten Lauf war es sehr wichtig gut zu punkten. Das wollte ich auf keinen Fall aufs Spiel setzen. Die beiden Briten waren im Fight komplett out of control unterwegs und vom Abräumen habe ich nach dem ersten Lauf die Nase gestrichen voll. Der vierte Rang ist eine gute Basis und zeigt, dass ich auch ganz vorne mithalten kann.“

In der Tageswertung erreichte der Thüringer den elften Rang. Diesen belegt er ebenfalls im Zwischenklassement der EMX250 nach zwei Veranstaltungen.

Resultate und Ergebnisse unter:  www.mxgp.com