Zur Junioren Motocross Weltmeisterschaft des Jahres 2013 reiste Henry Jacobi aus dem KTM Sarholz Racing Team nach Südböhmen in die Tschechische Republik. In Jinin, rund einhundertzwanzig Kilometer südlich der Hauptstadt Prag gelegen, erwartete den von der ADAC Stiftung Sport geförderten Youngster hochkarätige Konkurrenz. Neben den bestens bekannten Kontrahenten aus der Europameisterschaft EMX125 komplettierten Piloten aus den USA, Südafrika, Brasilien und Venezuela das illustre Starterfeld von knapp achtzig Piloten.
Hatte am Donnerstag bei der Anreise noch strahlender Sonnenschein geherrscht, so öffnete der Himmel am Freitagnachmittag seine Schleusen und setzte die, im Vorfeld perfekt präparierte Rennstrecke, komplett unter Wasser. Zum Glück hatte der Wettergott Einsehen und am Samstagvormittag ging es bei strahlendem Sonnenschein in das freie Training. Hier standen zunächst Einstellungs- und Abstimmungsarbeiten auf dem Programm und am Ende überzeugte der Junioren-Weltmeister aus dem Jahr 2010 mit guten Rundenzeiten. Dies bedeutete Rang vier und entspannt blickte Henry dem Qualifikationstraining am späten Nachmittag entgegen. Dort lief es dann nicht ganz optimal und letztendlich stand Rang sieben zu Buche.
„Es gibt ein, zwei Stellen auf der Strecke an denen ich einiges an Boden verliere und das summiert sich eben. In einer schnellen Runde bin ich fast gestürzt, als ich beim Absprung mit dem Hinterrad eine Kante erwischt habe. Bei Landung hat es mich dann richtig durchgeschüttelt und mein Lenker war dann sogar verbogen. Ich musste zum Richten in die Box und danach war keine Verbesserung mehr drin. Dazu haben wir auch das Bike nicht ganz optimal abgestimmt, aber das ist eben auch immer recht eng. Da liegt man schnell mal etwas daneben. Das ist jetzt kein großes Thema ich weiß, dass ich vorne dabei sein kann. Der Platz in der Startaufstellung ist hier nicht ganz ausschlaggebend. Als Dreizehnter kann ich noch ein gutes Gate auswählen und dann kommt es nur auf die Reaktion an“, zog der 16-Jährige am Samstagabend Fazit des ersten Tages in Jinin.
Der erste Wertungslauf war dann am Sonntag nach wenigen Metern schon gelaufen. Aus dem Start heraus zeigte sich die neu eingebaute Kupplung sehr aggressiv und bremste die Motorleistung extrem ein. Dazu lag gleich in der zweiten Kurve ein Pilot in der Fahrspur des heranstürmenden Youngsters und ohne Chance auszuweichen lag auch er auf dem tschechischen Boden. Das sollte allerdings nicht die letzte, unverschuldete, Feinberührung sein. Schon wieder gut im Rennen und die Top-20 in Sicht wurde der Bad Sulzaer von einem stürzenden Kontrahenten mit ins Unglück gezogen. Diesmal nahm neben der Sarholz-KTM auch der 16-Jährige Schaden. Mit einem verbogenen Motorrad und einem intensiven Brummschädel musste er vorzeitig enttäuscht den Weg ins Fahrerlager antreten. Der zweite WM-Lauf blieb ebenfalls ohne Höhepunkt. Erneut beim Start im Hintertreffen, reichte es nach einer Aufholjagd lediglich zu Rang einundzwanzig und entsprechend fiel das Fazit aus:
„Beim Saison-Highlight hat einfach nichts zusammengepasst und die Enttäuschung sitzt tief. Über das gesamte Wochenende sind weder mein Motorrad noch ich in der Verfassung gewesen um wenigstens in den Kampf um das Podium einzugreifen. Die Trainingseinheiten waren noch ganz ok, aber die Rennen selbst waren zum Vergessen. Besonders der erste Lauf war ein Desaster. Schon beim Start war ich hinten, bei der Aufholjagd wurde ich gleich zweimal richtig abgeräumt und habe erst mal Sterne gesehen. Leider wurde beim zweiten Crash mein Bike derart beschädigt (u.a. Lenker und Gabelbrücke verzogen), dass ich vorzeitig aufgeben musste. Der zweite Start hat auch nicht gepasst, dann habe ich überhaupt keinen Rhythmus gefunden und mich aus dem hinteren Feld lediglich bis Rang einundzwanzig nach vorne gekämpft. Alles in allem ein Wochenende zum Vergessen. Zum Glück steht gleich am kommenden Wochenende in Belgien die nächste Runde zur Europameisterschaft auf dem Programm. Dort hoffe ich zu alter Leistungsstärke zurückzufinden.“