Henry Jacobi hat die Top-10 im Visier

Zum Auftakt in die zweite Saisonhälfte des ADAC MX Masters ging es für Henry Jacobi gen Norden. Für den ambitionierten Sarholz-Piloten stand mit der tiefsandigen Rennstrecke auf der ADAC Motorsportanlage in Tensfeld (Kreis Bad Segeberg) eine besondere Herausforderung an. Im letzten Jahr im ADAC MX Youngster Cup auf Rang vier, knapp am Podium vorbei, sollte es in diesem Jahr wenn möglich zweimal in die Top-10 gehen. „Gegen die Sandspezialisten aus Benelux wird es hier extrem schwer und aus diesem Grund stecke ich meine Ziele realistisch. Wenn die Starts gelingen, sollte es am Ende in beiden Läufen auf jeden Fall zweimal unter die ersten Zehn gehen.“

HenryJacobiTensfeld01@SteveBauerschmidt

Bei angenehmen Temperaturen stand am Samstagnachmittag die Qualifikation an und hier zeigte das Talent aus Bad Sulza bereits ansprechende Leistungen. Mehr und mehr ausgefahren erhöhte die Sandpiste den Anspruch von Runde zu Runde und gegen die Sandspezialisten, insbesondere aus Belgien und den Niederlanden, musste der 18-Jährige sein ganzes Können für eine schnelle Runde aufbieten. Am Ende stand mit Rang sechs ein achtbares Resultat zu Buche.

Am Sonntagmorgen öffnete der Himmel seine Schleusen und sorgte für natürliche Bewässerung über den gesamten Vormittag. Pünktlich zur Mittagspause hatte der Wettergott Einsehen und die Rennläufe fanden bei optimalen Strecken- und Witterungsbedingungen statt.

Für den, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderten, Sarholz-Piloten stand ein harter Renntag bevor. Im ersten Lauf gut gestartet, mischte der Thüringer gleich munter in den angestrebten Top-10 mit. In der Anfangsphase wechselten die Positionen immer wieder, zwischendurch fiel er kurz auf den elften Rang zurück um sich dann am Ende souverän auf dem neunten Rang zu behaupten.

HenryJacobiTensfeld02@SteveBauerschmidt

„Ich habe alles gegeben und bin stolz den neunten Rang eingefahren zu haben. Die Strecke fordert enorm viel ab und es hat lange gedauert, bis ich den richtigen Rhythmus gefunden habe. Dann konnte ich kräfteschonender agieren, bessere Spuren fahren und mich mit Rang neun belohnen.“

Der zweite Wertungslauf lief dann nicht unbedingt wunschgemäß. Der Start gelang nicht optimal und außerhalb der Punkteränge ging es los. Schnell kämpfte sich der 18-Jährige in die Top-20, verlor dann aber wieder wichtigen Boden bei einer unverschuldeten Kollision. Mit viel Kampfgeist kämpfte er sich zurück und kreuzte schlussendlich auf Rang dreizehn die Ziellinie. Somit stand in der Tageswertung Rang zwölf zu Buche. Im Zwischenklassement hat er mit Rang elf die Top-10 in Reichweite.

„Bei den Starts war ich arg im Hintertreffen. Die Reaktion beim Fallen des Startgatters war beide Mal gut, aber beim Beschleunigen auf der Startgerade merkt man den Hubraumvorteil der großen Bikes deutlich und die rauschen einfach so an einem vorbei. Aber so ist das eben wenn man mit dem MX2 Bike unterwegs ist. Ohne die überflüssige Kollision wäre es nochmal in Richtung Top-10 gegangen, aber manche haben da eben etwas andere Vorstellungen. Es ist teilweise schon abenteuerlich, wie der ein oder andere Kontrahent bei einem Überholmanöver reagiert.“

Resultate und Ergebnisse unter: www.adac-mx-masters.de

Konstante Punkteausbeute beim WM-Comeback

Jacobi_GPLatvia_01@JuanPabloAcevedo

Nachdem Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team nach seinem schweren Sturz beim ADAC MX Masters im schwäbischen Aichwald auf den Grand Prix von Schweden verzichten musste, gab der ambitionierte Nachwuchspilot bei der zwölften WM-Runde des Jahres sein Comeback. Dazu führte die Reise nach Lettland ins Baltikum. Auf der anspruchsvollen und sandigen Rennstrecke von Kegums, knapp fünfzig Kilometer vor den Toren der Metropole Riga gelegen, wurde im letzten Jahr das MXoN ausgetragen und dabei feierte Henry Jacobi im deutschen Team sein Debüt auf höchstem internationalen Niveau. Aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen reifte dann in Folge die Überlegung in der Saison 2015, wenn möglich, alle europäischen Rennen zur MX2 Motocross Weltmeisterschaft zu bestreiten. Eine bisher absolut sinnhafte Entscheidung und so schloss sich in Kegums zunächst der Kreis.

Jacobi_GPLatvia_03@JuanPabloAcevedo

„Unter der Woche habe ich noch einmal mit dem Motorrad trainiert und die Schmerzen waren im Rahmen. Noch eine Woche aussetzen wollte ich auf keinen Fall und nur zum Training fahren bringt mich auch nicht entscheidend weiter. Ich hoffe, dass ich mich am Samstag wieder gut auf den WM-Rhythmus einstellen kann und die Ziele für Sonntag sind schnell auf den Punkt gebracht. Auf jeden Fall will ich zweimal konstant fehlerfrei und zweimal in die Punkteränge fahren. Ein Highlight Resultat wie beim Heim Grand Prix in Teutschenthal liegt sicherlich noch nicht wieder im Bereich des Machbaren“, zeigte sich der Thüringer mit seiner Einschätzung mehr als realistisch.

Jacobi_GPLatvia_04@JuanPabloAcevedo

In den Trainingseinheiten am Samstag fand der Sarholz-Pilot gut in den WM-Rhythmus und konnte zuversichtlich ins Qualifikationsrennen gehen. Dort war allerdings die Hoffnung auf eine gute Platzierung bereits nach einer Berührung auf der Startgeraden dahin. In einer mehr als turbulenten Startrunde, mehrfach musste der Bad Sulzaer gestürzten Piloten ausweichen, folgte dann auch der eigene Bodenkontakt. Schon am Streckenrand auf Ausweichkurs unterwegs, lief ein gestürzter Pilot Jacobi direkt vor das Bike und beide fanden sich im lettischen Sand wieder. Mit verbogenem Schalthebel ging es zunächst zur Notreparatur in die Helferbox und mit Rundenrückstand wieder ins Rennen. So war Rang dreiundzwanzig am Ende ein Muster ohne Wert.

Jacobi_GPLatvia_09@JuanPabloAcevedo

Über Nacht setzte starker Regen ein und setzte die gesamte Anlage schwer unter Wasser. Entsprechend schwierig waren die Bedingungen und das, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte, Talent hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Am Ende des Tages fuhr er mit den Rängen achtzehn und neunzehn fünf weitere WM-Zähler ein und belegt nun Rang zweiundzwanzig im WM-Zwischenklassement.

Jacobi_GPLatvia_06@JuanPabloAcevedo

„Die Starts waren heute überhaupt nicht gut. Damit habe ich mir das Leben selbst unglaublich schwer gemacht. Dazu habe ich in beiden Rennen ewig gebraucht um meinen Rhythmus zu finden, es hat einfach nicht gepasst. Nach gut zehn Minuten bin ich dann besser zurechtgekommen und habe wenigstens zweimal in den Punkten gefinisht. Einfach auf den Punkt gebracht, fünf Punkte sind besser wie nix.“

Jacobi_GPLatvia_07@JuanPabloAcevedo

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com

Perfekte Protektion verhindert Schlimmeres

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Vor die Tore Stuttgarts, auf die Höhen des Schurwaldes, ging es für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team zur vierten Runde des ADAC MX Masters 2015. Nach dem tollen Heim Grand Prix in Teutschenthal, zeigte sich der 18-Jährige auch für eine seiner erklärten Lieblingsstrecken gerüstet: „In den Zeiten vom ADAC MX Junior und ADAC MX Youngster Cup habe ich hier das ein oder andere Mal gewonnen. Jetzt, im ADAC MX Masters, ist das gegen die internationale Konkurrenz aus der Weltmeisterschaft natürlich nicht ganz einfach, aber vielleicht passt ja alles zusammen und mir gelingt der Sprung in die Top-5.

Bei optimalen Witterungsbedingungen präsentierte sich die rund 1.755 lange Natur-Rennstrecke „In den Horben“ wieder einmal perfekt durch den veranstaltenden MSC „Eiserne Hand“ vorbereitet. Das honorierten auch die Zuschauer und mehr als zweiundzwanzigtausend Zuschauer gaben dem Klassiker auf den Schurwaldhöhen eine besondere Note.

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Am Samstag startete der, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte, Bad Sulzaer gelassen ins freie Training und Rang neun zeugte von einer soliden Eingewöhnung. Im Qualifikationstraining galt es dann nochmal ein wenig nachzulegen und am Ende stand der sechste Rang zu Buche. „Ganz ehrlich ist das nicht ganz nach meinen Vorstellungen. Selbst in meiner schnellsten Runde habe ich noch einiges an Zeit liegengelassen und so spiegelt das Resultat nicht die wahren Möglichkeiten wieder. Es müssen zwei gute Starts her, dann wird was gehen“, zeigte sich der Thüringer am Samstagabend zuversichtlich.

Doch es sollte alles ganz anders kommen. Der erste Lauf am Sonntagmittag war noch nicht alt, da hatte das Talent auf der Sarholz-KTM bereits Bodenkontakt. Eine Kollision mit einem Kontrahenten warf Jacobi ans Ende des Feldes zurück. Von dort aus startete er eine faszinierende Aufholjagd. Platz um Platz machte er gut, war schon in den Punkterängen angekommen und hatte im letzten Renndrittel die Top-15 im Visier. In der steilen Bergauffahrt kam es dann zu einem verhängnisvollen Überholversuch. In Folge dessen kam der ehemalige Junioren-Weltmeister schwer zu Fall und musste den Renntag heftig angeschlagen vorzeitig beenden.

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„Mir brummt der Schädel ganz schön, der Körper schmerzt und ich spüre überall die Prellungen. Zum Glück ist nichts gebrochen, aber ich werde jetzt einige Kühlpads brauchen. So wirklich kann ich mich an den Sturz nicht erinnern, nur habe ich in der letzten Auffahrt zum Ziel irgendwie eine Spur beim Überholen nicht richtig getroffen und dann ging alles ganz schnell. Wenn man auf diesem Level unterwegs ist, verzeiht es eben keine Fehler. Den Tag habe ich mir auf jeden Fall ganz anders vorgestellt, es lief ja die letzten Wochen auch mal fast problemlos.“

Nach der Rückkehr ins heimische Bad Sulza standen einige Arztbesuche an und zum Glück wurden auch dort keine Brüche diagnostiziert. „Ich fühle mich einfach wie überfahren und es tut einfach alles weh. Genau kann ich gar nicht sagen wo, es ist einfach überall. Zum Glück kann ich auf die hervorragende Qualität meiner Ausrüster wie die Helme von Shoei, die Protektoren von Ortema und auch die Stiefel von Gaerne bauen. Ohne diese hochwertigen Produkte hätte der Crash richtig böse ins Auge gehen können. Jetzt warte ich die nächsten Tage ab und dann entscheide ich, ob wir den Weg nach Schweden zum Grand Prix in Uddevalla antreten.“

Resultate und Ergebnisse unter: www.adac-mx-masters.de

Henry Jacobi stürmt in die Top-10

HenryJacobiGPGermany2@JuanPabloAcevedo

Voller Tatendrang fieberte Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team seinem ersten richtigen Heim Grand Prix im Talkessel zu Teutschenthal entgegen. „Zwar habe ich hier bereits im letzten Jahr mit einer Wildcard starten dürfen, aber jetzt ist das eine ganz andere Herausforderung. Nach meinem Entschluss, in diesem Jahr permanent in der Motocross Weltmeisterschaft zu starten, ist der eigene Anspruch mit der persönlichen Entwicklung in den letzten Wochen schon gewachsen. Mein Ziel ist es auf jeden Fall zweimal gut zu punkten und in den Top-15 ins Ziel zu kommen“, so die Zielsetzung des ehemaligen Junioren-Weltmeisters.

HenryJacobiGPGermany1@JuanPabloAcevedo

Dass so ein Heimrennen auch gewisse Pflichten mit sich bringt, zeigte sich bereits im Vorlauf der Veranstaltung. So stand Jacobi, Clubmitglied des veranstaltenden MSC Teutschenthal, bei einer Presse-Konferenz in der Vorwoche zahlreichen Medienvertretern von Funk, Fernsehen, Print und Online-Portalen Rede und Antwort. Am Renn-Wochenende gab es dann den ein oder anderen weiteren Medien-Event und die Präsentation der neuen 2016er Bekleidungskollektion seines Ausrüsters Scott. Am Renn-Sonntag startete der 18-Jährige auch gleich mal im neuen Outfit.

HenryJacobiGPGermany3@JuanPabloAcevedo

Da aber der Sport weiterhin im Vordergrund steht, nun zum Renngeschehen im Talkessel. Am Samstag ging es vorrangig um die Abstimmung der Sarholz-KTM für die Rennläufe. Der, vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte, Bad Sulzaer ließ es mit der notwendigen Cleverness angehen und fuhr im Qualifying Race auf einem soliden fünfzehnten Rang ins Ziel.

HenryJacobiGPGermany7@JuanPabloAcevedo

„Startplatz fünfzehn ist absolut ok, denn die Punkte gibt es morgen. Es bringt nichts, heute bereits viel zu riskieren nur um dann zwei, drei Plätze vorher ans Startgate zu rollen. Da konzentriere ich mich lieber richtig auf den Start und mach was draus“, so die Ansage am Samstagabend.

Was Jacobi dann aber daraus machte, ließ den gesamten Talkessel beben. Mit zwei tollen Reaktionen katapultierte er die Sarholz-KTM aus dem Startgatter und reihte sich gleich in beiden Läufen in den Top-10 ein. Als Achter aus Runde eins gekommen, übernahm er kurzzeitig gar Rang sieben ehe er sich wieder auf dem achten Platz einfand. Erst drei Runden vor Schluss gab er klug der heftig drängenden Konkurrenz nach und kreuzte auf einem sensationellen zehnten Rang die Ziellinie.

HenryJacobiGPGermany5@JuanPabloAcevedo

„Die letzten Runden waren extrem anstrengend. Wenn du so weit vorne bist, musst du noch dreimal mehr achtgeben. Gerade wenn die arrivierten Cracks zur Schlussattacke blasen, da musst du dann deine Entscheidungen gut und überlegt treffen. Ich für meinen Teil bin dem Risiko aus dem Weg gegangen und habe die Streithähne ziehen lassen. Was nützt es am Ende, wenn ich dann noch auf der Nase liege und gar nichts mehr habe. Als Zehnter bin ich mehr als happy, ein geiles Gefühl!“.

Und das Gefühl sollte anhalten, denn auch im zweiten Lauf des Tages münzte Jacobi den hervorragenden Start ebenfalls in den zehnten Platz um und holte so auch Rang zehn in der Tageswertung. Im Zwischenklassement der MX2-Weltmeisterschaft gelang so der Sprung auf Rang einundzwanzig.

„Was für ein Gefühl dort vorne mitzufahren. Dabei lernst du so viel und verstehst gleich einiges noch viel besser. Die Atmosphäre war unglaublich, die Fans haben mich so sehr gepusht und ich habe jetzt noch Gänsehaut. Von Woche zu Woche fühle ich mich besser und ich merke, wie ich mehr und mehr in der Weltmeisterschaft ankomme. Jetzt gilt es auf dieser Leistung aufzubauen und weiter hart zu arbeiten. Da ist noch viel zu tun, wenn ich die Lücke nach ganz vorne schließen will. Ein steiniger Weg, aber da will ich hin. Allerdings ist es vermessen, wenn man denkt das geht so einfach mal ruckzuck“, zeigt sich der 18-Jährige auch nach dem tollen Wochenende realistisch.

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com

Lotteriespiel im Piemont

Jacobi_GPItaly1@JuanPabloAcevedo

Zur neunten Runde der Motocross Weltmeisterschaft führte der Weg für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team in die Region Piemont nach Norditalien. Eine knappe Autostunde nordwestlich der Metropole Mailand und nur zwanzig Kilometer vom berühmten Lago Maggiore gelegen, erwartete mit dem Maggiora Park eine höchst anspruchsvolle Aufgabe auf den ambitionierten Thüringer.

Jacobi_GPItaly3@JuanPabloAcevedo

Allerdings hatte der Wettergott etwas gegen ein sonniges Sommer-Wochenende in Italien und bereits bei der Anreise am Donnerstag öffnete der Himmel seine Schleusen. Bis zu den Trainings- und Qualifikationseinheiten am Samstag beruhigte sich die Wetterlage dann ein wenig und bei guten Bedingungen lief der Tag nach Plan. Henry Jacobi freundete sich mit der spektakulären Berg- und Talbahn recht schnell an und markierte gleich mal die elftschnellste Rundenzeit im ersten freien Training. Beim Zeittraining zur Startaufstellung des Qualifying Race lief es dann nicht ganz rund und der zwanzigste Startplatz spiegelte nicht die wahren Möglichkeiten wieder. Im Qualifying Race selbst fuhr der, vom ADAC Hessen Thüringen unterstütze, Bad Sulzaer dann auf Rang fünfzehn ins Ziel und verschaffte sich eine solide Ausgangsposition am Startgatter.

„Ich bin jetzt nicht auf Biegen und Brechen gefahren. Nachdem ich aus der ersten Runde auf Rang einundzwanzig gekommen bin, habe ich einfach das Rennen sauber durchgefahren. Einige Plätze konnte ich noch gut machen und das passt. Für morgen bin ich zuversichtlich, dass ich mich weiter steigern kann“, fiel das Fazit am Samstagabend durchaus positiv aus.

Allerdings wurden die Wertungsläufe am Renn-Sonntag zu einer Lotterie. Am frühen Sonntagmorgen öffnete der Himmel wieder seine Schleusen, mit orkanartigem Sturm peitschte der Regen über die gesamte Anlage und setzte diese komplett unter Wasser. Einige Zeit stand sogar eine Absage der Veranstaltung im Raum, aber dann konnten die WM-Rennen doch wie geplant durchgeführt werden. Aufgrund der extremen Bedingungen verzichtete ein Großteil der Piloten auf das Warm-up, so auch Henry Jacobi.

Jacobi_GPItaly6@JuanPabloAcevedo

„Bei diesen Verhältnissen macht ein Warm-up überhaupt keinen Sinn. Bis zum ersten Lauf sind die Bedingungen wieder komplett anders und da schone ich lieber die Ressourcen.“

Es war die richtige Entscheidung Ressourcen zu schonen, denn in beiden Rennläufen wurde dem 18-Jährigen und seiner Sarholz-KTM bei schwierigsten Rahmenbedingungen alles abgefordert. Bereits nach wenigen Metern auf der Startgerade war der Großteil des Feldes in Schlamm gehüllt und mit dieser Fangopackung galt es fast vierzig Minuten Renndistanz zu absolvieren. Nachdem Jacobi – Clubmitglied des MSC Teutschenthal – gleich auf der Startgerade eine volle Ladung Schlammkassiert hatte, fand er sich nach einer turbulenten Startrunde bereits auf Rang neunzehn in den angestrebten Punkterängen wieder. Innerhalb weniger Runden ging es bis auf Rang fünfzehn nach vorne, ehe ein kurzer Boxenstopp für kurzzeitige Verzögerung sorgte.

„Aufgrund der noch ausstehenden Renndistanz habe ich mich dazu entschlossen eine frische Brille einzusetzen. Das Risiko ohne Schutzbrille zu fahren und damit die Augen zu gefährden war mir einfach zu groß. Damit habe ich in der Vergangenheit ganz schlechte Erfahrungen gemacht und das brauche ich nicht nochmal.“

Durch den Boxenstopp weit aus den Punkterängen zurückgefallen, zeigte der Sarholz-Pilot sein Können aber eindrucksvoll auf. Fast fehlerfrei pilotierte er sein Bike über die restliche Distanz und holte sich mit einem Husarenritt in der letzten Runde auf Rang zwanzig noch einen WM-Zähler.

Jacobi_GPItaly5@JuanPabloAcevedo

Im zweiten Lauf kam der erste Rückschlag gleich beim Start und es folgte eine Bodenprobe des italienischen Untergrundes. Vom Ende des Feldes kommend, die Punkteränge bereits in Reichweite, kam er nochmal zu Fall und verlor den gerade gewonnen Boden. Das Rennen wieder aufgenommen, knüpfte er nahtlos an die in Lauf eins gezeigte Leistung an und kämpfte sich bis auf Rang fünfzehn nach vorne. In der letzten Runde schlug das Pech dann aber noch einmal zu. Ein Kontrahent verlor die Kontrolle über sein Bike, Henry Jacobi konnte nicht mehr ausweichen und kam zu Fall. So war der sichere fünfzehnte Rang verloren und im Ziel sah er dann als Siebzehnter das schwarz-weiß karierte Tuch.

Jacobi_GPItaly4@JuanPabloAcevedo

„Das war echt ärgerlich, aber es hätte bei diesen Bedingungen auch wesentlich schlimmer kommen können. Ich bin froh, dass ich beide Rennen in den Punkterängen beendet und mich nicht verletzt habe. Jetzt gilt der Fokus dem Heim Grand Prix in Teutschenthal am nächsten Wochenende.“

Mit fünf WM-Zählern und Rang einundzwanzig im Tagesklassement verbesserte sich der ehemalige Junioren Weltmeister auf den dreiundzwanzigsten Rang im Zwischenklassement der MX2 Motocross Weltmeisterschaft 2015.

Resultate und Ergebnisse unter: www.mxgp.com

Podium bei den ADAC MX Masters rückt in Reichweite

Zur dritten Veranstaltung des ADAC MX Masters ging es für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing ins Oberbergische Land nach Bielstein. Der legendäre Bielsteiner Waldkurs, bis in die 1990er Jahre Schauplatz zahlreicher Motocross Grand Prix, war dabei zum ersten Male Gastgeber der Serie und der veranstaltende MSC Drabenderhöhe-Bielstein meisterte die Herausforderung mit Bravour. Zum Gelingen der Veranstaltung trug der Wettergott sein Scherflein bei und bei strahlendem Sommerwetter besuchten siebentausend Zuschauer das Event, knapp fünfzig Kilometer östlich von Köln. Eine große Anhängerschar des KTM Sarholz Racing Team nutzte die Nähe zum Teamstandort in Niederroßbach für einen Besuch des ADAC MX Masters und so säumten zahlreiche Kunden, Freunde und Fans des Teams den Rundkurs und unterstützten Teamfahrer Henry Jacobi kräftig.

HenryJacobi_ADACMXMasters_Bielstein1@Steve Bauerschmidt

Zum freien Training ließ es der Thüringer zunächst gemächlich angehen, machte sich mit der neuen Piste vertraut und steigerte sich dann erwartungsgemäß im Qualifying. So ließ das Talent aus Bad Sulza als toller Vierter in der Qualifikationsgruppe B aufhorchen. Damit stand seine Sarholz-KTM in der Startaufstellung zu den Rennläufen aussichtsreich auf Rang acht.

Im ersten Wertungslauf am Sonntag zeigte der 18-Jährige eine bravouröse Leistung und brannte ein fahrerisches Feuerwerk ab. Sehr gut ins Rennen gestartet, übernahm er zur Rennmitte den sensationellen dritten Rang und behauptete diesen bis zur, einer mehr als turbulenten, Schlussrunde. Im letzten Renndrittel hatte sich bereits ein Zweikampf zwischen Jacobi und seinem letztjährigen Teamkollegen und amtierenden Masters-Champion Dennis Ullrich abgezeichnet. In der letzten Runde spielten dann zu überrundende Piloten sowie Bodenkontakt das Zünglein an der Waage und am Ende kreuzte Jacobi „nur“ auf Rang sechs die Ziellinie.

 „In der Schlussphase klebte Dennis quasi bereits an meinem Hinterrad, doch ich habe immer gut aufgepasst und jeden Überholversuch gekontert. In der letzten Runde haben dann zwei zu überrundende Fahrer die Spur gekreuzt und Dennis war zunächst vorbei. Aber ich wollte unbedingt den dritten Rang und habe dann zwei Kurven vor dem Ziel einen letzten Überholversuch gewagt. Der Schuss ging allerdings gewaltig nach hinten los, denn der Angriff war vielleicht nicht ganz optimal von mir vorbereitet und plötzlich lag ich im Dreck. Nachher ist man eben immer schlauer, aber das passiert mir so auf jeden Fall auch nicht mehr. So war Rang vier futsch, aber ich habe es wenigstens versucht. So ist das eben im Rennsport und mit Rang sechs kann ich durchaus noch leben.“

HenryJacobi_ADACMXMasters_Bielstein2@Steve Bauerschmidt

Der zweite Wertungslauf wurde dann zu einer sehr schmerzhaften Angelegenheit für den, vom ADAC Hessen-Thüringen unterstützten, ehemaligen Junioren Weltmeister. Nach dem Start zunächst auf Rang acht platziert, zog er innerhalb kürzester Zeit bis auf Rang vier nach vorne und hatte die Top-3 bereits im Visier. Dann aber folgte ein Fahrfehler mit folgenschweren Auswirkungen.

„Ich habe gleich alles gegeben, mein Speed war richtig gut und dann bin ich an einem Wall ausgerutscht. Als ich mich mit der Hand auf dem Boden abgestützt habe, ist mir ein Kontrahent über Hand und Handgelenk gefahren. Mit starken Schmerzen habe ich das Rennen wieder aufgenommen, aber zum richtigen Rhythmus und dem notwendigen Tempo für eine Top-Platzierung hat es nicht mehr gereicht. Bei jedem Anbremsen hat die Hand noch stärker geschmerzt, aber ich habe mein Möglichstes versucht. Rang dreizehn ist nicht so dolle, aber unter den gegebenen Umständen durchaus ok und zudem habe ich richtig Glück gehabt. Da hätte auch ganz leicht was zu Bruch gehen können. Auf jeden Fall geht’s auch im ADAC MX Masters von Wochenende zu Wochenende besser und ich habe heute mal am Podium schnuppern können. Es ist also drin.“

Nach der dritten Veranstaltung des ADAC MX Masters liegt Henry Jacobi, in Schlagdistanz zu den Top-5, auf Gesamtrang neun und auch in der Tageswertung von Bielstein stand dieser Rang zu Buche.

Resultate und Ergebnisse unter: www.adac-mx-masters.de